Iran Winter 2009

Reisezeit: Dezember 2008 - Januar 2009  |  von martin hesse

Tehran (Teheran)

links siehe unten]

TEHRAN (Teheran)

Die Hauptstadt des Irans ist eine der ungewöhnlichsten Hauptstädte der Welt. Nicht nur die Superlative (siehe unten) machen diese Stadt zu einem außergewöhnlichen Agglomerationsraum, sondern auch die Menschen, Kulturen und Traditionen tragen dazu bei. Wir laden Sie ein diese zauberhafte Stadt kennenzulernen...

FACTS FACTS FACTS

* 12 Millionen Einwohner
* 50 Prozent der Teheranis sind unter 30 Jahre alt
* Höhenunterschiede von über 400 und Stadtteile auf 1500 Metern
* Regierungssitz und ehemalige Residenz des Schahs
* Firmensitz von Iran Khodro

SIGHTSEEING

Tehran kann durch einige Sehenswürdigkeiten international auf sich aufmerksam machen. So sollte man folgende Sehenswürdigkeiten auf keinen Fall verpassen:

Der größte Diamant der Welt
liegt in der staatlichen Schatzkammer in der Melli Bank.
Vergiss den Tower of London! Vergiss den Moskauer Kreml! Vergiss Paris! Wirklich keine Schatzkammer dieser Welt kann, in Präzision und trefflicher Güte, mit Tehran mithalten. Beim bloßen Anblick des majestätischen, größten geschliffenen Diamanten dieser Welt, würde selbst einem Ilmenauer Informatikstudenten die Spucke im Halse stecken bleiben.
In der Teheraner Schatzkammer finden Sie nur ein paar hundert Ausstellungsstücke - Sie werden vielleicht auch nur eine Stunde für Ihre Besichtigung benötigen - dennoch wird dieser Besuch ein für immer unauslöschliches Erlebnis sein.
Anmerkung: Lassen Sie sich nicht beirren, das Museum ist tatsächlich hinter dem schwer bewachten Eingang rechts der Melli Bank.

Saad Abad Palast
da dieser leider sehr weit im Norden liegt, konnten wir diesen nicht
besuchen. Aber die Kunstausstellung von der ehemaligen Frau des Schahs ist
bestimmt beeindruckend.

Der größte überdachte Basar der Welt
Nehmen Sie sich Zeit. Viel Zeit. Denken Sie am Besten gar nicht daran, eine Karte zu verwenden. Laufen Sie, entdecken Sie - tauchen Sie ein in eine der größten Malls unserer Erde. Erfahren Sie das System Basar und beantworten Sie sich zum Schluss die Frage warum Iraner mit einem Aldi oder Edeka nichts anfangen könnten.
Anmerkung: Der Basar hat täglich bis zum Sonnenuntergang (und länger) geöffnet. Erreichbar via Metro. Weitgehend geschlossen an Ashura.

Milad Tower (Fernsehturm)
die Aussagen, ob man diesen Turm besuchen kann oder nicht gehen weit auseinander. Fest steht, dass wir jedenfalls nicht die Chance hatten auf den Turm zu fahren. Schon gleich am Eingangstor wurde unser Taxi abgefangen und wieder zurückgeschickt. Die Begründung, wegen Wartungsarbeiten an der Antenne sei der Turm nicht offen. Trotzdem macht der Fernsehturm einen tollen Eindruck und wir fanden es sehr schade diese Attraktion nicht besuchen zu können.

Parks in Tehrans Norden
Ganz im Norden Tehrans befinden sich einige schöne Parks. Vor allem die Reichen und Schönen können es sich leisten in einer der teuersten Wohngegenden des Iran zu hausen. Gerade wegen der guten Luft und den etwas kühleren Sommern schießen hier große Neubeuten in die Höhe. Aufgelockert wird der Anblick durch einzelne exklusive Villen, die irgendwo zwischen Kitsch und Größenwahn angesiedelt sind.

Aus unserem Spaziergang durch den Djamdjideh Park wurde zwei Stunden später eine Klettertour. Am Ende hatten wir einen kleinen Gipfel bestiegen und wurden mit einem königlichen Blick über die Stadt belohnt. Der gemütliche Wanderweg ist gesäumt von Skulpturen der einflussreichsten Künstler des Landes. Leider wird die Aussicht durch Hochspannungsleitungen gestört.

Azadi Monument
ein eindrucksvoller Bau, welcher durch eine grandiose Ilumination besticht. Die Steine sind aus allen Winkeln des Landes herangetragen. Jedes verbaute Stück ist einzigartig und musste individuell angefertigt werden. Anmerkung: Achtung! Die Religionspolizei achtet auf gemächliches Schritttempo und angemessenes Verhalten.

National Carpet Museum (Teppichmuseum)
Das Teppichmuseum des Iran ist die große Designoase des Landes. Es ist das Stilasyl und der Hort guten Geschmacks zugleich. Vom integrierten Teehaus bis zur perfekten Inszenierung jedes Teppiches ist hier nichts dem Zufall überlassen. Die Anzahl der Teppiche ist überschaubar und alle sind von herausragender Qualität.

Museum of Contemporary Art
Wussten Sie, dass sich die umfangreichste Sammlung Moderner Kunst, mit Ausnahme Europas und New Yorks, in Tehran befindet? Währen unseres Besuchs in Tehran, gastierte dort die weltweit größte Ausstellung von Ernst Barlach und Rosa Luxemburg. Diese
Ausstellung war in der Islamischen Republik längst nicht so umstritten in der wie die einmalige Sonderschau von 2005, die nur für ein paar Wochen der Öffentlichkeit zugänglich war. Damals wurden die Kunstschätze der berühmtesten Künstler der Moderne gezeigt. Gesamtwert der Hauseigenen Sammlung: 3 Milliarden US $. Fast jedes der einzigartigen Kunstwerke befindet sich (unzugänglich) im Kellergeschoss des Museums.

Was in Berlin die Mauer...
ist in Tehran die seit Jahrzehnten verlassene Amerikanische Botschaft. Hier befinden sich nicht nur Zeitgeschichte sondern auch berühmte Graffitis (siehe Fotos rechts).

Imam Khomeini Mausoleum
Dieser, noch nicht fertig gestellte, riesige Gebäudekomplex liegt etwas außerhalb und kann dennoch einwandfrei mit der Metro erreicht werden. Der Schrein ist 24/7 geöffnet und man kann ihn bei einem Besuch in Tehran auch zu denkbar ungünstigen Zeiten programmieren.

Ashura
An diesem zentralen Trauertag der Schiiten gibt es im Iran einige
interessante Hotspots, um diesem Tag würdig zu begegnen. Selbst einen Monat vor dem tatsächlichen Trauertag gibt es überall Prozessionen und Predigten.
Hotspots sind Mashad, Yazd und vor Allem Kerbala im Irak, wo das Drama um Hossein, den Schiitensohn stattgefunden hat (Kerbala an Ashura ist in der Pipeline von m-hesse.com). Weitere Informationen gibt es in dein einschlägigen Reiseführern oder Internetseiten.
Am wichtigsten Trauertag des Ashura (7. Januar 2009) waren wir auf dem zentralen Platz vor dem Basar und konnten an einer Inszenierung teilnehmen. Hier wurde symbolisch das Zelt des Hossein abgebrannt.
Weiterhin gab es an jenem Tag überall kostenlosen Tee und kostenloses Essen. Es ist wirklich beeindruckend zu erleben, wie wir als Touristen an diesem schiitischen Trauertag herzlichst in die Gemeinde integriert wurden. Man kann sich unverbindlich bedienen und die Iraner freuen sich über den Zuspruch der Ausländer. Es war außerordentlich unglaublich angenehm. Martin hatte die Gelegenheit bei einem Interview mit Iranian-International-Press-TV seine
Kenntnisse über die Schiiten und Imam Hossein unter Beweis zu stellen. Er übertraf mit der Exaktheit seiner Antworten die Erwartungen der Zuhörerschaft bei Weitem.

RESTAURANTS UND ESSEN IN TEHRAN

Der Lonely Planet beschreibt einige tolle Restaurants die man besuchen sollte. Wir haben den Reality-Check gemacht:

Cafe Ghandi 13 [our pick]
Das Beste Café nennt sich Cafe Ghandi 13. Geführt von einer Amerikano-Iranerin, bietet dieses Café diverse kulinarische Highlights der US-Kultur: Chips (!) mit Käse, Würstchen mit Chips, Chips mit Ketchup, Chips mit... natürlich alles frisch aus der Mikrowelle...
Als Höhepunkt gibt es Bier (non-alcoholic Delster -> O.K.) in herrlich geeisten Biergläsern.

Empfehlenswert ist die traditionelle Schischa-Lounge südlich des Basars. Hier hat man die seltene Gelegenheit in stilvollem Ambiente und mit passenden iranischen Leckereien Wasserpfeife zu genießen. Das Restaurant wird im Lonely Planet beschrieben und liegt an der großen Straße, die im Westen den Basar abschließt...

[f]Weitere Iran Reiseberichte und mehr Inhalte gibts bei [verweis=http://www.m-hesse.com/iran/iran.html]dhbw Iran Reise und Reisebericht[/verweis][/f]

© martin hesse, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Winter 2008/2009 machten wir Station in den wichtigsten iranischen Städten: Esfahan, Shiraz, Yazd, Tehrn, Tabriz, Bandar Abbas und einige mehr... Ziel ist es, dem interessierten Reisenden besonders nützliche und aktuelle Tipps für seinen Iran - Individualurlaub zu geben.
Details:
Aufbruch: 23.12.2008
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 11.01.2009
Reiseziele: Iran
Der Autor
 
martin hesse berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.