Wandern: Calanques zwischen Marseille und Cassis

Reisezeit: April 2012  |  von Thomas B.

Cassis und die östlichen Calanques

Cassis, Hafen

Cassis, Hafen

Unterwegs zur Calanque d'en Veau

Unterwegs zur Calanque d'en Veau

Zur Calanque D'en Veau

Cassis und östliche Calanques - Herbst 2012

Wir wollen noch einmal nach Marseille, noch einmal in den Calanques wandern. Bei Frau Kleis ist alles belegt. Außerdem interessieren uns die östlichen Calanques dieses Mal besonders und so suchen wir eine Ferienwohnung in Cassis. Cassis liegt am östlichen Rand der Calanques in einer großen Bucht. Westlich sind die letzten Calanquenbuchten, östlich wird die Bucht von einer enormen Steilküste, dem Cap Canaille, angeblich der höchsten ganz Europas, begrenzt.

Wir finden eine Ferienwohnung im Stadtteil Les Terrasses in der Alée des Lilas. Les Terrasses liegt oberhalb von Cassis, für uns jedes Mal ein schweißtreibender Aufstieg und ein angenehmer Abstieg. Es gibt zwar eine Buslinie, die in seltsamen Schnörkeln Cassis durchfährt, deren Geheimnisse wir aber erst gegen Ende des Urlaubs lüften...

Wir fahren wieder mit dem TGV, haben alles im Rucksack. Karlsruhe - Marseille, dann mit dem Regionalzug spät abends nach Cassis. Der Bahnhof von Cassis ist sehr weit vom eigentlichen Ort entfernt aber Monsieur und Madame stehen da, holen uns mit dem PKW ab, beide sehr freundlich und herzlich. Monsieur wird uns auch am letzten Tag, einem Sonntag, in aller Herrgottsfrühe wieder zurück zum Bahnhof bringen....

Gleich am nächsten Tag machen wir eine große Wanderung, die mehrere Calanques berührt und die zum Teil durch atemberaubende Schluchten führt aber auch ganz nett an die Kondition geht, es geht zwischen den Calanques immer wieder steil nach oben und dann meist auf Geröllwegen wieder genau so steil nach unten, manchmal sogar mit leichten und harmlosen Kletterpassagen.

Start ist am Hafen von Cassis. Wir berühren die Calanque de Port-Miou, ein großer Segelschiffhafen. Vor der Calanque de Port-Miou ist Antoine de Saint-Excupéry ("Der kleine Prinz") mit seinem Flugzeug abgestürzt, vermutlich von deutschen Flugzeugen beschossen. Dann geht es über die Calanque Port-Pin zur Calanque d'En Veau, wo wir rasten. Diese Calanque zählt sicher zu den schönsten in diesem Gebiet. Steile Felsenwände ragen auf beiden Seiten nach oben, das Wasser ist azurblau. Schon der Zugang zur Calnque ist interessant. Es geht durch verzweigte Schluchten, die besonders bizarr wirkten, als plötzlich Nebel auftauchte und uns die Orientierung erschwerte. Dann wieder zuück, der Nebel hatte sich verzogen, und über den Col de l'Oule, mit Blick auf die gleichnamige Calanque weiter nach Norden und über den Foret Dominale de la Gardiole und die Jugendherberge "la Fontasse" eine lange, steinige Schlucht hinunter zurück nach Cassis. Der letzte große Abstieg nach Cassis zurück macht mir Schwierigkeiten, nicht wegen der Konditon sondern wegen meiner Knöchel, die immer mehr zu schmerzen beginnen... In Cassis angekommen schaffe ich es aber noch zu unserer Stammkneipe am Hafen, ein Bier tut jetzt gut.

Trotz der Hitze und des Knöchels wandern wir aber dennoch wieder hoch nach Le Terrasses, den wir haben den Bus knapp verpasst und der nächste kommt erst in einer Stunde.

Mit den Bussen ist es eh ein Erlebnis für sich. Beim Supermarché gibt es eine Haltestelle an der nie ein Bus hält, die Busse fahren in Schleifen den Berg hinauf, was wir anfangs trotz Fahrplan nicht so recht auf eine Reihe brachten. Dafür war einer der Fahrer ein Original. Er kannte jeden und alle, ab dem zweiten Mal natürlich auch uns, wusste genau wo wir auszusteigen hatten. Dazu hatte er das Radio laufen und sang nun in freier Assoziation zu den Texten, weniger zur Musik dazu. Wurde Barack Obama in den Nachrichten erwähnt, sang er gleich nach der Melodie von "La Cuccuracha" Barack Obama, Barack Obama.....

Wir machen in der Folge noch eine Reihe von Wanderungen in die Calanques und stellen fest, dass wir auch direkt von unserer Ferienwohnung aus loswandern können, um so in die nördlichen Teile der Calanques zu kommen. Allerdings muss man dabei ein militärisches Sperrgbiet umgehen und kommt auf den Weg zum Col de'l Oule, hat somit den Anschluss an die große Rundwanderung. Dort in der Nähe des Foret Dominale gibt es auch einen von der Straße Cassis - Marseille leicht zu ereichenden Parkplatz, so dass man die Calanque d'En Veau auch auf kürzerem Weg erreichen kann.

Nebel zieht auf.....

Nebel zieht auf.....

.....in den Schluchten

.....in den Schluchten

Ferme im nördlichen Teil der Calanques

Ferme im nördlichen Teil der Calanques

© Thomas B., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir sind 2011 und 2012, einmal von Marseille aus und einmal von Cassis durch die Calanques und auf das benachbarte Cap Canaille gewandert. 2013 haben wir von Marseille aus ganz gemütlich eine Schiffsfahrt mitgemacht, um die Calanques auch einmal vom Meer aus zu sehen.
Details:
Aufbruch: April 2012
Dauer: unbekannt
Heimkehr: April 2012
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Thomas B. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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