Mit Schwesterherz in Stockholm unterwegs

Reisezeit: Oktober 2010  |  von Julia Jaeckel

Planung heißt bei uns: Jeder will was anderes: Hach, is des scheeee hier!

Dämlichkeit muss einfach bestraft werden!

Freitag, der 8.10.2010, und die Sonne brazzelt vom Himmel! Ok, das war gelogen, aber die Aussichten waren gut auf einen nicht verregneten Tag.
Deshalb haben wir unsere Päckchen gepackt und sind mit der U-Bahn Richtung Skansen losgeschippert. Schon kurz vor dem Aussteigen klatschte uns die Erkenntnis sprichwörtlich mit der Faust ins Gesicht und wir stellten fest, dass wir vielleicht doch noch eine Nacht über den Heimflug hätten schlafen sollen.
Die Insel Skeppsholmen ist superschön, mit endlos vielen Sehenswürdigkeiten, alten Gebäuden, Museen ohne Ende (unter anderem auch das Vasa-Museum) und eben dem Freilichtpark Skansen.
Bei meiner Suche nach Informationen über Stockholm bin ich eher selten auf einen Bericht gestoßen, der auch den Freilichtpark berücksichtigt, deshalb hatte ich schon vorher beschlossen, darüber zu schreiben, und jetzt wo wir live und in Farbe dort waren, muss ich das noch viel mehr.
Als wir dort ankamen waren wir erstmal ein bisschen enttäuscht, weil Nebensaison, also hat mehr als die Hälfte aller Atraktionen und Gebäude im Skansen geschlossen. Kurz nach dem Eingang kann man mit einer Rolltreppe den Berg hochfahren, was 1. ein Erlebnis ist, weil ich bisher selten eine so steile Rolltreppe gesehen habe, und 2. weil man einfach noch genug per Pedes unterwegs ist, da der Park nicht gerade zu Zwergenhausen gehört.
Den Skansen muss man selbst erleben, daher hier nicht endlos viele Einzelheiten, würde auch nur langweilen, aber so viel: ES WAR SUPERSCHÖN!
Die Tierwelt von Schweden ist zu sehen, die Geschichte Schwedens mit jedem nur erdenklichen Hausbaustil ist dargestellt und im Sommer haben die Gebäude geöffnet und echte Leute wohnen dort im Stil der jeweiligen Epoche um das tägliche Leben der Menschen darzustellen. Die Elche sind einfach Zucker, die Bären scheinen es dort auch gut zu haben mit einem schönen Gehege und die Aussicht von da oben ist ebenfalls Sahne. Eine Glasbläserei hatte noch offen und es war schön warm da drin, also haben wir uns auch hier etwas aufgehalten und den Bläsern zugesehen.

Während dieses Kulturspektakels haben wir schon die ganze Zeit überlegt, ob wir uns das Vasa-Museum wirklich geben sollen, zwecks "Jeder geht da rein!", "Massenansturm von Touristen!" etc., aber YES; MA'M! man muss das gesehen haben. Unfassbar. Der Eingang ist nicht so superspektakulär, obwohl man es vor dem Museum auch aushalten kann mit Schiffchen glotzen, Karotten essen, Nase popeln, und was der Mensch halt so macht, aber dann geht's durch die Tür und man steht direkt vor Fluch der Karibik, in Echt!
Das Vasa-Schiff ist immens groß, richtig gut erhalten und ich für meinen Teil wäre am liebsten auf Deck gesprungen, hätte die Augenklappe runtergezogen und geschriehen: "Auf Jonny, wir stechen in See, neue Welten entdecken!" Ja, da kommt eben doch die wilde Braut in mir hoch .
In der untersten Etage kann man den Archäologen beim Wiederherstellen der Teile zugucken und hier liegen auch einige meiner Matrosenkameraden, die aus ihren schlammigen Gräbern geholt wurden. Mensch, da hab ich ja Glück, dass ich alte Seemannsbraut auch damals schon schwimmen konnte und mich gut gehalten hab.
Alles in allem hat sich der Besuch gelohnt und wir sind nach fast 4 Stunden da raus, also Zeit einplanen. Könnt länger dauern.

Und dann haben wir vollständig realisiert, dass das Vorverlegen des Heimfluges wohl nicht so superintelligent war.
Nachmittags waren wir noch ein bisschen frustshoppen und im Freitags essen (super lecker) und dann sind wir auf Gamla Stan gelandet!
Mein Gott, beim Buchen des Fluges muss unser IQ bei Minus 0 und darunter gelegen haben. Scheeeeee war's da! Arschkalt, aber durch die uralten Häuser und das Schloss und die Kneipen und die Lädchen doch irgendwie kuschelig.
Wir haben dann noch ein bisschen hin und her diskutiert ob heim oder nicht, aber uns dann doch dafür entschieden tatsächlich zu fliegen, denn Dummheit muss offensichtlich mit noch mehr Dummheit bestraft werden.
Daher ab ins Hostel, Köfferchen packen, schluuuuufen, denn morgen um 02:30 Uhr ist die Nacht rum.

Damit wir auch wissen wo wir sind.

Damit wir auch wissen wo wir sind.

Am Skansen-Freilichtpark angekommen

Am Skansen-Freilichtpark angekommen

Die steilste Rolltreppe ever!

Die steilste Rolltreppe ever!

So sah die Staatssparbank mal aus

So sah die Staatssparbank mal aus

Die Glasbläserei im Skansen

Die Glasbläserei im Skansen

Vasa-Museum

Vasa-Museum

Die Vasa - Fluch der Karibik

Die Vasa - Fluch der Karibik

Miniatur-Vasa

Miniatur-Vasa

Hier kam dann doch noch das tolle Stockholm. Alt, kuschelig, einfach schön!

Hier kam dann doch noch das tolle Stockholm. Alt, kuschelig, einfach schön!

© Julia Jaeckel, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Schwesterherz Anni und ich randalieren nach Stockholm. Wiedermal kurzfristig beschlossen, weil die Flüge so billig waren, und dann geht es am 6. Oktober los, ab in die Kälte und Dunkelheit, wahrscheinlich. Wird bestimmt trotzdem supergut, allein schon bei dem Planungstalent meiner liebsten Schwester :). Also dann auf auf und schon wieder etwas neues kennenlernen. Ick freu misch....
Details:
Aufbruch: 06.10.2010
Dauer: 6 Tage
Heimkehr: 11.10.2010
Reiseziele: Schweden
Der Autor
 
Julia Jaeckel berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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