2 Jahre lang kreuz & quer durch die Americas

Reisezeit: Mai 2013 - Mai 2015  |  von Anja & Wolfgang

Chile 5380km/Argentina 7890km ab 01.01.2015: 13 Argentina – ab 13.02.2015 780km

Ziel: Von Ushuaia durch den Osten von Argentinien Richtung Norden bis nach Buenos Aires.
Hier ab Villa Gesell der Küstenlinie folgend nach Buenos Aires und nach ein paar Tagen Stadtbesichtigung von dort aus dann weiter über Zarate nach Fray Bentos in Uruguay.
Wetter: gelegentlich windig, sonnig < 35º,

Auf unserem CP sehen wir erst einmal den Kolibris beim Frühstück zu, 8 solche Tanks werden von denen jeden Tag geleert,

bevor wir uns zu Villa Gesell Strandstudien unter die (Sonnen-)Badenden mischen. Der Korb dieses Brotverkäufers ist in 45 Minuten leer,

fast in jeder Windschutzmuschel wird Mate Tee geschlürft,

wir lernen die argentinischen Version des Boule kennen, bei der bei eigentlich gleichen Spielregeln nur die Stahlkugeln durch Handteller-grosse Hartgummischeiben ersetzt werden, sehen später im Ort bereits die ersten Lammhälften und Rinderrippen auf den Grills.

Der Ort gefällt uns so gut, dass er auf die ‚hier wollen wir nochmal her‘-Liste kommt. 15km weiter besuchen wir kurz Pinamar, eine Badeort aus der Retorte, Zielrichtung Oberschicht, so durchgestylt, dass er fast schon wieder kalt wirkt, aber trotzdem proppenvoll, in Strandnähe kein freier Parkplatz zu ergattern. Auf den nächsten 100km lauter Badeorte, aufgereiht wie Perlen auf einer Schnur, alle sind irgendwie anders, haben einen eigenen Charakter, machen einen sehr individuellen Eindruck und sind wie beispielsweise Mar de Ajo hier alle bestens besucht.

In San Clemente schauen wir erst am Strand und dann noch bei, an den Türen von Mundo Marino(E=ARS 259pP + 39 Park Gebühr) vorbei,

der argentinischen Version von ’Sea World‘. 60km vor La Plata beenden wir den Tag.
In La Plata, Hauptstadt der Provinz Buenos Aires besichtigen wir an der Plaza Moreno die im gotischen Stil vor allem nach französischen Vorbildern erbaute Kathedrale,

die in ihren 5 Schiffen etwa 14.000 Menschen Platz bietet

und die größte Kirche in der Südamerika sein soll. Für uns besonders beeindruckend die herrlichen, der Kirche in Chartres nachempfundenen Kirchenfenster und diese Rosette über dem Eingangsportal, die eine Kopie der Rosette von Notre Dame in Paris ist.

Gegenüber der Kirche, vor dem Regierungsgebäude sind die Vorbereitungen für den Rosenmontagsumzug in vollem Gange, die Tribünen sind bereits aufgestellt und diese Janusköpfe sind in der Endmontage.

Wir verlassen La Plata, das uns als Stadt sehr gut gefallen hat, Richtung Norden, stossen bei Punta Lara an den Strand des Rio Plata,

in dessen schlammig brauner Brühe immer noch fleissig gebadet wird. 50km weiter sind wir bereits mitten in Buenos Aires und finden im Hafengebiet nahe dem Buquebus Terminal, der Fährverbindung nach Uruguay, einen 24Std. bewachten Parkplatz (ARS 90/Kalendertag), der auch gerne Womo Fahrer bei sich aufnimmt. Der Aufenthalt für die nächsten Tage & Nächte ist gesichert. Wir brechen auf zur ersten Stadtbesichtigung. In der Florida (Fußgängerzone) sehen wir dieses malerische Einkaufszentrum,

sehen unseren ersten Tango,

kommen an der Kathedrale von BA vorbei, einst Bischofssitz unseres jetzigen Papstes

und kommen natürlich auch zum Casa Rosada,

dem Präsidialpalast, der einst rosa gestrichen wurde um die Farben zwei verfeindeter Gruppen (weiss und rot) zu vereinigen. Drunten im alten Hafen Puerto Madero moderne Hochhäuser und die Puente de la Mujer

eine Fußgängerbrücke, die vom gleichen spanischen Architekten Santiago Calatrava entworfen wurde, der auch das Prachtstück in Bilbao geplant hat. Zurück im Auto die einhellige Meinung: die Stadt gefällt uns, morgen müssen wir mehr davon sehen.
Wir beginnen unseren (Sonn-)Tag am Plaza San Martin, eher mehr ein europäischer Park

als ein südamerikanischer Platz und werden auf dem Weg zum Mercado San Telmo nun zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen von Trickdieben mit verdünntem Senf bespritzt.
Eigentlich kennt nun fast jeder deren Vorgehensweise, einer spritzt Senf und verschwindet, Helfer tauchen auf, schimpfen auf die Vögel und helfen beim Putzen in der Hoffnung, dass Mann/Frau so abgelenkt ist, dass Geldbeutel, Kamera o. Ä. unauffällig entwendet werden kann.
Unsere Gegenmaßnahmen: Sofort laut und auffällig reagieren, Gedränge vermeiden, alle!!! Putzhilfen strikt ablehnen, Wertgegenstände sofort sichern, z.B. eine Hand putzt, die andere sichert /der Partner überwacht Geldbeutel, Kamera, etc.,
Der Mercado San Telmo selbst eine sehenswerte Eisenkonstruktion, die einen Wochenmarkt und einen Antiquitätenmarkt beherbergt.

In der direkt daran vorbeiführenden Defensa der sonntägliche Flohmarkt

und ein paar Schritte weiter die ‘Tango Plaza Dorrego‘, auf der neben klassischen Tango,

Tango Bands für ihre abendlichen Dinner Shows werben (hier CD kaufen = freier Eintritt am Abend)

und auch recht progressiver Tango getanzt wird.

Wir wandern weiter bis nach Boca,

dem alten Hafenviertel mit seinen bunt bemalten Wellblechhäusern, finden in der El Caminito, das Casa Marta mit seiner für die Gegend so typischen Kombination aus Ateliers, bunt bemalten Wellblech und Wäscheleinen.

Wir sind in der Touristen Party Zone von Boca gelandet, vor jedem Lokal Aufreisser die zum Essen einladen, mehr oder wenig geübte Tangotänzer, die zum Verweilen stimulieren, vom Essen ablenken sollen??

Nix für uns, wir schauen noch kurz an der alten und der neuen Eisen Brücke vorbei,

werfen einen kurzen Blick auf die Bonbonera, dem lokalen Stadion,

das heute am Fußball Sonntag von schützenden Polizeikräften umgeben ist, die die anreisenden Fans einer Fingerabdruckkontrolle unterziehen.

Wir gehen über den Flohmarkt der Defensa zurück in die Innenstadt

kommen noch an einer Gruppe afrikanischer Musiker vorbei

und sind nach 10Std. Stadtbesichtigung leicht geschafft zurück am Auto.
Von Rosenmontag ist hier nichts zu spüren, andererseits wirkt die 14Mio Ew. Stadt angenehm leer, von den Touristen abgesehen fast wie ausgestorben. Nachdem wir gestern mehr über Plätze, durch Stadtviertel gewandert sind haben wir uns für heute die Besichtigung der wichtigsten Denkmäler und Gebäude vorgenommen. Nahe der Plaza San Martin am Denkmal für die Gefallenen im Malvediven (Falkland) Inseln Krieg uniformierte Wachsoldaten

und nahebei dieser Denkmalsturm.

Vorbei am Bahnhof dann zum Friedhof von BA

und erweisen dem Grabmal von Evita unsere Referenz.

Nun quer durch die Stadt zur Av. 9 de Julio, mit ihren 125m 16 Fahrspuren + 4 Busspuren eine der breitesten Strassen der Welt, zum Überqueren ein Fußgängeralptraum, bis zum Obelisk,

dann weiter durch endlos erscheinende Strassen

am Teatro Colon (Führung ARS180, Einheimische nur ARS60, lassen wir dann eben denen den Vortritt) vorbei zum Congreso, dem Parlamentsgebäude

und von hier erst die Av. de Mayo, geziert mit dem riesigen Denkmal für die ersten beiden Kongresse, dem Kilometerstein ‚0‘, Ausgangspunkt für alle Strassenkilometerangaben im Land und einer Kopie von Rodin’s ‚Denker‘ (naja,…). Wir gehen die zweite Fußgängerzone von BA, die Lavalle entlang, die im Gegensatz zur Florida auch etliche dieser Grillrestaurants beherbergt,

wollen eigentlich nochmals in den Dom, doch der wurde heute schon um 16:30 geschlossen, kehren wir eben nach erneuten 9 Std. Fussmarsch zum Auto zurück.
Wir fahren den Rio de la Plata entlang Richtung Westen, blicken von einem der vielen, gutbesuchten Strände nochmals zurück nach Buenos Aires,

den Besuch von Tigre mit seinem Puerto de Frutas brechen wir sehr schnell ab, denn das scheint neben den Stränden heute ein Hauptausflugsziel der Einheimischen zu sein. Bei Zarate wenden wir uns Richtung Norden, überqueren auf zwei riesigen Brücken das Delta des Rio Parana und befinden damit in der Provinz Entre Rios, die für ihre offen händigen Polizisten berühmt berüchtigt ist. Doch alles geht gut, unbehelligt erreichen wir Gualeguaychu, das für seine Carneval Feiern / Umzüge berühmt ist,

– doch die sind, wie wir in der Tourist info am Ortseingang erfahren nur von Samstag bis Montag. Heute am Faschingsdienstag ist da ausser ein paar Kostümtestern für deren Erinnerungsfoto nichts mehr los.

Man(n) /Frau erholt sich vom Stress der letzten Nächte am Flussbadestrand

oder am Swimmingpool gleich nebendran.

Wir fahren weiter zur nahegelegenen Brücke über den Rio Uruguay und erreichen damit auch die Grenze zu Uruguay und damit ist auch dieses Kapitel Argentinien zu Ende.

© Anja & Wolfgang, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach mehrmonatiger Reisepause geht es endlich wieder los. Diesmal von Kanada nach Alaska, von dort über Key West bis Feuerland und zurück nach Montevideo.
Details:
Aufbruch: Mai 2013
Dauer: 24 Monate
Heimkehr: 08.05.2015
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Malaysia
Mexiko
Belize
Guatemala
Honduras
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Argentinien
Chile
Uruguay
Paraguay
Brasilien
Deutschland
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.