Zürich-Chisinau-Zürich

Reisezeit: Juli 2008  |  von Roland E.

Willkommen in Moldawien!

Ich warte auf dem Busbahnhof Iasi-Vest auf den Bus nach Chisinau. Kleine süsse Hunde spielen um mich herum und eine kleine Katze will mit mir mit. Sie setzt sich auf meinen Rucksack und als der Minibus nach Chisinau eintrifft, lässt sie sich nur unter Protest von meinem Rucksack entfernen. Der Bus ist mit Iasi-Balti angeschrieben, aber hier soll ich rein, meint der freundliche Chef des Busbahnhofes.

So sitze ich im Bus Richtung Sulceni, der Grenze. Das Abenteuer beginnt!

Aber da sind ja noch die rumänischen Zöllner. Der eine kommt in den Bus und nimmt alle Pässe mit - ausser meinem. Er spricht nur rumänisch und meckert über mein Photo im Pass. Irgendwie glaube ich zu verstehen, dass ihm dieses digitale Photo gar nicht passt. Ich zeige ihm auf das Austellungsdatum 2003 und mockiere, dass der Pass der EU-Norm entspricht und überhaupt hatte ich noch nie Probleme mit diesem Pass, ausser in Rumänien und zeige auf die diversen Stempel, immer mit "No Problem" begleitet. Er redet noch lange auf mich ein, plustert sich auf, aber ich habe keine Lust mehr, es ist mir zu blöd. Also sitze ich so da und er gibt irgendwann auf. So nimmt er alle Pässe mit - ausser meinem, den gibt er mir missmutig zurück.

Beim moldawischen Zoll geht alles viel einfacher. Der Buschauffeuer sammelt die Pässe ein und kommt kurze Zeit später zurück. Keinen Zöllner sehe ich. Hätte nicht gedacht, dass alles so einfach geht. Kurz hinter der Grenze muss ich aussteigen und werde in einen anderen Bus begleitet. Dabei fällt mir schon auf, dass die Moldawier ein sehr nettes Volk sind. So sitze ich in einem anderen Bus, der durch eine menschenleere, grüne, flache, schöne Landschaft fährt. Kurz vor Chisinau fahren wir noch an idylisch wirkenden Badeseen vorbei.

Niemand spricht englisch, dennoch klappt die Verständigung recht gut. Die Moldawier sind geduldig und erraten meist richtig, was man will. Irgendwann glaube ich, im Zentrum von Chisinau zu sein. Viele Leute flanieren entlangs von Parks, es wimmelt von Geldwechsel und als der MCDonalds auftauchte, satnd für mich fest, dass das das Zentrum sein muss. Wie einladend hier alles wirkt! Ich gehe nach vorne und frage den Chauffeur, ob dass das "Zentru" ist, der versteht mich aber nicht gleich und nun beginnt der "ganze Bus" irgendwas zu rufen. Insbesondere eine alte Frau klopft mit dem Stock auf den Boden und ruft "Da!" "Zentru!" "Da!" Nun lässt sich die Neugier meiner Mitreisenden nicht mehr bändigen. Sie bestaunen meinen Rucksack und kichern und fragen sich wohl, warum jemand alleine nach Moldawien reist, ohne jemanden zu kennen und ohne die Sprache zu sprechen. Recht haben sie. Wir Westeuropäer sind schon seltsam :lol: Ich steige unter den freundlichen Blicken der Mitreisenden aus: Ich bin in Chisinau! Ehrlich gesagt hatte ich es mir hier ganz anders vorgestellt!

© Roland E., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Zugsreise nach Moldawien und zurück.
Details:
Aufbruch: Juli 2008
Dauer: unbekannt
Heimkehr: Juli 2008
Reiseziele: Serbien
Bulgarien
Rumänien
Moldau
Ukraine
Polen
Der Autor
 
Roland E. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.