Helsinki Oktober 2007

Reisezeit: Oktober 2007  |  von Simon K.

3 Tages Trip nach Helsinki

Think West go North

Hallo Freunde,

heute melde ich mich aus Helsinki, der Hauptstadt Finnlands, flächenmäßig etwas größer als Augsburg und mit ca. 560.000 Einwohnern ungefähr in einer Liga mit Stuttgart.

Im Großraum Helsinkis leben mit über 1,2 Mio Menschen ca. ein Viertel aller Finnen.

So sagen es die günstig erstandenen Reiseführer.

Nun aber genug der Fachsimpelei...

Dom - Helsinki Downtown

Dom - Helsinki Downtown

Ich hatte auf der Arbeit eine finnische Kollegin, bei der ich das unverschämte Glück hatte, sie einlernen zu dürfen.

Eben diese Kollegin,eine Finnin schwedischer Abstammung...die männlichen Leser zucken jetzt bestimmt schon mit der Augenbraue...und das zurecht...machte es mir möglich, kostengünstig in die Skispringer- und St.Claus Homebase zu jetten.

Nachdem Sie Ende 2006, gemeinsam mit ihrem Mann und dem in bäldester Bälde zu erwartenden Nachwuchs, wieder zurück nach Helsinki zog, war mein Skandinavien Schicksal besiegelt...

Das ich in Europa bisher noch nicht nördlicher gekommen war als bis zur Nordsee, betrübte mich schon seit längerem.

Pia, die finnische Kollegin schwedischer usw.., ist eine der sympathischten Personen, die mir je über den Weg gestolpert ist. Ihr Mann Stefan steht ihr in nichts nach.

Wir stehen immer noch in Kontakt und hatten schon damals ausgemacht, das ich sie irgendwann besuchen sollte. Ich dürfte jederzeit und so lange ich möchte, zu ihnen kommen. Ich kann auch noch jemanden mitbringen und sie würden sich riesig feuen.

Alle sind eingeladen

Und so ergab es sich, das ich flott mal eben 4 Tage frei eingereicht habe, diese auch sofort genehmigt bekommen hatte und anschließend tollkühn für 100 Euro ein Mitarbeiterticket MUC-TXL-HEL-MUC in Auftrag gab.

Das hieß also, für alle Nicht-Flughafen-Kürzel-auswendig-Kenner---warum-auch ;o) Menschen: von München über Berlin-Tegel nach Helsinki und zurück.

Ein absolut fairer Kurs, was mir hinsichtlich der horrenden finnischen Bierpreise, durchaus mit Vollgas entgegen kam.

Das dümmliche an Stand By Tickets ist allerdings die Tatsache, das man mit dem Flugzeug eben nur mitkommt, wenn noch ein Platz frei ist. Ansonsten hat man als Stand-By Ticket Inhaber ungefähr so gute Karten, wie der VFB Stuttgart im Moment auf die Verteidigung des Meistertitels.

Quasi äußerst miese...

Aber nun gut, der Preis ist heiß und irgendwie wirds schon klappen.

Pia und Stefan mitsamt Filippa

Pia und Stefan mitsamt Filippa

Meinen schicken Roll-Trolley hatte ich schnell mit dem Nötigsten gepackt.

Kalt solls da sein...hab ich auf National Geographic gesehen. Man hört ja einiges über die Finnen...wilde, Vodka saufende Nordlichter, die man Wicki nicht zum Gegner gewünscht hätte...Alle strohblond und extrem viele äääääää und ööööö und viele, viele iiiiiiiiiiii in ihren ultralangen Wörtern. Eine Sprache die keiner versteht...nichtmal die Finnen selbst...

Naja, mir alles mehr als Bananarama, ich fahr da hin und koste es den ein oder anderen Vodka. Da bin ich nicht zickig, Risiken werden schon eingegangen, wenns um die Durchführung einer Reise geht.

Mit meinem Köfferchen, Schal, Handschuhen, schicker Jacke, MP3 Player, 5 Schachteln Luckies, drei Feuerzeugen und ein paar Euros bewaffnet, machte ich mich morgens in aller Herrgottsfrüh auf zum Flughafen. 8 Uhr 55 Abflug nach Tegel, dort um 14 Uhr weiter, um um 16 Uhr in Helsinki anzukommen.

Beim Check in München funktionierte alles bestens. Mit Crewausweis, da geht was...wunderbar.

Durchgebucht bis Helsinki. Kann losgehen.

Der Flug war flott abgehandelt, ein klein wenig in Tegel über den Flughafen schlawenzelt, hier und da etwas getrunken und gegessen, anschließend mit noch ein paar Aussätzigen in der Eiseskälte ein Kippchen oder auch zwei verköstigt.

Raucher haben es schwer, aber irgendwo und irgendwie geht es dann doch immer. Ein Glück, ansonsten würde ja schon etwas Frust aufkommen. Soweit ist es aber noch nicht

In Helsinki kam ich pünktlich an. Mich erwartete strahlender Sonnenschein bei relativ angenehmen 10 Grad. Bisher war von schlappen Lappen, Rentieren und Großprungschanzen weit und breit nichts zu sehen. Alles normal, keine Wodkaflaschen oder betrunkene Nordpolarkreisler...

Pia kam kurz darauf mit Filippa im X5 an um mich aufzugabeln.

Die Wiedersehensfreude war groß und so führte uns unser Weg dirket in die Innenstadt Helsinkis.

Pia hatte im Vorfeld schon ein paar Bekannte mobilisiert,um ein kleines Rahmenprogramm an den Start zu bringen. Deswegen mussten wir, kaum angekommen, auch schon wieder los,um Segelequipment zu besorgen.

Aha! Ich glaube, wir gehen segeln

Super, endlich komm ich mal auf ein Boot....

Park in der Innenstadt

Park in der Innenstadt

Pia, Filippa und ich schnürten wieder die Schuhe und machten uns per pedes auf den Weg in die Stadt. Ihre Wohnung liegt sehr zentral und schön gelegen in der Innenstadt, am Hafen in einer Seitenstrasse.

Helsinki ist relativ überschaubar und das meiste ist gut zu Fuß zu bewältigen. Das begrüße ich sehr.
So machten wir uns auf, Stefan zu treffen, der direkt am Hafen einen gut dotierten Job bekleidet

Pia

Pia

Irgendwo hier liegt auch das Hausboot von Kimi Raikkönen...

Schnittige Yacht

Schnittige Yacht

Wir drei schlenderten am Hafen entlang und freuten uns, das es endlich geklappt hatte mit dem lang gehegten Besuch.

Wettermäßig war alles im grünen Bereich, die Sonne schien, der Wind war erträglich, aber kurze Hosen wären doch etwas gewagt gewesen.

Am Marktplatz am Hafen angekommen, kam uns auch schon Stefan im feinen Zwirn entgegen. Nach herzlicher Begrüßung tapsten wir noch ein wenig durch die Stadt.
Helsinki war einst schwedisch, bis die Russen kamen und die Zaren das kleine Eiland an sich rissen. Das ist noch heute teilweise zu erkennen, unter anderem an den zahlreichen russischen Touristen, die die Stadt bevölkern und Vodkamäßig wohl mit den Finnen mithalten können.

Fischmarkt

Fischmarkt

Nachdem wir das Städtchen zu Fuß beschritten hatten, ging es zurück in die Altbauwohnung, die die Drei bewohnen.

Nachdem mein Schlafgemach mittels Kompressor auf Doppelbettgröße aufgepumpt war, wurde auch schon zu Tisch gebeten.
Stefan hatte ein unglaublich leckeres Essen gezaubert, welches durchaus "Kochen mit Kerner am Freitagabend" würdig war.
Ich fühlte mich wie ein chilenischer Erasmus-Austauschstudent, dem anzusehen war, das er seit der Machtergreifung Maos nichts ordentliches mehr zu essen bekommen hatte. Portionsmäßig in der Region "übermenschlich" anzusiedeln...

Das stimmte natürlich nicht, denn ich hatte ja auf dem Weg zum Münchner Airport noch beim neu eröffneten MCDonald auf der A8 Höhe Sulzemoos, ein komplettes BigMäc MaxiMenü verhaftet.
Insofern war keine akute Not am Mann.

Egal,es war extrem gut und nach ein paar Schlucken Wein und dem ein oder anderen einheimischen Bier, war es Zeit den Tag in der horizontalen ausklingen zu lassen, um am nächsten Morgen fit zu sein für den anstehenden Segeltörn,den die beiden mit Freunden organisiert hatten,um mir etwas bieten zu können.

Nach geruhsamer Nacht erwachte ich auch standesgemäß gegen 8, frischer Kaffeeduft waberte durch die Wohnung und befahl mir, sofort aufzustehen und nicht erst nach dem 11ten Mal Snooze Taste drücken, so wie ich das zuhause doch gern mache.

Natürlich war das Frühstück schon gemacht und alles stand bereit. So was nennt man glaube ich Gastfreundschaft...

Wahnsinn!!

Bisher hatte ich auf finnischem Boden noch keinen müden Cent ausgegeben, da Pia und Stefan extremst darauf beharrten, das ich ihr Gast sei und somit keine Kosten zu tragen habe...

Das war mir schon unangenehm, aber ich hatte keine Chance. Die einzige Möglichkeit wäre wohl gewesen, unaufällig beim spaziern gehen ein paar Münzen in die Ostsee zu werfen oder mich beklauen zu lassen. Beides erschien mir aber auch irgendwie nicht recht sinnig, deswegen ergab ich mich diesem Schicksal fürs Erste...

Nachdem wir uns alle mehr als nur gestärkt hatten, ich die obligatorische Fluppe auf dem 1qm Balkon genossen hatte, schmissen wir uns in die Segelklamotte...

Am Hafen

Am Hafen

Als alles gepackt war, so ein kleiner Wurm braucht eine Menge Equipment um den Tag ordentlich bestreiten zu können, brachen wir auf zum Hafen. Es war früh am Morgen und mit langer Unterhose, Funktionsshirt plus Thermosegelhose und Jacke, bestens gerüstet für die Umsegelung komplett Finnlands,gings los per Auto zum Hafen. Die Fahrt dauerte keine 10 Minuten, aber die Funktionswäsche ließ uns schon nach ein paar Minütchen schwitzen wie sonst nur im Juli in der Wüste Gobi...Dennoch war es in Anbetracht des zu erwartenden Kälteeinbruchs auf See die richtige Wahl.

Am Hafen angelangt, empfingen uns auch schon die Freunde der Beiden. Insgesamt waren wir 6 Männer, 2 Mädels und die kleine Filippa. Vier von den Jungs besitzen die 33 Fuß Segelyacht gemeinsam und der heutige Törn sollte der letzte für das Jahr 07 sein. Danach kam sie aufs Dock an Land zur Inspektion und Pflege.

Ich war sehr gespannt auf das Böötchen, da mich das seit einem Besuch der "Boot" 2005 in Düsseldorf doch ein wenig angefixt hat...

Da stand sie nun also, die Aphrodite

Aphrodite 33 Fuß

Aphrodite 33 Fuß

Love is everywhere

Love is everywhere

Ein herrliches Boot,bestens in Schuss und ausgestattet mit allem, was der ambitionierte Hobby Marco Polo so benötigt um gepflegt die Wasserhoheit an sich zu reissen.

Da mein Finnisch doch schon etwas eingerostet war, war als Amtssprache Englisch vereinbart.

Die Finnen, und im Allgemeinen alle Skandinavier, sprechen ein so gutes Englisch, das es einem als Deutschen schon die Neidtränen in die glasigen Augen treibt. Nicht das ich es nicht könnte, aber bei ihnen kommt einem das vor,als sei es die Muttersprache... Den Grund hierfür sollte ich später herausfinden

Als alle auf dem Boot ein Plätzchen gefunden hatten konnte es losgehen. Da ich Segeln nur von einem dreitägigen Theoriekurs und vom Americas Cup im Fernsehen kannte, begrenzte sich meine Hilfe fast ausschließlich auf bloßes "anwesend sein".

Auf meine Frage hin, was ich denn helfen könnte erwiderte mir der Captain: "Just relax and enjoy"

Kaum ausgesprochen hatte ich auch schon das erste Bier in die Hand gedrückt bekommen und wir prosteten uns fröhlich zu...

Ab da war spätestens klar:

Ich liebe segeln !!

Relax and enjoy - ihr Wunsch war mir Befehl

Relax and enjoy - ihr Wunsch war mir Befehl

Wettermäßig hatten wir verdammtes Glück, die Sonne ließ sich immer wieder blicken und die Wolken hatten Gnade mit mir und den anderen. Trotzallem war ich heilfroh um die Ausrüstung die meinen schmalen Leib umgab. Der Wind ist doch fieser als es an Land den Anschein macht...Aber auch dieses hatten die Jungs und Mädels bedacht und im nächsten Moment kreiste der Cognac. Jeder ein kleines Schlückchen zum Aufwärmen...

"Wunderbar", dachte ich so bei mir...ich mag Finnen mit Booten, obwohl Cognac jetzt nicht unbedingt mein Leibgetränk ist. In diesem Kontext allerdings hat er durchaus seine Berechtigung.

Meine bisher gemachten Erfahrungen mit Finnen bezogen sich ja auschließlich auf Pia und Stefan, welche ich wie erwähnt als extrem herzlich und gastfreundlich kennenlernen durfte. Dieses Bild bestätigte sich erneut auf diesem Segeltrip. Auch die Freunde der beiden waren unglaublich nett und zuvorkommend, nahmen mich sofort auf, scherzten, lachten, tranken, segelten und umsorgten mich als ob ich schon immer dazu gehören würde...

Ich habe mich sofort sauwohl gefühlt und wir hatten einen Heidenspaß. Das tolle Wetter und das auch eher seltene Zusammentreffen aller Beteiligten tat ihr übriges, um den Ausflug zu etwas richtig Schönem werden zu lassen.

Alle hatten mächtig Spaß, wir segelten um die Schären vor der Hauptstadt Finnlands, kreuzten zwei-dreimal und genossen den Tag... An alles war selbstverständlich gedacht worden.... Genügend Bier, Wurst, Käse, Süßes, Kaffee, Cola, Wasser...alles an Bord.

Pia erwies sich als astreine Segelhausfrau und verköstigte mich unter Deck mit allerlei Leckereien.

Pia downstairs

Pia downstairs

Pia und Ich

Pia und Ich

Helsinki aus Seesicht

Helsinki aus Seesicht

Little One

Little One

So gut gelaunt verbrachten wir den Nachmittag auf hoher See um dann nach ca. 4 Stunden wieder anzulanden und die Aphrodite in den verdienten Winterschlaf zu schicken.

Es war ein herrlicher Tag mit tollen Leuten, Spitzen Segelwetter und einem astreinen Vehikel. Wir verabschiedeten und verabredeten uns noch für den Abend, um in der legendären Ateljee Bar des Hotels Torni über den Dächern Helsinkis ein weiteres Highlight einzuläuten.

Im 12. Stock des Hotels ist eine kleine, unscheinbare Bar beheimatet, die anderswo keine große Nummer wäre, aufgrund ihrer tollen Aussicht über die ganze Stadt aber eben doch ein echter Kracher ist.

Ich sah meine Chance gekommen, endlich auch mal etwas bezahlen zu dürfen. Doch wie bisher auch, gelang es mir nicht, mit meinen Euros irgendetwas zu reissen. Bevor ich meinen Mantel über die Stuhllehne hängen konnte, stand schon ein bereits bezahltes Bier vor mir und meine Einwände gegen diese Art der Gefügigmacherei fanden kein Gehör.

Ich musste mich in Geduld üben.

So saßen wir dann noch eine Weile hoch oben und ratschten über Gott und die nordische Welt. Zwei der Jungs wollten noch auf die Rolle und mich mitnehmen. Es war immerhin Samstag Abend und die beiden kannten bestimmt einige schicke Läden, in denen man um auch zwischenmenschlich etwas bewegen konnte. Allerdings war ich ja bei Pia und Stefan zu Besuch und ich empfand es als unhöflich die beiden allein nach Hause gehen zu lassen, um selbst dann eventuell volltrunken und mit zwei Ladies gröhlend im Arm bei Ihnen morgens um 5 aufzutauchen...Bei diesem Gedanken war mir unwohl und so ließ ich es bei dem Versprechen an die beiden Jungs, das beim nächsten Mal in aller Ausführlichkeit nachzuholen.

So sind wir dann noch ein wenig durch die City geschlendert, haben Schaufenster gebummelt und sind dann müde und zufrieden im trauten Heim eingetrudelt.

Der darauffolgende Sonntag stand ganz im Zeichen von körperlicher und seelischer Erholung.

Heute wollten wir Vier einen kleinen Trip zu einer vorgelagerten Insel namens Suomenlinna unternehmen.Dieses kleine Eiland liegt nur wenige Bootsminuten vor Helsinki und war eine ehemalige schwedische Festung gegen ein russisches Helsinki. Diese konnten allerdings Anfang des 19.Jh die Insel belagern bevor sie Mitte des selben Jh. von einer franz. - britischen Flotte in Schutt und Asche gelegt wurde.

Heute ist es ein Kulturhiglight, mit Museen, Theater und ansässigen Künstlern. Im übrigen auch UNESCO-Kulturerbe und für jeden Touri eine Reise wert.

Suomenlinna

Suomenlinna

Auf das Eiland gelangt man mit einer Fähre für schlappe 3 Euro. Ich brauche nicht zu erwähnen, das mir auch hier die Bezahlung des Tickets unter Androhung von Strafe verwehrt wurde...

Es tummelten sich recht viele Menschen auf der Fähre und nach 10-15 Minzuten Überfahrt quollen alle auf die Insel.

Es gibt einen Rundgang mit diversen kleinen Shops und Restaurant sowie Cafes und jede Menge alter Wälle und Geschütze die von der alten Zeit erzählen. Eine Kirche befindet sich ebenfalls dort, welche wohl gerne zum Heiraten genutzt wird.

Stefan und Ich bei der Fährüberfahrt

Stefan und Ich bei der Fährüberfahrt

Besagte Kirche

Besagte Kirche

Herbst sieht so aus

Herbst sieht so aus

Geschütze gegen die Russen - hat alles nix genutzt

Geschütze gegen die Russen - hat alles nix genutzt

Wir haben Spaß

Wir haben Spaß

Weg nach oben

Weg nach oben

Was'n Rohr

Was'n Rohr

Den Rundgang haben wir natürlich beschritten, uns desöfteren mit einem sehnsüchtigen Blick aufs weite Meer hinaus verloren, den ein oder anderen Kaffee gegönnt und einen Sonntag genau so gelebt, wofür er auch erfunden wurde... Ruhe, Erholung und gemeinsam etwas erleben stand auf dem Tagesplan und genau das haben wir getan.

Wiederum war das Wetter gnädig,nicht mehr wirklich sonnig, aber durchaus akzeptabel für Finnland im Oktober.

Ich hatte mir das im Vorfeld wesentlich schlimmer vorgestellt.

Nach 3 Stunden hatten wir alles erkundet und schipperten zurückaufs Festland.

Bei solch großer Frischluftaufnahme innerhalb eines Tages,meldet sich der Magen und drängt mit zügellosem Appetit-ausstrahlen darauf, etwas zu unternehmen, um Abhilfe zu schaffen.

Essen !

Genau dies taten wir und steuerten in ein typisch finnisches Restaurant am Rande des Stadtkerns.

Das Savotta sollte es werden

Urgemütlich und mit einem faszinierenden Speiseplan...Alles was das skandinavische Herz begehrt...Rentierfleisch und Elchsteak und solcherlei Dinge standen auf dem Menü.

Sehr cooles Restaurant

Sehr cooles Restaurant

Hier war sie nun gekommen...meine Zeit,längst fällige Rechnungen zu begleichen...

Ich lud die beiden zum Essen ein, BEVOR sie sich dagegen wehren konnten, zückte ich meine Kreditkarte und wies die Kellnerin an, jegliche Einwände der beiden zu ignorieren, ansonsten würde ich sie anzeigen müssen und nötigenfalls körperlicher Züchtigung unterziehen.

Sie war einverstanden und endlich war es an mir, etwas Gutes zu tun.

Stefano

Stefano

Pia

Pia

Es schmeckte überragend, auch wenn ich nicht wusste, was meinen Teller zierte...Eventuell auch besser so, aber es war lecker, der Hunger war gestillt und ich durfte zahlen...Ein höchst erfolgreiches Unterfangen für alle Beteiligten.

Den Abend ließen wir im gemütlichen Zuhause bei Bier und Wein ausklingen. Der Fernseher lief so beiläufig nebenher und offenbarte mir nun das Geheimnis der grandiosen Englischlkenntnisse der Nordeuropäer...

Alle Filme laufen im finnischen Fernsehen im englischen Original. Lediglich schwedische oder finnische Untertitel, aber keine synchronisierten Movies.

So müssen die Kids also schon von klein auf alles auf englisch sehen und somit erklärt sich auch, warum die das alles mehr oder weniger perfekt beherrschen. Klasse, hätte ich auch gerne gehabt. Hat ich aber nicht und so half nur fleißiges Lernen

Die Nacht brach herein und ich bequemte mich ein weiteres Mal auf mein aufblasbares Doppelbett, welches äußerst komfortabel und bequem war.

Stefan musste am folgenden Tag, Montag, wieder früh zur Arbeit und verabschiedete sich schon mal vorsorglich. Er dankte mir herzlich, das ich gekommen war und hofft sehr, mich bald wieder zusehen...Ihre Türe stünde mir jederzeit offen und das nächste Mal solle ich zu Mittsommer oder im tiefen Winter kommen, da sei alles noch viel schöner...

Oha,jetzt wird sich schon bedankt, das ich zu Besuch komme...Eigentlich war es an mir, mich für all die Nettigkeiten und die Gastfreundschaft zu bedanken... Das tat ich natürlich auch und war sehr froh über die neuerliche Einladung...

Mein Flug ging ebenfalls am Montag am späten Nachmittag und so konnten Pia,Filippa und Ich morgens noch ein wenig zum bummeln in die Innenstadt.

Die zwei Mädels und Ich frühstückten wieder ausgiebig um dann gemeinsam noch die Kaufhäuser unsicher zu machen. mit Kinderwagen bewaffnet und froh gelaunt schritten wir die Starßen ab und bummelten ganz relaxed mit der strahlenden Filippa durch die Geschäfte...

Nanu ??

Nanu ??

Frohnaturen

Frohnaturen

Ich hab Spaß

Ich hab Spaß

Es war nun an der Zeit Lebewohl zu sagen. Mein Flug ging Nachmittags. Pia und die Kleine brachten mich im altbewährten X5 zum Flughafen, warteten so lange bis ich auch tatsächlich meine Boardingkarte in der Hand hielt und verabschiedeten sich dann. Aber nicht ohne nochmals herzlich gedrückt zu werden und zu bekunden wie nett es war.

Pia rang mir auch das Versprechen ab, das der nächste Besuch nicht allzu lang auf sich warten lassen dürfe und ich hoffe ebenfalls, das ich spätestens im nächsten Jahr auf ein Neues bei Ihnen auftauchen werde.

Helsinki und das was ich davon gesehen habe an Menschen und Umgebeung hat mir außerordentlich gut gefallen. Es gibt nichts Schöneres, als in der Welt verteilt Freunde zu haben, die einen so empfangen wie das die Drei getan haben.

Helsinki ist auf alle Fälle eine Reise wert !

Abschließend noch ein paar Eindrücke

Hafen

Hafen

Fähre nach Schweden

Fähre nach Schweden

Friends

Friends

Suomenlinna

Suomenlinna

Ja, so war das

Nächstes Ziel wird wohl Istanbul...

Seid gegrüßt

Simon

© Simon K., 2007
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 05.10.2007
Dauer: 4 Tage
Heimkehr: 08.10.2007
Reiseziele: Finnland
Der Autor
 
Simon K. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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