Kerala mit Kind und Karre

Reisezeit: August 2012  |  von family on tour

Die erste Fahrt

Wir sind froh, überhaupt einen fahrbaren Untersatz zu haben und machen uns auf den Weg zu unserer ersten Tour nach Kovallam. Aber als erstes müssen wir tanken, weil die Tankanzeige bereits auf Null steht. An der Tankstelle angekommen, fängt es gehörig an zu schütten. Das ist einerseits ganz angenehm, weil es dadurch etwas kühler und die Luft frischer wird, andererseits zeigt sich dadurch auch gleich ein weiterer Mangel unseres Gefährts, denn die Scheibenwischer arbeiten nicht so, wie es eigentlich nötig wäre.

On the road

On the road

Aus dem Auto raus kann man prima die Leute fotografieren

Aus dem Auto raus kann man prima die Leute fotografieren

Vor den Alkoholläden gibt es immer lange Schlangen

Vor den Alkoholläden gibt es immer lange Schlangen

Als erstes Ausflugsziel haben wir Kovallam gewählt. Das Fahren auf der Hauptstraße und durch die Städte ist sehr anstrengend, weil diese ziemlich voll sind. Die PS-starken Angeber-Autos hinter uns hupen wie die Bekloppten, damit wir sie vorbei lassen, obwohl vor uns überhaupt kein Platz ist. Zuweilen wird man auch überholt während man überholt, was die Autos auf der Gegenfahrbahn oft in arge Bedrängnis bringt. Irgendwann haben wir Hunger, denn wir haben nichts gefrühstückt, also machen wir an einer Bäckerei halt. Nico und ich besorgen ein wenig Wegzehrung. Wir kaufen einen weichen runden Fladen, der süß und mit Zitronat und Nüssen gefüllt ist und damit entfernt nach Weihnachten schmeckt. Die kleinen festen Muffin ähnlichen Küchlein schmecken auch gut, genauso wie die mit Curry gewürzten gefüllten Blätterteigtaschen.

Nach einiger Zeit erreichen wir Kovallam. Dies ist der Haupttouristenort von Kerala mit den meisten Hotels und am weitesten für internationale Gäste entwickelt. Zuerst fahren wir allerdings am Hauptstrand vorbei und kommen an einer Stelle ans Meer, wo sich die Palmen gemächlich im Wind wiegen und eine leuchtend rosa Moschee direkt am Strand steht. Hier tummeln sich nur Einheimische, aber es gibt weiter nichts Interessantes. Also wenden wir und begeben uns zum eigentlichen Kovallam Beach. Die erste Ernüchterung erfolgt, als man uns sofort Parkgebühren für das Abstellen des Wagens abknöpft. Die Tuch- und Obstverkäufer sind hier so aufdringlich und hartnäckig, wie wir es in noch keinem von uns bereisten Land erlebt haben. Während unseres maximal einstündigen Aufenthaltes belästigen uns einige davon bis zu fünf Mal!

Zu den vorgelagerten Felsen, die den Strand vor der starken Brandung schützen, wo die Wellen so stark hoch spritzen, dass Nico ganz begeistert ist und es sich mit Thomas gern aus der Nähe angesehen hätte, ist der Zugang versperrt und das Betreten verboten. Die Restaurants, die wir uns ansehen, weil wir inzwischen Hunger haben, werben mit großen Schildern auf Russisch um Gäste. Wirft man einen Blick in die Speisekarten, fällt auf, dass kaum Indische Gerichte zu finden sind, sondern vielmehr das ganze Angebot auf den internationalen touristischen Geschmack ausgerichtet ist. Wir wählen dann in der Not ein am Anfang des Strandes gelegenes Restaurant, dass überdurchschnittlich viel Indisches Essen anbietet. Leider ist auch das enttäuschend. Thomas´ Tandoori Chicken ist furztrocken und kaum gewürzt und meine Paneer Pakoras sind mit Europäischem gelbem Käse zubereitet! Es ist mit Abstand das schlechteste Essen, das wir seit unserer Ankunft in Indien gegessen haben.

Kovalam Beach

Kovalam Beach

Der Leuchtturm ist hier das Schönste!

Der Leuchtturm ist hier das Schönste!

Hier wollen wir keine Minute länger bleiben, also schwingen wir uns ins Auto und brausen davon. Ich bin nur froh, dass wir uns nicht in Kovalam ein Hotel ausgesucht hatten. Für die Rückfahrt benötigen wir knapp zwei Stunden.

Hinter Kovalam

Hinter Kovalam

© family on tour, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Seit vielen Jahren schon liebe ich indisches Essen, Musik, Filme und Bücher und habe alles, was ich an Literatur über Indien bekommen konnte, gelesen. Deshalb war es nun endlich an der Zeit auch dort hinzufahren. Da ich die Familie schon längst mit meiner Begeisterung angesteckt hatte, bedurfte es keiner weiteren Überzeugungsarbeit, Indien als Reiseziel für diesen Sommer auszuwählen. Wir haben uns dann für Kerala entschieden, weil es uns für den Indieneinstieg am passendsten erschien.
Details:
Aufbruch: 12.08.2012
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 28.08.2012
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
family on tour berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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