Die Elefanten kommen

Reisezeit: Oktober / November 2007  |  von Sigurd Treske

Beobachtungen an dem Wasserloch in der Nxai Pan Region

Ein Tag am Wasserloch

Die Anfahrt zum 2.578 qkm, (nur die Nxai Pan Region - ohne die Makgadkgadi Region - zusammen 5.500 qkm) zum Vergleich die Masai Mara ist rd. 1.540 qkm groß, ist ab Baines Baobabs eine der schwierigsten Sandpisten in Botswana. In Sichtweite des Gates ist die schwerste Stelle auf einer Anhöhe. Eine Urdüne, oben mit extrem weichen Sand.

Sonnenaufgang in der Nxai Pan

Sonnenaufgang in der Nxai Pan

Wie immer sind wir schon vor Sonnenaufgang unterwegs. Wir sind auf der Suche nach der sehr seltenen braunen Hyäne und den beiden Löwenrudeln der Nxai Pan. Was uns erstaunt ist, der viele Elefantenkot rund um das Wasserloch.
Eigentlich, die Betonung liegt auf eigentlich, gibt es hier keine Elefanten. Es ist keine Region für Elefanten. In der Regenzeit wenn alles grün ist verirren sich gelegentlich Elefanten aus dem über 100 Kilometer entfernten Hwange National Park in Zimbabwe in den Nxei Pan National Park. Wir stehen den ganzen Tag, völlig schattenlos, bei glühender Hitze am Wasserloch.
Keine braune Hyäne, keine Löwen.

Nicht der "Kleine Hunger" sondern der "Große Durst".

Nicht der "Kleine Hunger" sondern der "Große Durst".

Wir bemerken sie erst, als sie aus dem Busch auf die freie Fläche kommen. Sobald sie das Wassers riechen geht es los, das Elefantenrennen. Sieht irgendwie lustig aus, wenn ihre ein paar Nummern zu große Haut hin und her schlackert.
Da wird tüchtig Staub aufgewirbelt. Die Späterkommer gehen es ruhiger an.
Als sie uns bemerken, wird ein wenig gedroht. Erstaunlicherweise bemerken sie das Fahrzeug sehr spät. Wir hatten befürchtet, dass die blaue Farbe des Nissan die Tiere vergrämen wird, doch genau das Gegenteil scheint der Fall zu sein.

Trotz ihrer relativen Häufigkeit in Afrikas, sind sie die Tiere die am häufigsten fotografiert werden, weil ihnen zuzuschauen trotzdem immer etwas besonderes ist. Soweit wir das sehen können sind es nur Bullen.

Nachdem über eine halbe Stunde getrunken wurde - so an die hundert Liter gehen in einen Elefant rein. Wird kräftig geplanscht.
Das wenige Wasser vergeudet. Hinterher sehen die Elefanten schön scheckig aus.

Am nächsten Tag - wieder später Nachmittag, kommen zwei riesiger Bullen. Ohne Hast - die Ruhe selbst. Hier wo die Elefanten auf der Nahrungssuche große Gebiete durchstreifen müssen, kommen sie nur alle paar Tage zum Trinken. In der Nxei Pan fast mitten in der Kalahari sollte es eigentlich keine Elefanten geben. Es scheint zwei Gruppen, Herden wäre nicht zutreffend da nur Bullen,
zu geben. Die am Vortag gesichteten fünf Tiere und die Zweiergruppe vom heutigen Tag.

Mein Gott, wird Mancher sagen - Elefanten, davon hab ich schon Hunderte gesehen. "Sehen - gesehen" und beobachen, zuschaunen, das ist etwas völlig anderes - dazwischen liegen Welten.
Botswanas Elefanten sind keineswegs so zutraulich, friedfertig wie die Elefanten in Kenya und Tanzania. An der Wilderei liegt es mit Sicherheit nicht. In Botswana wird extrem wenig gewildert. Die Strafen sind sehr hoch - für das Töten eines Elefanten fünfzehn Jahre Gefängnis. Sicherlich liegt es daran, dass es in den Parks keinerlei Massentourismus gibt.

Das Elefanten, das Wasser mit dem Rüssel aufsaugen und dann in den Mund laufen lassen ist sicherlich allgemein bekannt.
Nachdem der Durst gelöscht ist, wird sich mit Schlamm vollgespritzt. Tsetsefliegen gibt es nicht, und Moskitos zu dieser Jahrezeit nicht. Der flüssige Schlick wird mit dem Rüssel aufgesaugt und dann über Kopf und Rücken, auch auf den Unterbauch geschleudert. Schlammspritzer fliegen bis auf unser Fahrzeug.

Wieder geht ein wundervoller Tag zu Ende. Morgen werden sie kommen - die Löwen - und wenn nicht, dann übermorgen.
Mehr:
http://www.privatsafaris.de/html/elefanten.html

© Sigurd Treske, 2009
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: Oktober 2007
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: November 2007
Reiseziele: Botsuana
Der Autor
 
Sigurd Treske berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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