Dessau - April 2010

Reisezeit: April 2010  |  von Sulamith Sallmann

Kurzurlaub nach Dessau:
Warum nicht Dessau?
Ich kenne zwar niemanden, der dort jemals gewohnt hat oder mir erzählt hätte, dass es ihn dorthin getrieben hätte, aber immerhin gibt es dort Bauhaus!

Freitag, 2. April 2010

Dessau liegt zwar schon in Sachsen-Anhalt, aber es gilt noch das Brandenburgticket von Berlin aus, welches man sich für 27 EUR am Automaten kaufen kann und womit bis zu 5 Leute fahren dürfen.

Dessau Hauptbahnhof

Dessau Hauptbahnhof

Mit Umsteigen in Wannsee und Roßlau landen wir 2-3 Stunden später in Dessau. Der Bahnhof ist eine eizige große Baustelle - sie scheinen dort großes vorzuhaben! Geht man zum westlichen Ausgang in die Stadt, kommt man zwangsläufig am Bauhaus

angekommen - in Ferne das Bauhaus

angekommen - in Ferne das Bauhaus

das Bauhaus

das Bauhaus

und an den Meisterhäuser vorbei, um in Richtung Jugendherberge zu strömen.

Die Meisterhäuser

Die Meisterhäuser

Meisterhaussiedlung

Meisterhaussiedlung

Es fährt zwar ab und ein Bus, aber leider nur ungefähr einmal in der Stunde.
20min später stehen wir an der Rezeption. Leider benötigt man für diese Jugendherberge einen JH-Ausweis, um dort übernachten zu können. Also werden wir nun auch noch Mitglied von diesem Übernachtungsverein.

Wir besorgen uns dort auch gleich eine DessauCard für 8 EUR,

Dessau Card  2010

Dessau Card 2010

mit der man umsonst mit der Tram und dem Bus fahren kann, kostenlos in den Tierpark kommt und hier und dort eine Ermäßigung auf den Eintrittspreis.

Nach dem Eincheck tapern wir wieder zurück zur Innenstadt und wollen versuchen, zum Fluss zu kommen und nehmen mit einigem Argwohn die postsozialistische Struktur im Städtebau wahr.

DDR-Relikt

DDR-Relikt

Frieden - was sonst?!

Frieden - was sonst?!

Aber es gibt auch Ecken, die ein paar hundert Jahre älter sind:

Es begegnet uns ein akupunktierter Vogel auf dem alten Postgebäude.

"Selbstheilung?"

"Selbstheilung?"

Wie schlendern über den Marktplatz am Rathaus - hier sieht man einen Teil gespiegelt - ein Bild vom Rathaus von 1945 und hier ein aktuelles Bild (das Foto ist nicht von mir, nur damit man einen Eindruck vom Rathaus samt Markt bekommt, habe ich es verlinkt. Ich vergesse oft, das naheliegendste zu fotografieren, aber die Sehenswürdigkeiten haben ja andere schon zur Genüge abgelichtet...)

und hier finden sich zu beiden Seiten Wohnhäuser, die aus den 50er Jahren zu sein scheinen und deren Fassaden restauriert wurden.

Endlich kommen wir an der Mulde an.

Doch wir haben die Rechnung ohne den Wirt, bzw. die Pächter gemacht. Die Grunstücke ragen bis ans Wasser und sind für Passanten sowie Bummelanten gesperrt.
Das heißt, wir müssen umkehren und uns einen anderen Weg suchen.

Die Bogenbrücke ist eher neueren Baudatums und führt auf die Festwiesen auf der anderen Seite des Ufers.

Die Überquerung heben wir uns für den kommenden Tag auf, denn jetzt wollen wir was in den Magen bekommen.

Vorbei am Stadtschloss, dem Johannbau aus dem 15.Jh.;

vorbei an der Marienkirche und Fürst Leopoldt.

Da Dessau nachweislich nicht an Überbevölkerung leidet, ist das Städtchen ziemlich ausgestorben, zumal heute auch noch Karfreitag ist. Am ehesten wird man wohl ein geöffnetes Lokal in der Altstadt finden.
Das Kartoffelhaus. Das scheint es in jedem Städtchen zu geben. Aber Kartoffeln machen satt und schmecken gut.
Nach dem Essen wollen wir am Hauptbahnhof einen Bus zur Jugendherberge erwischen. Es ist zwar erst kurz nach 20 Uhr, aber der reguläre Bus fährt nicht mehr. Stattdessen teilen wir uns ein Großraumtaxi, welches nun quasi als Nachtbus unterwegs ist, mit einem Punk, der immer wieder einnickt und einem sonderlichen älteren Pärchen aus dem Ort. Mit der DessauCard ist das kein Problem.

Unüblicherweise gibt es in der JH Bier zu kaufen. Wir genehmigen uns noch eins.
An frühes Schlafengehen ist nicht recht zu denken, da sich eine einquartierte Familienfeier recht hörbar unter unserem Fenster ausnimmt.

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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 02.04.2010
Dauer: 3 Tage
Heimkehr: 04.04.2010
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Sulamith Sallmann berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Sulamith sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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