6 Dinge, die du während deiner Reise nach Tansania beachten solltest

24.08.2022  |  von Martin Gädeke

Tansania ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Land, wenn man es mit anderen vergleicht. Einerseits leben ungefähr 120 unterschiedliche Stämme, meist indigene Völker, dort. Andererseits gilt Tansania bei Reisenden als frei und liberal hinsichtlich der religiösen Einstellungen, aber auch gegenüber Touristen. Dennoch gibt es einige Aspekte, die du während deiner Reise nach Tansania unbedingt beachten solltest, um einen angenehmen Aufenthalt zu genießen.

1. Lass dich impfen und habe alle wichtigen Dokumente im Gepäck

Zugegeben, dieser Tipp fällt eher in die Kategorie „die richtigen Vorbereitungen”, um Tansania hautnah erleben zu können. Neben dem Kofferpacken für die bevorstehende Reise sind noch weitere Dinge wichtig. Dazu gehört unter anderem, alle wichtigen Impfungen auffrischen zu lassen. So empfiehlt das Auswärtige Amt Reisenden nach Tansania eine Reihe von Impfungen. Verpflichtend ist die Gelbfieberimpfung, sofern die Einreise über ein Gelbfieber-Endemiegebiet erfolgt. Eine Ausnahme gilt allerdings für Reisende, die sich weniger als 12 Stunden oder nur zum Zwischenstopp in einem solchen Gebiet aufhalten. Empfohlen werden außerdem Impfungen gegen Hepatitis A und B, Meningitis, Typhus und Tollwut. Unerlässlich ist zudem eine vorbeugende Behandlung gegen Malaria. Mit heller und langer Kleidung, Insektenschutzmitteln und Moskitonetzen kannst du dich vor den nachtaktiven Anopheles-Mücken schützen.

Genauso wichtig ist es, alle wichtigen Dokumente bei der Einreise mitzuführen. Dazu gehört neben einem gültigen Reisepass auch ein Visum. Dieses lässt sich entweder online, am Flughafen oder in einer tansanischen Botschaft beantragen. Wer das Visum direkt am Zielflughafen erhalten möchte, sollte Unkosten von rund 50 Dollar einplanen.

2. Sei vorsichtig und vorausschauend unterwegs

Mit dem Verkehr ist es im Land so eine Sache. Auch wenn eine Reise nach Tansania mit seinen Nationalparks und Safaris so abwechslungsreich ist wie kaum eine andere: Zu deiner eigenen Sicherheit solltest du immer vorsichtig und vorausschauend unterwegs sein. Insbesondere die nachfolgenden Sicherheitshinweise solltest du beherzigen, wenn du im Land zugegen bist:

  • Tansanias Straßen sind in touristisch erschlossenen Gegenden in einem guten Zustand. Anders sieht es in abgelegenen Gebieten aus, wo es teilweise schwere Schlaglöcher gibt. Auch die Fahrstile auf den Schnellstraßen können für Europäer sehr ungewohnt sein. Da schwere Auto- und Busunfälle auf Tansanias Straßen vorkommen, solltest du eine vorsichtige und defensive Fahrweise umsetzen. Achte darauf, dich anzuschnallen und nimm nur in einem gut gewarteten Fahrzeug Platz. Bei Busfahrten solltest du dich vorab über das Unternehmen informieren und deren Sicherheitsstandards im Blick behalten. Bei Fährverbindungen gilt: Nicht nach Einbruch der Dunkelheit aufbrechen und generell Überlandfahrten bei Sturm und Gewitter vermeiden.
  • Leider häufen sich in Tansania kleinkriminelle Delikte, bei denen Touristen ausgeraubt werden. Mitunter geben sich die Kriminellen zunächst als Taxifahrer oder hilfsbereite Passanten aus, um anschließend erpresserisch vorzugehen. Beliebte Zielpunkte sind Bahnhöfe, Fähranlegestellen oder auch Bushaltestellen. Um sich vor Diebstahl oder tätlichen Handlungen zu schützen, sollten Touristen ausschließlich registrierte Taxis nutzen. Spaziergänge im Dunkeln, insbesondere in abgelegenen Gebieten, sollten vermieden werden. Auch Wertsachen aller Art lässt du besser zu Hause und zahlst im Idealfall bargeldlos. Falls du auf Bargeld nicht verzichten möchtest, solltest du nur das mitnehmen, was du am Tag wirklich benötigst.
  • Es ist ratsam, sich vorher über die im Land herrschenden Verbote zu informieren. Homosexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit stehen in Tansania unter Gefängnisstrafe – auch für Touristen! Auch Prostitution ist ebenso verboten wie Drogenhandel und -konsum. Weiterhin gilt für Touristen, das seit 2019 vorherrschende Verbot von Plastiktüten zu beachten. Eine einzige Ausnahme besteht für mitgenommene Zipp-Plastikbeutel für Flüssigkeiten, solange diese erneut aus dem Land ausgeführt werden.

Bild des Kilimanjaro

In Tansania ist die medizinische Versorgung nicht auf europäischem Niveau. Es ist daher sinnvoll, vor der Reise eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen, die im Notfall eine medizinische Evakuierung sicherstellt.

3. Spreche in der Landessprache mit Einheimischen

Die Amtssprache in Tansania heißt Kiswahili. Zwar kannst du dich vielerorts auch auf Englisch verständigen, es ist jedoch nicht verkehrt, zumindest „bruchstückhaft“ Kiswahili zu sprechen. Damit erhältst du den Respekt der Einheimischen und zeigst außerdem, dass du dich für ihre Landessprache und der damit verbundenen Kultur interessierst. Um jemanden zu begrüßen, sagst du „jambo“ (guten Tag)“. Möchtest du dich bei jemanden bedanken, so sagst du „ahsante sana!“ Um zu erfragen, wie es jemandem geht, sprichst du „hujambo?“ Natürlich ist es ebenfalls wichtig, in bestimmten Situationen Nein zu sagen. Das tust du mit „sipendi“ (ich möchte nicht) oder „hapana, sina hela“, was „nein, ich habe kein Geld“ bedeutet. Schlussendlich kannst du mit „Lala salama“ gute Nacht sagen oder dich mit „kwa heri“ verabschieden.

Bild einer Massai-Gruppe

Religiöse Praktiken sind in Tansania sehr wichtig. Sie sind teilweise auch von der Ahnenkultur geprägt.

4. Frage vor dem Fotografieren um Erlaubnis

Eine Besonderheit in Tansania besteht darin, dass bestimmte Einrichtungen und Gegenstände nicht fotografiert werden dürfen. Dazu gehören Flughäfen sowie militärische Anlagen, die Nationalflagge sowie Brücken und Regierungsgebäude. Zudem solltest du immer vorab um Erlaubnis bitten, ehe du Einheimische fotografierst. Manche von ihnen lehnen aus religiösen Gründen Bilder ab, andere wünschen sich eine Bezahlung. Dies trifft insbesondere auf die Massai, ein nomadisch lebendes Hirtenvolk, zu. In den touristisch offenen Massai-Bomas, die gerne Besuch empfangen, wird vor dem Fotografieren ein individuelles Entgelt ausgehandelt.

5. Wähle eine angemessene Bekleidung aus

In Sansibar gehören die Menschen überwiegend dem muslimischen Glauben an. Wer in der Region nicht sofort als Tourist auffallen möchte, sollte daher den eigenen Kleidungsstil entsprechend anpassen. Das bedeutet, mindestens die Arme und Beine in der Öffentlichkeit mit Kleidung zu bedecken. Frauen können beispielsweise einen Kanga – ein großes Tuch mit farbenfrohen Bemalungen – als traditionelle Kleidung ausprobieren. Welche Art der Kleidung sich am besten eignet, richtet sich maßgeblich nach dem Reisezweck aus. Auf Safari bewähren sich leichte und strapazierfähige Kleidungsstücke in hellen Farben. Bei Trekkingtouren benötigst du wind- und wetterfeste Outdoor-Kleidung. Hingegen solltest du bei einem Strandurlaub luftige, aber ebenfalls lange Kleidung im Gepäck haben. Damit schützt du dich nicht nur vor Moskitos, sondern respektierst gleichzeitig die Lebensweise der religiös geprägten Bevölkerung.

Bild der Zubereitung von Maisbrei in Tansania

Auf ihre Esskultur sind die Tansanier sehr stolz. Sie bereiten gerne das “Nationalgericht”, einen Maisbrei, zu. Auch Bohnen, Spinat, Eintöpfe mit Fleisch oder Bananen in allen Variationen kommen auf den Tisch.

6. Lerne die Mentalität der Bevölkerung kennen

In Tansania wird der Familie großen Wert beigemessen. So wird beispielsweise eine gemeinsame Esskultur gepflegt, bei der die Familie auf Matten sitzt. Wichtig zu wissen ist ebenfalls, dass die rechte Hand als sauber und die linke als schmutzig angesehen wird. Daher solltest du aus Respekt immer nur mit der rechten Hand Geschenke austauschen oder Hände schütteln. Was Präsente angeht, freuen sich die Einheimischen besonders über persönliche Mitbringsel wie Familienfotos oder über Schulutensilien für die Kinder.

Typisch für die Mentalität im Land ist das Motto 'Hakuna Matata'. Anstelle der hektischen Lebensweise der westlichen Bevölkerung bevorzugen die Tansanier eine gemächliche Lebensart. Obwohl die Bevölkerung alles gerne in einem langsamen Tempo erledigt, zeigt sie sich überaus weltoffen und gastfreundlich. Du kannst dich folglich jederzeit im Land willkommen fühlen.

© Martin Gädeke, 2024
Der Autor
 
Martin Gädeke hat www.umdiewelt.de vor über 23 Jahren gegründet, ist aber nur einer von tausenden Aut­oren - und bei Weitem nicht der Aktivste. Dafür ist er für alles andere auf der Seite zuständig und immer für Dich erreichbar!
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