Zwischen Urlaub und Alltag

Reisezeit: Januar / Februar 2010  |  von Stefan O.

Magenprobleme

Sonntag, 24.01.2010

Da Kimmy nun schon seit mehreren Tagen die Flitzkacke hat, entschlossen wir uns gestern in einer Klinik vorstellig zu werden, dem Aga Khan Hospital genauer gesagt, denn dieses von indischen Betreibern unterhaltende Krankenhaus hat hier einen vergleichsweise guten Ruf. Gut auch, dass ich noch vor Reiseantritt meine Reisekrankenversicherung auf die Familie ausgeweitet hatte. Die ärztliche Untersuchung gestern jedenfalls sollte noch um die Analyse einer Stuhlprobe ergänzt werden.

Diese habe ich nun in der Tasche (natürlich in dem dafür vorgesehenen Behältnis). Ich fahre also in einem Matatu der Linie 10 von Mamboleo in Richtung Innenstadt und verlasse dies am Tuskys, wo ich zunächst in der Bar wie vereinbart das Leergut abgebe. Dann will ich weiter zum Aga Khan Hospital und da ich faul bin, will ich mir ein Mopped nehmen. Dessen Fahrer will für diese eigentlich fußläufige Entfernung 50 KSh kassieren. Ich frage ihn, ob er was geraucht hat und sage, dass ich dann lieber laufe. Nach ein paar Schritten jedoch ruft mir sein Mitbewerber zu, was ich den so auszugeben vermag. 20 KSh, antworte ich. "Leg noch zehn drauf", erwidert er und schmeißt sein Bike an, als ich ihm zunicke. So ist das oft, versuchen kann man es ja mal.

Im Labor des Hospitals gebe ich gegen Bares die Probe ab und erfahre, dass ich in frühestens einer Stunde mit dem Ergebnis rechnen kann. Eigentlich könnte auch ich gleich ins Reagenzglas kacken, denn ich fühle mich ebenfalls nicht so recht wohl in der Magengegend, was mich aber nicht daran hindert, im Nakumatt noch ein paar Dosen Tusker zu erwerben, bevor ich mich auf den Rückweg nach Mamboleo mache.

Fahrrad- und Motorradtaxis in Mamboleo

Fahrrad- und Motorradtaxis in Mamboleo

Von der Matatu-Station in Mamboleo aus laufe ich zum Haus hoch. Im Vergleich zu den Mopped-Fahrern kann ich jedoch eine Abkürzung über eine steile und felsige Gasse nehmen. "Mzungo, Mzungo, how 're you?", rufen mir Kinder von allen Seiten zu. Mzungo, so werden hier Bleichgesichter wie ich genannt und obwohl es sicher nicht abwertend gemeint ist, kann es einem auf die Dauer ganz schön auf die Nerven gehen. Aber es sind halt Kinder und jedes einzelne freut sich 'nen Kullerkeks, wenn es zurück gegrüßt wird.

Heute Abend gibt es Nyama Choma, geröstetes Fleisch. Bereits die Vorbereitungen, bei denen sich Carol und Cynthia sehr viel Mühe geben, leiten einen lustigen und entspannten Familienabend ein. Mein Schwiegervater ist gestern aus Nairobi hier eingetroffen und nun sitze ich mit ihm auf der Terrasse vor dem Haus. Es gibt einiges zu erzählen und viele Gedanken auszutauschen. Da wir auch berufliche Gemeinsamkeiten haben, ist für genügend Gesprächsstoff immer gesorgt.

© Stefan O., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
In einheimischer Begleitung neues Land zu erkunden ist immer etwas Einzigartiges. Besonders, wenn einem noch die Zeit bleibt, seine ganz eigenen Erfahrungen zu machen.
Details:
Aufbruch: 08.01.2010
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 06.02.2010
Reiseziele: Kenia
Der Autor
 
Stefan O. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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