Jakobsweg 2015 - Teil 5 - Via Lusitana

Reisezeit: März / April 2015  |  von Uschi Agboka

Kurzinfos (Entfernung / Übernachtung / Hotels): 18. April 2015 Laxe – Outeiro 31,7 km

18. April 2015 Laxe – Outeiro 31,7 km

18. April 2015 46. Tag Laxe – Outeiro 31,7 km
Übernachtung: Pilgerherberge 6,00 Euro

In der Nacht hat es geschüttet wie aus Kübeln. Dazu kam noch als Störung, dass, wenn man sich im Bett umdrehte, die Bewegungsmelder das Licht einschalteten. So etwas Bescheuertes in einem Schlafsaal! Einem Spanier ging das wohl auch auf den Geist. Er suchte nach der Sicherung oder dem Schalter, doch leider ohne Erfolg. Dann kam er auf die Idee, den Bewegungsmelder mit einer Zeitung abzudecken – das gelang mit Erfolg. So konnten wir dann endlich schlafen.

Morgens hörte der Regen auf. Doch schon nach einer Stunde auf dem Camino kam der nächste Regen, also Poncho an und weiter. So ging es bis Silleda 3 mal. In Silleda holte ich auch mein Frühstück nach. Das Wetter wurde nun immer besser.

In Bandeira machte ich Mittag mit einem Milchkaffee und 2 süßen Teilchen, 2,80 Euro. Ab dort zeigte sich die Sonne immer öfter, so dass ich mich vor Castro ½ Stunde in die Sonne legte. Die Luft war durch den Regen richtig angenehm. Die Strecke durch den Wald war schön zu laufen.

Gegen 17 Uhr erreichte ich Ponte Ulla, wo ich ein Bier und eine Suppe genehmigte. Die Wirtin vom Restaurant Rios kann gut Deutsch und so quatschten wir ½ Stunde über Gott und die Welt. Danach ging es zum Supermarkt zum Einkaufen. Und dann standen die letzten 3,5 km nach Outeira an, die ich in ¾ Stunde hinter mich brachte. Es war allen Wetterprognosen zum Trotz ein super Tag.

Outeiro – Die Capilla und die Fuente de Santiaguino entstanden Ende des 17. Jh., wobei der Brunnen 1724 von einem höheren Standort hierher verlegt wurde. In der Mitte ist eine Jakobsfigur aus Granit zu sehen, flankiert wird der Heilige von seinen treuen Jüngern Teodoro und Atanasio. Es wird erzählt, dass diese Sklupturen ursprünglich aus dem alten romanischen Chor der Kathedrale von Santiago stammen. Eine Inschrift spielt auf die Legende um die Bestattung des Heiligen Jakobus an, die eng mit dem nahen und den Galiciern heiligen Berg Pico Sacro verbunden ist.

Die Legende erzählt, dass die beiden Jünger, nachdem Jakobus der Ältere auf Befehl von Herodes Agripa im Jahr 42 n. Chr. geköpft worden war, den Leichnam im Boot vn Jerusalem nach Galicien überführten. An der Mündung des Rio Ulla bei Iria Flavia (heute Padron) angelangt, baten sie die heidnische Königin Lupa um Erlaubnis, den Apostel beerdigen zu dürfen. Die Königin schickte die beiden ans Kap Finisterre, wo sie, je nach Version, von einem römischen Legaten oder einem heidnischen Priester eingesperrt wurden.

Nachdem ihnen die Flucht gelungen war, hiess die listige Königin Lupa sie am Pico Sacro zwei Ochsen für den Transport des Leichnams holen. Die Ochsen, in Wirklichkeit wilde Kampfstiere, wurden beim Auftauchen der beiden Apostel plötzlich auf wundersame Weise zahm und so brachten sie den Leichnam des Jakobus bis zu seiner Grabstätte im heutigen Santiago. Ob dieser Wunder, so erzählt man, sei die Königin Lupa zum Christentum übergetreten.

Bilder auf der Homepage meines Mannes, www.harley-rolf.de
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© Uschi Agboka, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht nach den Tagebuchaufzeichnungen meines Mannes Rolf Kummer Faro – Vila Real de Santo Antonio bis Santiago de Compostela 4. März bis 22. April 2015
Details:
Aufbruch: 04.03.2015
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 27.04.2015
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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