Ein Semester in Finnland

Reisezeit: September - Dezember 2006  |  von Dominik J.

Auf der Flucht vor Spiderman nach Stockholm

Mittwoch, 4.10.2006

Naja ich gebe zu die Überschrift ist mal wieder etwas unsinnig, aber da sich nun mal direkt vor meinem Zimmerfenster der Spielplatz befindet auf dem Superman, Spiderman und sogar Batman gemeinsam im Sandkasten spielen, bin ich doch etwas mitgenommen.
Genau auf dem Spielplatz vor meinem Zimmerfenster nämlich scheint der Ursprung der großen finnischer Tradition zu liegen sich verkleidet zu besaufen. Wie so vieles fängt alles im Kindergarten an und endet mit dem bunten Werkstattoveralls, den hier fast jeder Student und jede Studentin besitzt. Getragen wird selbiger zu ausgewählten Unibesäufnissen und geschmückt wird er mit Aufnähern für jede erfolgreich absolvierte Party.

Und damit die Kapitelüberschrift noch mehr Sinnhaftigkeit erhält, muss ich natürlich auch noch von unserem Stockholm-Trip berichten. Letzte Woche Montag ging es nämlich mit der Nachtfähre von Turku aus nach Stockholm wo wir einen Tag zur Verfügung hatten bevor es abends wieder mit der Nachtfähre zurück nach Turku ging. Die Tickets für diese Kreuzfahrten sind hier unglaublich billig und man kann schon ab 50 Euro mit bis zu vier Personen in eigener Kabine nach Stockholm und zurück fahren. Finanziert wird das ganze in erster Linie nämlich nicht über den Ticketpreis, sondern durch das zollfreie Einkaufen an Bord, das erlaubt ist, da alle Fähren einen Zwischenstopp an den kleinen semi-unabhängigen Ålandinseln einlegen. Und das sich dieses Geschäft für die Redereien lohnen muss, kann man schon an den Unmengen Bier ablesen, die die Leute hier im Schiffssupermarkt kaufen.
Aber auch ein Partyprogramm wird für die Gäste so einiges geboten. Zur Zeit ist zum Beispiel gerade Oktoberfestzeit und so wurden wir von einem Finnen in Lederhosen mit einer finnischen Version von "Who the F... is Alice" an Board begrüßt.

Hart ist nur, dass man schon um 6.30 morgens in Stockholm ankommt und bereits gegen 5.30 vom Putzpersonal geweckt wird. Somit wurde es ein langer aber zum glück sehr sonniger Tag in Stockholm. Im Skansen, dem größten Freilichtmuseum Schwedens, konnten wir dann auch endlich die Elche bestaunen, die sich in Lappland so erfolgreich vor uns versteckt haben. Stockholm ist echt eine klasse Stadt und vor allem die mittelalterliche Altstadt ist echt super. Auch mussten wir feststellen, dass die schwedische Antwort auf McDonalds, hier Max genannt, wesentlich besser als die finnische, mit Namen Hessburger, ist. Es ist echt erstaunlich, dass sich in Schweden und Finnland eigene Burgerketten etabliert haben, die Mc Donalds sehr weit aus dem Straßenbild verdrängt haben. Vor allem in Turku, der Geburtsstadt von Hessburger findet man selbigen an jeder Straßenecke.

Wieder zurück in Turku sorgte mein Fahrrad dafür, dass mir nicht langweilig wurde. Nachdem ich angewöhnt habe nervige Quietschgeräusche einfach zu überhören, staunte ich nicht schlecht als plötzlich eins meiner Pedale abfiel. Zur Zeit kann ich mein Fahrrad somit nur als Roller benutzen 

Letztes Wochenende nahmen Sarah und ich dann an einem von der Uni organisiertem Cottage-Weekend in Sauvo, ca. 45 km von Turku entfernt, teil. Das Wochenende wurde von finnischen Studenten organisiert und wir durften uns in traditionellen finnischen Wettkämpfen wie Stiefel-Weitwurf (natürlich mit original Nokia-Stiefeln) und Frauen-Tragen versuchen. Natürlich durften Sauna und Sandstrand auch nicht fehlen und somit war es ein super gelungenes Wochenende. Lediglich die traditionellen finnischen Würstchen, makkara, beim Barbecue zählen nicht zu meinen finnischen Highlights. Makkara gibt es hier in tausend verschiedenen Sorten, aber alle sind super pampig, da sie mehr Mehlenthalten als Würstchen bei uns. Aber wenigstens gibt es auch hier echte deutsche Bratwürstchen. Genannt, ihr habt es euch sicherlich schon gedacht, Bratwursti.

auch Naantali

auch Naantali

und endlich mal über das Labyrinth hinwegsehen

und endlich mal über das Labyrinth hinwegsehen

Juhu, keine Kinder. Das Schiff ist mein

Juhu, keine Kinder. Das Schiff ist mein

Marktplatz in Turku

Marktplatz in Turku

Museumsschiff im Hafen von Turku

Museumsschiff im Hafen von Turku

Ein Elch (in Wirklichkeit sieht der wesentlich größer aus)

Ein Elch (in Wirklichkeit sieht der wesentlich größer aus)

Und ein Elchbaby (oder -kleinkind). Guckt jedenfalls auch ziemlich dämlich

Und ein Elchbaby (oder -kleinkind). Guckt jedenfalls auch ziemlich dämlich

Fleichichtmuseum Skansen in Stockholm.

Fleichichtmuseum Skansen in Stockholm.

Altstadt in Stockholm

Altstadt in Stockholm

noch mehr Altstadt in Stockholm

noch mehr Altstadt in Stockholm

Unsere Fähre

Unsere Fähre

Spiderman!

Spiderman!

© Dominik J., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Semester an der Turun Yliopisto (University of Turku)
Details:
Aufbruch: 03.09.2006
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 22.12.2006
Reiseziele: Finnland
Typisch finnisch
Estland
Der Autor
 
Dominik J. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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