Philippinen mit Hongkong davor und KL danach

Reisezeit: Februar / März 2015  |  von Stefan Böhm

17.-19.02. Hongkong

17.02. Tempel in Hongkong

Heute Nacht habe ich trotz dem bequemen Bett fast nicht geschlafen. Nachdem ich zwar den Wecker gestellt, aber dann nicht angeschaltet habe, habe ich dafür dann heute Morgen gleich mal richtig verschlafen. 10:20 bin ich aufgewacht, habe mich in meine Klamotten geschmissen und bin zum Frühstück. Das gibt es offiziell bis 10:30 und es war bereits so gut wie alles abgeräumt. Trotzdem habe ich aus der Küche noch einmal Rühreier, Würstchen und Speck gebracht bekommen, Toast, Butter, Joghurt, Kaffee und Saft standen noch da. Das war doch nett und hat mir gereicht, dass ich den ganzen Tag satt war.
Auf dem Weg habe ich mich entschlossen, doch nicht um 10.000 Buddha Tempel zu fahren, sondern zum SikSikYuan Tempel, weil der leichter zu erreichen ist. Es hat sich gelohnt. De Tempel ist sehr sehenswert. Außerdem gibt es einen ausgesprochen schönen Garten dabei, der alleine schon einen Besuch wert ist. Nachdem das Wetter am Morgen noch grau verhangen war, ist es jetzt wieder immer besser geworden.

Der SikSikYuan Tempel

Der SikSikYuan Tempel

und der dazu gehörende Garten.

und der dazu gehörende Garten.

Nachdem es sich von der Metrostrecke her anbietet bin ich zur Nathan Road zurück gefahren und diese entlangspaziert auf der Suche nach dem Kowloon Park. Dabei habe ich unterwegs noch den kleinen aber stimmungsvollen Tin Hau Tempel angeschaut. Schön ist hier wieder die Atmosphäre mit den Rauchschwaden der Räucherspiralen und dem Spiel mit Licht und Schatten.

Der Kowloon Park verbirgt sich hinter einer langen Shopping Arkade. Er ist überraschend groß und ruhig.

Hinter den Arkaden liegt der Park

Hinter den Arkaden liegt der Park

Wieder in Central habe ich erst noch einen Kaffee getrunken in einer Konkurrenzkette von Starbuck und bin dann ins Hotel zurück.

Nachdem ich recht zeitig dran war habe ich mich kurzfristig entschieden, eine Empfehlung aus dem Know-how für das heutige Abendessen zu suchen, nämlich Seafoodresaurant in Kennedy, einem Stadtteil ganz im Osten von Hongkong Island. Zu Hilfe kam mir dabei, dass inzwischen die Metro bis nach Kennedy ausgebaut ist. Das war sie letztes Jahr noch nicht. Nur eine Haltestelle in der Mitte ist noch nicht in Betrieb. Die Beschreibung hat zwar nicht gepasst, aber der Ort. Inzwischen ist das ein ziemlich prunkvolles zweistöckiges Lokal. Zumindest nehme ich einmal an, dass das zusammen gehört Das Lokal ist ziemlich groß – bestimmt 50 Tische und sehr gut besucht. Allerdings sind nur Asiaten anwesend. Reis oder andere Beilagen sehe ich nirgends. Also bestelle ich mir erst einmal nur einen Teller Brokkoli mit Jakobsmuscheln und das war auch gut so. Auch ohne sonstige Beilagen habe ich die Portion kaum geschafft. Sogar der Brokkoli war schmackhaft, gerade gar aber mit ordentlichem Biss. Die (12 großen) Jakobsmuscheln waren wunderbar außen scharf angebraten und innen noch ganz saftig. Dazu habe ich mir Tee bestellt und am Ende etwa 15 € gezahlt.
Gegenüber am Eck ist mir auf dem Weg her schon ein englischer Pub aufgefallen. Hier habe ich noch ein Tsing Tao vom Fass getrunken, das als eines der günstigsten Sorten 63 HK das Glas (Pint) kostet. So kenne ich die Bierpreise in den Kneipen noch vom letzten Jahr.
Es ist bereits 23:00 als ich wieder ins Hotel komme.

18.02. Mehr Tempel

Heute bin ich wie gewollt um 09:00 aufgestanden und habe mich auf den Weg nach Sha Tin gemacht. Die größte Strecke bin ich dabei nach drei Mal umsteigen nicht mit der Metro sondern mit einer von zwei Zuglinien gefahren, die in einem V Hongkong durchqueren und im Süden von Kowloon zusammentreffen. Die Züge können ebenfalls mit der Octopuscard genutzt werden.
In Sha Tin angekommen war ich wieder einmal dankbar, mein Know How bei mir zu haben. Der Autor hat nämlich sinnvoller Weise eine kleine Wegbeschreibung vom Zug zum Tempel verfasst, die ausgesprochen hilfreich ist. Es gibt nämlich keine Ausschilderung zum Tempel, bzw erst dann, wenn man es sowieso schon sieht.

Immerhin einmal ein Schild, dass es hier nicht lang geht

Immerhin einmal ein Schild, dass es hier nicht lang geht

Heute habe ich das zweite Langarmhemd an, das ich dabei habe und das ist auch gut so. Es ist schon unangenehm frisch. Andererseits hilft es mir bei dem anstrengenden Weg die etwa 800 Treppen (laut Schrittzähler in meinem Handy) zu bewältigen. Am Tempel angekommen geht es dann noch einmal einen weiteren Treppenweg weiter hoch. Es lohnt sich aber schon, bis ganz hoch zu gehen. Nur wenn es richtig warm ist, möchte ich mir den Weg dann doch nicht antun.

Blick "rüber" zum Nachbartempel Po Fuk Shan.

Blick "rüber" zum Nachbartempel Po Fuk Shan.

Der Weg zum Tempel liegt versteckt neben dem Pompösen Eingang zum Po Fuk Shan Tempel. Zu dem geht es zwar auch 400 Treppenstufen hoch, aber hier gibt es aufwärts freundlicherweise Rolltreppen und runter kann man eine Art Schrägaufzug nehmen. Hinter der weithin sichtbaren Pagode versteckt befindet sich ein überraschend großes, komplexes Gebäude an den Berg geschmiegt. Vermutlich Verwaltung und Unterkünfte so wie es aussieht.

So, wenn ich mich eile, müsste es mir noch zum Dim Sum essen in Maxim’s Palace in der City Hall reichen. Dim Sum gibt es üblicherweise bis gegen 15:00 und das Maxim ist die Empfehlung von Michael für die besten Dim Sum in Hongkong. Auf dem Stadtplan habe ich gestern schon ausgetüftelt wie ich am besten hinkomme. Trotz umsteigen funktioniert es auch ganz gut bis ich aus der Metrostation raus bin und mich nicht da befinde, wo ich sein sollte. Auf den Wegweisern haben sie bei Ausgang A City Hall angeschrieben. Jetzt stehe ich drei Parallelstraßen entfernt einschließlich der 6-spurigen baulich getrennten Lung Wo Road.
Trotzdem hätte ich es rechtzeitig geschafft, wenn da nicht chinesisches Neujahr wäre und sie deshalb ausnahmsweise bereits um 13:30 schließen. Und morgen? Da habe sie ganz geschlossen. So bleibt mir nur ein bedauernder Blick in den immer noch ganz gut gefüllten „Speisesaal“ im wahrsten Sinne des Wortes zu werfen. Dann halt leider nicht.
Was mache ich denn jetzt? Na klar, ich gehe auf das Fest an dem ich am Montag vorbeigefahren bin. Das ganze entpuppt sich als eine Mischung aus Krämer- und Blumenmarkt. Es gibt keine Fahrgeschäfte (wie z.B. bei den Fähren in Central) und auch überraschend wenige Stände mit essen. Dafür ist es ganz erstaunlich mit welcher Inbrunst das unglaublichste Zeug an den Mann gebracht wird. Genauso erstaunlich sind die Massen, die sich über dieses Gelände schieben. Es ist eine Fläche auf der laut Stadtplan mindestens vier Sportplätze nebeneinander eingezeichnet sind. Am Montag ist mir die Größe ja schon beim Vorbeifahren aufgefallen ist. Über den einzelnen Gängen hängen Schilder, in welche Richtung es hier geht, aber nachdem ich nicht der einzig bin, laufe ich eine ganze Zeit gegen die Strömung.

Zum Abendessen war ich heute dann in Causeway Bay. Das hat den Vorteil, dass es nur zwei Haltestellen zum Hotel sind und mein Know-How hier gleich zwei besondere Empfehlungen hat. Als erstes den CheeKee WonTon Noodle Shop. Ich liiiiiiebe WoTon Suppe. Das ist meine klassische Testsuppe zu Hause ob ich einen Asiaten mag. Tja, ich laufe die Russel Street rauf und runter und wieder rauf, kann den Laden aber leider nicht finden. Zu Schade. Also dann, das Tai Wo Restaurant, das für seine kantonesischen Meeresfrüchtegerichte gelobt wird. In der Percival Street 27 gibt es aber überhaupt kein Lokal – zumindest kann ich keines entdecken. Jetzt wird es langsam blöd und ich habe Hunger. Ich laufe eine größere Straße entlang und sehe ein recht großes Schild mit „Seafood“ und „under the Bridge“. Der übliche Türsteher an der Tür. Ich schaue in das Restaurant das voll aussieht und frage ihn nach einem Platz. Er schreibt was auf einen Zettel und schickt mich in den zweiten Stock wo ich den Tisch direkt an der Treppe bekomme.
Wenn ich in der Karte richtig gesehen habe, scheint das Lokal schon älter zu sein. Ganz offensichtlich hat es (bei den Hongkongern) auch einen guten Ruf. Ich probiere hier zum ersten eine Shark Fine Suppe, weil die hier besonders Auffällig (wenn auch weiter hinten in der Karte) angeboten wird und zwar entweder in der üblichen Suppentopfgröße hier oder als kleinem Suppenschälchen für umgerechnet „nur“ etwa 11 €, was tatsächlich einem Schnäppchen entspricht. Ich muss sagen, es war ganz interessant, sie einmal gegessen zu haben, mit der recht öligen Flüssigkeit und der gummiartigen Einlage. Aber dafür, dass sie so teuer ist, brauche ich sie nicht unbedingt noch einmal.
Danach habe ich noch „japanische“ Udonnudeln gebraten mit Fisch und Meeresfrüchten gegessen. Die Portion war wieder einmal für mich nicht zu schaffen. Es hat optisch etwas einfach gewirkt, aber gut geschmeckt. Übrigens ist hier beides trotz des recht noblen Ambientes in der für Asien so gängigen Plastik- schale bzw Teller serviert worden. Ein weiteres Zeichen dafür, dass es hier Touristen eher einmal nicht rein verschlägt.

19.02. Noch mehr Tempel und ein enttäuschender Umzug

Heute ist das Wetter so mies, dass ich meine Jacke anziehe. Als erstes möchte ich nach Aberdeen fahren, laut meinem Know-How geht das ab Central oder Admirality. Nachdem ich die große Bushaltestelle an den Piers kenne, fahr ich dort hin. Laut Know How sind Busse mit 7er Nummern gut. Ich finde drei bei denen aber jede Mal dran steht „Nicht an Sonn- und Feiertagen“. Na toll, dann nicht. Dabei hätte ich das gerne gemacht bevor sie die Metro fertig gebaut haben. Von Kennedy aus soll sie wohl weiter geführt werden. Ich denke in zwei Jahren spätestens ist es so weit.
Was jetzt? Nuja, ich habe mich am Dienstag quasi vertan. Was ich mir eigentlich anschauen wollte (schon beim meinem letzten Hongkong Besuch) wegen einem Foto im Know How ist das ChiLin Nunnery Kloster. Ich habe zwar am Dienstag realisiert, dass der SikSikYuan und das ChiLin nicht das gleiche sind, aber irgendwie nicht reagiert. Vor allem habe ich nicht realisiert, dass es zum ChiLin am Dienstag eigentlich nur noch ein Metrohaltestelle gewesen wäre. Aber so habe ich für heute noch ein Besichtigungsprogramm.

Die ChiLin Nunnery ist interessanterweise ein ganz neuer Tempel - erst 2001 gebaut, aber bei den Hongkongern sehr beliebt.

Die ChiLin Nunnery ist interessanterweise ein ganz neuer Tempel - erst 2001 gebaut, aber bei den Hongkongern sehr beliebt.

Die ganz in Holz gehaltene Tempelanlage ist ausgesprochen schön und obwohl derart groß erschlägt sie einen nicht. Immerhin soll es sich um den größten Holzkomplex der Welt handeln. Gleich daneben befindet sich der sogenannte Lotusgarten, der aber enttäuschend ist. Ganz anders der sich gegenüber dem Tempel befindliche Nan Lian Garten, der alleine schon auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Der ist sogar noch neuer, nämlich erst 2011 eröffnet worden.

Nan Lian Garten

Nan Lian Garten

Von der Zeit her könnte es reichen, jetzt zu Tim Ho Wan zu fahren und da meine Dim Sum zu essen. Auf der Karte müsste ich mich ziemlich gerade aus nach Westen bewegen bis ans andere Ende von Kowloon. Zeitlich kürzer ist es aber sicherlich, einmal durch Kowloon zu fahren mit zwei Mal Umsteigen aber quasi ohne Laufstrecken, mit weniger Haltestellen und höherem Zugtempo. Theoretisch habe ich Recht behalten. Praktisch hat mir das nix genutzt. Tim Ho Wan heute natürlich ebenfalls geschlossen. Warum sollte der eine Dim Sum Spezialist an Neujahr geöffnet haben, wenn der andere schließt. Langsam finde ich das chinesische Neujahr hier nicht mehr so toll.
Also habe ich mich auf den Weg ins Hotel gemacht und den restlichen Mittag dort verbummelt. An meiner Haltestelle Northpoint habe ich gleich am Serviceschalte meine Octopuscard aufgeladen. Heute Morgen habe ich noch einmal nachgesehen wieviel die Fahrt mit dem Airport Express kostet (100 HK) und mir ausgerechnet dass ich vielleicht doch besser gleich 150 auflade. Leider geht auch am Serviceschalte nur Cash. Aber egal, das sollte auch so reichen. Ich muss ja sowieso zeitig an der Umzugsstrecke sein. Stunden vorher wie von der Touristeninformation empfohlen wohl nicht, aber der Umzug fängt um 20:00 an und ich beginne mir meinen Platz so gegen 18:30 zu suchen. Es gibt laut Plan zwei besonders interessante Stellen, an denen der Umzug jeweils stoppt und die einzelnen Gruppen einstudierte Dinge vorführen. Zu einem der beiden bin ich – und erst einmal auf der falschen Straßenseite gelandet. Hier kann man vor lauter Aufbauten nichts sehen. Also ein Stück zurück wo man manchmal noch über die Straße gelassen wird und die Seite gewechselt. Bereits ab 19:00 sind erste Gruppen durch gezogen, die ich dann im Laufe des Abends bis zu drei Mal habe vorbeiziehen sehen.

Gegen 22:00 ist der Umzug rum und ich recht enttäuscht. Das Ganze ist mehr oder weniger eine Hongkong Promotion Veranstaltung. Zum Glück gibt es wenigstens 2 oder 3 Drachengruppen. Der Rest nicht besonders interessant. Erstaunlich ist nur, wie viele Tanzschulen es hier in Hongkong gib, die alle auftreten. Typisch ist wieder einmal, dass amerikanische Cheerleader mitziehen. Kein Umzug irgendwo auf der Welt ohne dass nicht irgendwelche Amis mitziehen.
Ich hatte erwartet dass hier große, farbenprächtige Laternen vorgeführt werden, aber davon war absolut nichts zu sehen. Damit weiß ich das für die Zukunft und habe wieder einmal eine Neugier befriedigt. Immerhin gut, dass die doch recht teuren Karten schon ausverkauft waren. Da muss mich wenigstens nicht wegen der unnützen Ausgaben ärgern. Theoretisch hätte Hunger, aber es sieht alles ziemlich geschlossen aus und außerdem geht es auf 22:30 zu und ich weiß nicht, wie lange die Fähre nach Central in Betrieb ist. Also fahre ich lieber erst einmal rüber. Dort hat ein McDonald noch auf. Die sind hier in Hongkong alle 7/24 geöffnet. Der ist aber so richtig voll und außerdem habe ich einmal gelesen, dass die hier auch Nudelsuppe anbieten. Die hätte ich genommen, aber zumindest diese Filiale hatte keine. Daraufhin bin ich lieber zur Metro Richtung Hotel. Der kalte Wind hat inzwischen nachgelassen, aber es ist trotzdem unangenehm als ob es nieseln würde. An drei Läden bin ich einmal um den Block zum Hotel vorbei gekommen. Ausgerechnet im letzten hat es überhaupt nix vernünftiges zu Essen gegeben. In der Not habe ich eine „Korean Roll mit Tunfisch gekauft. Die war grauslig trocken und langweilig. ¾ habe ich mit einer Dose Bier runter gespült, den Rest weggeworfen. Auf die Art und Weise habe ich heute noch einmal unfreiwillig Geld gespart.

© Stefan Böhm, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zum ersten mal fliege ich auf die Philippinen. Normalerweise mache ich Kulturreisen. Deshalb haben mich meine Freunde verwundert gefragt was ich da machen will. Es gibt doch nur Strände. Also habe ich zur "Sicherheit" Hongkong vorne dran und Kuala Lumpur hinten dran gehängt :-) und lasse mich überraschen. Aus diesem Grund ist aber auch meine Reise auf den Philippinen anders als sonst üblich noch komplett offen.
Details:
Aufbruch: 15.02.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 21.03.2015
Reiseziele: Hongkong
Philippinen
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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