Entlang der " Panamericana " von Feuerland bis Alaska

Reisezeit: Oktober 2013 - Oktober 2014  |  von Armgard und Erich Zandl

Carretera Austral

es geht wieder nach Chile

Abschied von "El Chalten" aber nicht Abschied von Patagonien. Über die "Ruta 40"die beinahe durch ganz Argentinien führt, geht es erst nach Norden und dann bei Bajo Caracoles nach links, über eine kaum befahrene Route zur Grenze über den Paso Roballes nach Chile.
Es ist der 23.12. 2013 kein einziges Fahrzeug vor oder hinter uns (ca.120km).
Beide Grenzstationen nur von Gendarmerie besetzt, keine Probleme.

"Carretera Austral". Die Straße durch den chilenischen Ur- bzw. Bergregenwald, vom ehemaligen Präs. Pinochet in den 1980-ern realisiert.
Einspurige Erd- bzw. Schotterpiste führt von Villa O`Higgins im Süden bis nach Caleta Gonzalo im Norden, das letzte Stück nach Hornopieren und von Puelche nach La Arena müssen Hinunter ins N. Reserva Lago Cochrane - hier treffen wir auf die berühmte "Carretera - über Fähren bewältigt werden, um den Endpunkt dieser R.N.7 in Puerto Montt zu erreichen.

Am Lago Cochrane schlagen wir unser Camp auf um die gegenwärtige Lage zu sondieren.
Wir entscheiden uns, nicht weiter nach Süden zu gehen (doppelter Weg).
Nach Norden bis Puerto Montt sind es immer noch ca. 1000km und bei einigem Pech z.B. starken Regen wird die Straße unbefahrbar.

Es ist der 24.12.2013 - wollen bis Puerto Rio Tranquilo am Lago General-Carrera fahren um möglicherweise ein wenig Gesellschaft für den heiligen Abend zu haben.

Die Fahrt auf der Carretera Austral ist überwältigend auf und ab auf schmaler Piste, keine Leitplanken, gut das so wenige Fahrzeuge am Weg sind. Tiefe Schluchten, hohe Berge mit Schnee und Eiskappen, "tief" blaue Seen und die reißenden Flüsse die sich ihren Weg in den Pazifik suchen.

Am Nachmittag erreichen wir nach oftmaligen Stops (Fotos) Rio Puerto Tranquilo.
Finden einen Camping bei einer chilenischen Familie Marcella und Fernando, da wir die einzigen Gäste sind lädt sie uns am Abend ein, es gibt "Asado" zur Freude von Erich.
Wir bringen Salat, Wein und Schnaps, weiters gibt es noch Kartoffelsalat - Blumenkohlsalat Fettgebackenes und eine gute Torte zum Abschluß.
Später kommt eine Gruppe junger Israelis (Backpacker) dazu.
Es ist nicht weihnachtlich, aber die Begegnung mit Menschen anderer Kulturen macht es zu einem schönen Fest. Gesättigt und froh gehen wir zu Bett.

Nach einem weiteren Ruhetag (Wäsche waschen ) gehen wir weiter nach Coyhaique dem einzigen echten Versorgungspunkt der Carretera.
Geld abheben, einkaufen, auftanken, Pizza essen und weiter geht es.
Leider sind alle Campings am Weg geschlossen (einige für immer) nach langer Fahrt ein Platz am "Lago los Torres".
Man muß sich vorstellen durch eine wilde authentische Natur zufahren mit einer kaum zu beschreibenden Schönheit.

Die Blumen des heutigen Abschnittes waren Lupinen und Fingerhüte - rechts und links vom Weg blaue Wiesen.

Ein neuer Tag, die Strecke wird noch spektakulärer, rechts und links wachsen die Farne, Fuchsien, Riesenblätter, Bambus und der Urwald, der Weg wird beinahe zum Tunnel, hin und wieder blitzt eine weiße Bergspitze aus dem "Grün".
Die Bedingungen für Wachstum sind anscheinend perfekt, vulkanische Böden, viel viel Regen, sowie das Klima ca. 100-400m Sea-Lavel und geografisch die Meeresnähe

Hatten heute nur 2 Fahrzeuge die uns begegneten. Erreichen den NP. Queulat, campieren im Park und hoffen auf ein Regenende.
Über eine Hängebrücke der Weg zum hängenden Gletscher, nach kurzer Wanderung der Mirador (Aussichtspunkt). Der Gletscher hängt fast bedrohlich ca. 400 Höhenmeter über unserem Niveau, Sturzbäche sprühen über die Felswände in eine Lagune.
Man hört das Knacksen des von hinten schiebenden Eises.
Tatsächlich bricht ein großer Eisteil ab und fällt mit tosen in die Tiefe.
Armgard war gerade am Filmen, super alles dokumentiert - leider, später irrtümlich gelöscht - "Schade".
Auch eine neue an Bäumen wachsende Blume entdeckt. Leider mehr geht hier nicht - Regen -Regen.
Am Camping ein Fahrzeug mit USA Nummertafel und österr. Wappen, es ist ein Ehepaar aus Niederösterreich die ihr Fahrzeug in Amerika gekauft haben und schon 2 Jahre unterwegs sind. Sitzen zusammen am Feuer mit Tee und Keksen.

Die Fahrt geht weiter über Puyuhuapi, La Junta, Villa Santa Lucia, Puerto, Cardenas, Chaiten und weiter nach "Caleta Gonzalo" dem vorläufigen Endpunkt der Carretera Austral.
Übernachten im Naturpark Pumalin, dieses 2889 km² große Gebiet hat ein Nordamerikaner (Gringo) gekauft und einen Öko-Park mit interessanten Einrichtungen geschaffen.
Hier gibt es die letzten Riesen-Alerce Bäume, unglaublich groß und schön und sehr alt.
El Chaiten ein Ort an dieser Route wurde 2008 vom nahegelegenen Vulkan "Chaiten" beinahe zerstört, die Aschewolke stieg 20 km in die Höhe, der Ausbruch verursachte Überschwemmungen, zerstörte Häuser, Brücken und Wege sowie tausende von Rindern. Man baut die Stadt an anderer Stelle neu auf, aber zur Zeit sind immer noch Menschen vor Ort, die ihr weniges Hab und Gut nicht verlassen wollen, obwohl der Vulkan jederzeit wieder aktiv werden kann. Wir haben die Zerstörungen aus nächster Nähe gesehen - SCHLIMM.
Von Caleta-Gonzales gehen wir mit dem Fährschiff entlang des "Golfes von Ancud" in einer
4 Stündigen Fahrt nach "Hornopiren" dem vorläufigen Zielhafen.
Auf der Strecke taucht rechts ein schmaler Einschnitt in der bergigen Küste auf, ein Chilene erklärt uns aufgeregt dies sei die Stelle wo sich im 2 Weltkrieg das deutsche Kriegsschiff "Dresden" hindurch manövriert hatte und die Alliierten vor einem Rätsel standen wo die Dresden wohl geblieben war.
Kommen am Abend von der Fähre und suchen uns ein sogenanntes "Hospedaje" (Quartier) bei einer chilenischen Familie gleich in der Nähe des Hafen.
Nächsten Tag noch einmal über Rüttelpiste nach Puerto-Puelche die Fähre nach "Caleta La Arena" der Ankunft.

Noch einige Kilometer und wir sind vorläufig am Ziel in "Puerto Montt" der Zivilisation.
Diese 2 Wochen waren geprägt von Naturwundern einen großen Gebiet mit Wenigen aber überaus freundlichen Menschen, die es nicht leicht haben aber mit Gelassenheit die Gegenwart meistern.

Adios!!! -- bis zum nächstenmal.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich es ist geschafft, nach 2 Jahre intensiver Vorbereitung ( Umbau des Toyota Landcruiser) - sowie aller Reisetechnischen Details die zu bewältigen waren. Gehen wir mit einem Frachtschiff von Hamburg nach Montevideo- Uruquay.
Details:
Aufbruch: Oktober 2013
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: Oktober 2014
Reiseziele: Uruguay
Argentinien
Chile
Peru
Der Autor
 
Armgard und Erich Zandl berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.