Im Süden Vietnams - Mekong Delta und Na Thrang

Reisezeit: August 2002  |  von Adriena Greening-Scheuring

Ein Besuch im Süden Vietnams - Asien light für Einsteiger

Saigon

Saigon 16.8.2002

An Freitag, den 16.8. kamen wir, Adri und Ritva, zwei Freundinnen und Arbeitskolleginnen aus Frankfurt/Main, nachmittags in Saigon, "SGN" an. Bei der Ankunft am Airport in Saigon wird man von vielen Taxifahrern empfangen, die um die Gäste werben. Da der Airport aber geräumig und gut ausgebaut ist und die Taxifahrer nicht übermäßig aufdringlich sind, ist dieser erste Angriff gut zu bewältigen. Über den ungefähr zu akzeptierenden Preis ins Stadtzentrum hatten wir uns vorher erkundigt, so daß wir den Preis vor Fahrtantritt kompetent aushandeln konnten. 4 US-Dollar sind zur Zeit der angemessene Preis. Wir ließen uns also zum Sofitel Plaza, das wir von Deutschland aus gebucht hatten, bringen. Das Hotel ist westlichem Standard entsprechend gut.

Anflug auf Saigon

Anflug auf Saigon

Bei unserem ersten Spaziergang um den Block war der rasante und dichte Verkehr für uns eine echte Herausforderung. Das Überqueren einer Straße kam einem Überlebenstraining gleich.

Das ist noch kein echtes Verkehrsgetümmel...

Das ist noch kein echtes Verkehrsgetümmel...

Also nahmen wir abends wieder ein Taxi. Diesmal fuhren wir in das zentrale Touristen Viertel um die Straße Duong Da Tham (Standardfahrpreis: 2 USD). Dort befindet sich auch das Sinh Café, das uns als lokales "Reisebüro" empfohlen worden ist. Diese Empfehlung können wir auch nach unserer Reise so weitergeben, obwohl auch die vielen anderen "Cafés - Touroffices", die wir nicht ausprobiert haben, einen guten Eindruck auf uns gemacht haben. In diesem Viertel um die Duong Da Tham gibt es eine Menge solcher Tour Offices. Außerdem alles, was man als Tourist so auf Reisen braucht:
Internet Cafés, einfache Restaurants, Frisöre, Schneider, einfache Pensionen, Bücher in Englisch und Deutsch (es sind Fotokopien, aber anständig gebunden und gut lesbar). Trotzdem sollte man beim Preis verhandeln. Einige Tage später haben wir festgestellt, daß die Bücher in den Bücherläden um die Ecke billiger waren (Strassenhändler verlangen pro Buch 10USD, im Laden um die 3USD für die gleichen Bücher!).
Am ersten Abend haben wir im "Café 333" im 1. Stock (nicht ganz "roof-top", aber immerhin mit ein bißchen Überblick über das Geschehen auf der Straße) gegessen und unsere weitere Reise anhand der Prospekte aus dem Sinh Café gegenüber, geplant.

Das berühmte Rex Hotel

Das berühmte Rex Hotel

Am nächsten Morgen, Samstag 17.8. waren wir gleich mutiger und haben uns als Fußgänger in den Straßenverkehr gewagt. Es ist nicht wirklich ein Problem zu Fuß zu gehen. Nachdem man einige Male die Strassenüberquerung geschafft hat, gewöhnt man sich an das etwas andere Verkehrsverhalten! Ein Trick dabei ist, immer Augenkontakt zu behalten mit denen, die mit ihren Mofas auf einen zu rasen. Dann wird die Geschwindigkeit "automatisch" so angepaßt, daß es zu keiner Kollision kommt, bzw. daß das Ausweichmanöver genau paßt. Trotz der rasanten Fahrweise haben wir bei unseren vielen Spaziergängen quer durch die Stadt keinen Unfall gesehen. Das gab uns immer mehr das Vertrauen in unsere Strassen-überquerungspraxis.

Typisch Saigoner Strassenbild

Typisch Saigoner Strassenbild

Fortan sind wir alle Strecken entsprechend der Strassenkarte zu Fuß gelaufen. Bis auf die Male, wo wir es müdigkeitsbedingt einfach nicht mehr geschafft haben.
Da es inzwischen Mittag war, und wir nicht gefrühstückt hatten, sind wir in das nächste "Roof"-Top-Restaurant gegangen, das auf unserem Weg lag. Wir haben nicht gemerkt, daß es ein japanisches war, was sich als teuerer Fehler herausgestellt hat. Wir haben dort für Sandwiches 10USD ausgegeben. Für Saigon ist das unglaublich teurer! Normalerweise bewegte sich der Preis für ein warmes Essen inklusive einer großen Flasche Tiger-Beer bei 3 USD. Diese Beobachtung, daß japanische Restaurants, Cafés und Bars grundsätzlich um ein mehrfaches teuerer sind, als vietnamesische hat sich immer wieder bei einem Blick auf die Preisliste bestätigt. In der restlichen Zeit unseres Urlaubs haben wir japanische Lokale aufgrund der überteuerten Preise konsequent gemieden.

Frische Gewürze

Frische Gewürze

und frisches Geflügel auf dem Saigoner Markt

und frisches Geflügel auf dem Saigoner Markt

Später haben wir unsere Touren beim Sinh Cafe gebucht. Inzwischen waren wir in der Lage kreuz und quer durch Saigon zu marschieren, wie alte Vietnamesen.
Auf dem Weg zurück ins Hotel haben wir in einem Garten-Eck Restaurant zu Abend gegessen. Wir haben uns von dem Essen der einheimischen Tischnachbarn inspirieren lassen und ein Gericht bestellt, das nicht auf der englischen Karte stand. Es war ein Hot-Pot mit irgendwelchem Fleisch.... wir wollen lieber nicht nachdenken, was es war. Der Kellner sagte es sei Beef und sehr gut, es sei wie Medizin! Es hat interessant geschmeckt und uns ist nicht schlecht geworden. Immerhin!

Zeremonie in einem Cao Dai Tempel

Zeremonie in einem Cao Dai Tempel

Am nächsten morgen sind wir zu unserer ersten gebuchten Tour zum Cao Dai Tempel und den Cu-Chin Tunnels aufgebrochen.
Es war eine lange Fahrt. Die Zeremonie im Cao Dai Tempel war choreographisch gut (s. Fotos).

Ein Panzer in dem Cu Chin Park

Ein Panzer in dem Cu Chin Park

Anschließend sind wir in das Gebiet der Tunnel gefahren, die vom Vietnamkrieg gegen die Amerikaner übriggeblieben sind. Es war interessant, ist aber nicht wirklich ein Muß - es sei denn man hat zu viel Zeit. Man bekommt einen schwachen Eindruck der schwierigen Umstände, unter denen die Vietkong jahrelang dort gelebt haben. Man kann durch einen 50m langen und 80cm hohen Tunnel kriechen, aber es ist die totale Sauna ohne Frischluftzufuhr! Einen Eindruck davon, wie es im Tunnel ist, bekommt man auch, indem man die Luft riecht, die aus der Tunnel herauskommt. Anschließend wieder eine lange Fahrt zurück nach Saigon.

Ritva kommt aus einem der Tunnel

Ritva kommt aus einem der Tunnel

Nach einer Erfrischung im Hotel haben wir in einem "Garden-Restaurant" bei uns um die Ecke gegessen. Diesmal Hot Pot mit Fischen (stand auf der englischen Karte). Es war sehr lecker!

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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 16.08.2002
Dauer: 11 Tage
Heimkehr: 26.08.2002
Reiseziele: Vietnam
Der Autor
 
Adriena Greening-Scheuring berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Adriena sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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