Abenteuer Antarktis und Süd-Georgien bis Buenos Aires

Reisezeit: Februar 2010  |  von Petra und Matthias Schmidt

08.02.10 Bransfield Strait + Elephant Island

Da wir auf Expeditionsreise waren und nicht auf Urlaubsreise bestimmen Wetter und Eis die Fahrt. Heute war es halt das Wetter.

Morgens war gegen sechs Uhr die Einfahrt in die Caldera (span. Kessel) von Deception Island, einem noch aktiven Vulkan, geplant und ab 7.00 Uhr sollten die Anlandungen beginnen. Also Wecker auf 5.30 Uhr stellen. Jedoch bevor der Wecker seine Untat beginnen konnte meldete sich schon das Expeditionsteam per Funk und informierte uns über die Unmöglichkeit des Anlandes. Innerhalb einer Nacht schlug das Wetter um - eisiger Wind und Windstärke 10. Gemerkt haben wir davon schon einiges im Bett, denn das "Wiegenschaukeln" hatte über Nacht mächtig zugelegt.

Wie schnell sich hier die Wetterlage ändern kann: gestern noch herrlicher Sonnenschein und spiegelglatte See, heute Sturm, ordentlicher Seegang mit sechs Meter hohen Wellen und ab und zu ein Graupelschauer. Damit wurde der Landgang auf Deception Island unmöglich, da vor allem die Durchfahrt durch "Neptuns Blasebalg", der schmalen Passage in den Krater hinein, viel zu gefährlich war und wir womögliche das zweite Frack unter Wasser in der Einfahrt gewesen wären.

Kurz darauf erfahren wir per Bordansage, dass das Programm komplett geändert wird und wir umgehend Kurs auf Süd-Georgien nehmen. Die restlichen Antarktis-Anlandungen (neben Deception Island noch Half Moon Island und die polnische Station Arctowski auf King George Island) fallen also weg, wobei sie sowieso sehr wahrscheinlich dem Wetter zum Opfer gefallen wären. Dadurch entfliehen wir aber erstmal dem schlechten Wetter und gewinnen einen zusätzlichen Tag in Süd-Georgien.

Ein wenig wurden wir umgehend entschädigt durch das Auftauchen eines riesigen Tafeleisberges (etwa 1,5 km lang und 25 Meter hoch), den wir noch ein wenig umkreist haben, bevor wir Kurs durch die Bransfield Strait auf Elephant Island nahmen. Dort haben wir am Abend Point Wild unter einer grauen, tiefhängenden Wolkendecke passiert und damit den Auftakt zu unserer Fahrt auf den Spuren von Sir Ernest Shackleton gemacht.

Das Abendessen war dann auch ganz auf den Entdecker abgestimmt und so gab es lauter Raffinessen, wie z.B. Schleimiges Gemisch aus Seebärenblut und sonnengetrocknete Pinguinaugen an feiner Creme aus Pottwalspermien. Echt lecker!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Schiffsreise mit MS Delfin in die Antarktis, Süd-Georgien, Montevideo bis Buenos Aires
Details:
Aufbruch: 02.02.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 20.02.2010
Reiseziele: Argentinien
Antarktis
Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln
Uruguay
Der Autor