Ein Jahr Auszeit

Reisezeit: Juli 2014 - Juli 2015  |  von Doris und Norbert Sykora

Französisch Polynesien

Tahiti

Das Südseeparadies fängt erst dann an, wenn man mit der Fähre Tahiti Richtung Moorea verlässt. Wir haben die ersten 5 Tage in einem Ressort in Tahiti verbracht, mit all den Klischees wie Cocktail am Sandstrand, Infinity Pool, schwarzer Sand und abends Polynesische Tanzshows mit in Baströckchen aufreizend gekleideten und hüfttschwingenden tahitianischen Mädchen mit Blumenkränzen im Haar. Außerhalb des Ressorts aber wartet ein unspektakuläres, gänzlich uninteressantes Papeete auf einen.

Moorea

In Moorea angekommen, fühlten wir uns sofort wohl. Alle Leute grüßen einem mit einem singenden Ja orana und einem Lächeln. Die Leute haben keine Eile und nichts ist ein Problem. Wir wohnten die nächsten 14 Tage bei Loan und Francoise, beide gebürtige Franzosen, die wie viele ihrer Landsleute in die Kolonien ausgewandert sind. Sie haben ein sehr schönes, modernes Haus am Meer und 2 ganz süße Buben. Mit dem Auto erkundeten wir die Insel. Verfahren kann man sich nicht, denn es gibt nur eine Straße, die sich 60 Kilometer rund um die Insel immer entlang des Wassers schlängelt. Die Insel mit seinen dunkelgrün bewaldeten schroffen Bergen inmitten der in verschiedenen türkisfarben schillernden glasklaren Lagune ist wirklich schön. Die großen Luxusressorts sind an den schönsten Schnorchelplätzen platziert, was wir leidlich auskosteten und als Tagesgäste die Annehmlichkeiten nutzen. In Moorea gibt es auch das Lagoonarium, eine ganz kleine vorgelagerte Insel, nur mit dem Boot erreichbar. Sie gehört einem kleinen Robinson Crusoe, der sich ein paar Bambushütten selbstgebaut hat, knorrige Sessel und Muschelketten inmitten eines tropischen Gartens und man die Füße im Sand den Blick über das Meer genießen kann. Tut man aber nicht, denn dort gibt es ganz viele Riffhaie, Stachelrochen, eine Moräne und unzählige Fischschwärme, von den Korallen ganz abgesehen. Einmal am Tag bietet er eine „Unterwassershow“, wo er die Fische füttert, sich an den Stachelrochen vorne festhält um mit Ihnen zu schwimmen und die Moräne aus ihrem Versteck lockt um sie zu umarmen. Wir waren natürlich mit der Schnorchelbrille live dabei und wurden umringt von den Riffhaien und Stachelrochen, die jede Scheu verloren haben. Wir waren so begeistert wie selten noch. Es gibt einige Touren, die angeboten werden, und bei den Preisen überlegt man ganz genau, welche man mitmacht. Wir haben eine Lagunentour auf einem Auslegerboot mitgemacht, wo wir rund um die Insel gefahren sind und dann auf einer Insel angelegt haben, um gemeinsam ein Poisson Crue ( roher Thunfisch mit Lemonen mariniert, kleingeschnittenes Gemüse und mit Kokosmilch verfeinert) zubereitet haben, gelernt haben, eine Kokosnuss zu öffnen und an verschiedenen Punkten haltgemacht haben, um zu Schnorcheln. Bei einer Begegnung mit einem Stachelrochen, versuchte ich mich ebenfalls an ihm anzuhalten und zu schwimmen, wie ich es im Lagoonarium gesehen habe, wurde aber am Handrücken blutig gezwickt. Auch, dass man einen Riffhai nicht berühren sollte, lernte ich, als ich einen ordentlichen Hieb mit der Flosse abbekam. Trotzdem ein ganz netter Ausflug.

Ausblick von "unserer" Terrasse

Ausblick von "unserer" Terrasse

Francois und seine beiden Buben Tao und Manao

Francois und seine beiden Buben Tao und Manao

Einer unserer Schnorchelplätze

Einer unserer Schnorchelplätze

Im Lagoonarium

Im Lagoonarium

Bora Bora

Nach 2 Wochen flogen wir weiter nach Bora Bora. Ein Muss, wenn man nach Französisch Polynesien kommt. Die Insel ist winzig klein, nur 32 Kilometer einmal herum, was mit einem alten klapprigen Rad ganz schön weit sein kann, wie wir selbst erleben mussten. Die Lagune ist aber wirklich einzigartig, schillert in verschiedenen Smaragdtönen und ist sicher die Schönste auf den Gesellschaftsinsel. Alle Luxushotelketten sind hier vertreten, meist auf eigenen Motus (Inseln) und alle haben die für Bora Bora typischen Wasserbungalows. Die Preise pro Nacht belaufen sich bis zu 900 Euro. Das hätte unsere Reisekasse doch etwas strapaziert. Aber auch wir verbrachten die ersten 5 Nächte in einem Ressort und waren danach bei einem französischen Ehepaar, Annette und Marc, in einem sehr netten Bungalow in einem tropischen Garten mit Dusche unter freiem Himmel und direkt am Meer gelegen untergebracht. Annette war wie ein Wirbelwind und hat in Bora Bora Kochunterricht erteilt – auch mir!!. Marc war der ruhige Gegenpol und hat dafür gesorgt, Ausflüge für uns zu arrangieren. So besuchten wir eine protestantische Messe, wo sich die Tahitianer in ihrem schönsten Gewand mit Blumenkränzen (auch die Männer) laut singend trafen.Wir fuhren auch mit Ben in einem schnittigen, mit Ledersitzen ausgestatteten Speedboot zum Riff schnorcheln. Das war phantastisch!! Die Steinkorallen leuchteten in allen Farben v.a. in Lila und Blautönen. Orange, gelbe und weiße Anemonen beherbergten eine Vielzahl von neonfarbenen kleinen Fischen (aber keine Nemos), Schwämme grün, gelb und ockerfarben und große Seeigel in rosa und petrol kamen sehr häufig vor. Wir schwammen in Fischschwärmen, sahen viele bunte Drücker- und Kofferfische und viele für uns unbekannte Fischarten. Dabei ist das Wasser so klar, dass man auch bei größeren Tiefen bis an den Meeresgrund sehen konnte. Bei der Weiterfahrt begleitete uns eine große Schar Delphine, was ein besonderes Erlebnis für uns war, da sie bei dem kleinen Boot zum Greifen nahe waren. Dann ankerten wir in sehr tiefen Gewässern und fanden wirklich 2 Mantarochen, direkt unter uns. Majestätisch glitten sie durch`s Wasser und obwohl wir mit Flossen unterwegs waren, kamen wir Ihnen kaum hinterher. Die Spannweite war laut Aussage von Ben nur 2,5 Meter. Wir hätten mehr geschätzt. Auch einen Schwarm von Adlerrochen haben wir an diesem Tag gesehen und als Ben die Fische vom Boot aus fütterte, lockte er ganze Fischschwärme an, während wir unter Wasser waren. Das war wirklich ein ganz besonderer Tag für uns!!!

zu Gast bei Anette und Marc

zu Gast bei Anette und Marc

die künstlerisch gestaltete Dusche im Freien

die künstlerisch gestaltete Dusche im Freien

Anette

Anette

Sonntags in der Kirche

Sonntags in der Kirche

Huahine

Von Bora Bora flogen wir nach Huahine. Wir hatten über Airbnb ein Haus auf einem Motu (damals wussten wir noch nicht, dass das Insel heißt) gebucht. Wir können nur sagen, alles was wir über diese Plattform gebucht haben, war super und gab uns Gelegenheit, Leute kennenzulernen. Aber das Haus auf unser kleinen Robinson Crusoe Insel mit eigenem Strand an der Lagune, mit Toriki und Samantha als entfernte Nachbarn war einzigartig. Wir verließen in den nächsten 9 Tage die Insel nur, um ein Motorboot zu mieten und rund um die Insel zu fahren, auf einem Traumstrand zu ankern und frische Früchte im Wasser zu essen. Die Insel bot alles, was man braucht. Ein tolles großes typisch tahitianisches Haus, wo man alle Wände beiseite schieben kann direkt an der smaragdgrünen Lagune gelegen, nur vom weißen Sandstrand getrennt. Mit dem Kanu machten wir Ausflüge zu wunderschönen Schnorchelplätzen, Toriki führte uns durch seine Vanillinplantage, wir standen zeitig auf, um Ihnen beim Pflücken der Knospen für die Blumenketten zu helfen, und bekamen dafür die auf der Plantage gereiften Papaya`s, Grapefruits, Lemonen für Gin Tonic und Bananen. Norbert lernte, Kokosnüsse zu knacken, was in Arbeit ausartete, danach raspelten wir das Fruchtfleisch, um die wertvolle Kokosmilch zu gewinnen für Poisson Crue. Für den Schwund der äußerst süßen und schmackhaften Kokosmilch war ich verantwortlich. Samantha brachte uns immer frischen Thunfisch mit – und mit einem Teil davon retteten wir 2 kleine Kätzchen vor dem Hungertod. Die Beiden luden uns zum Abendessen ein, wo wir typisch taihitianische Küche bekamen. Die Beiden waren so unkompliziert, hilfsbereit und nett, wie wir selten Leute begegneten. Jetzt sind wir die letzten Tag auf Huahine in einem teuren Ressort und wir überlassen es euch zu raten, wo es uns besser gefallen hat.

Samantha, Toriki und ...

Samantha, Toriki und ...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reise führt uns von Alaska - Yukon, über die Südstaaten und Neuengland, drei Monate mit dem Rucksack durch Südamerika, danach mit dem Wohnmobil durch Neuseeland. Drei Monate Seele baumeln in der Südsee soll uns den Alltag vergessen lassen. Dann wartet noch ein großes Offroad-Abenteuer in Westaustralien gemeinsam mit unserem 18 jährigen Neffen, der extra eingeflogen wird.
Details:
Aufbruch: 26.07.2014
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: Juli 2015
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Kolumbien
Bolivien
Brasilien
Neuseeland
Französisch Polynesien
Der Autor
 
Doris und Norbert Sykora berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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