Madagaskar zur Regenzeit 2015

Reisezeit: Februar 2015  |  von Frank Dittrich

Die Grundschule der DMG

Die Grundschule der DMG

Samstag,14.02.2015
Nachdem wir so ziemlich alle während der Regenzeit erreichbaren
Attraktionen abgeklappert haben, entscheiden wir uns für die Fahrt zum 100 km östlich gelegenen Nationalpark. Gleich beim Eingang des Parks stehen wir in einem Teak- und Palisanderwald. Sifaka-Lemuren dösen in den Baumkronen, es ist ihnen wohl zu heiß zum Klettern. Am See sehen wir eine große Kolonie von schwarzen Ibisen und weißen Reihern. Der Führer macht uns auf Schlangen und Echsen aufmerksam. Nachmittags geht's weiter und wir erleben den Betsiboka-River in kompletter Größe. Während der Trockenzeit nur ein dünnes Rinnsal, ist er jetzt breiter als die Donau und kaffeebraun. In einem Kaff namens Maevatanana haben wir genug vom Auto fahren. Wir nächtigen in einem kleinen Hotel und gehen nach dem nach dem zähesten Zebusteak überhaupt früh ins Bett.

Sonntag, 15.02.2015
Aufbruch um 7 Uhr. Im Hotel gibt es kein Frühstück. Wir finden aber
ein Restaurant, wo wir uns ein paar Eier in die Pfanne hauen lassen. Auf dem Weg nach Antananarivo kommen wir an vielen Obstständen vorbei. Wir kaufen Früchte, die wie Datteln aussehen und nach Weintrauben schmecken (mit Dattelkern).
Unterwegs essen wir das übliche geschmorte Zebu mit Reis. Oder besser gesagt Knochen, Knorpel und Fett vom Zebu. Fleisch ist diesmal nicht viel dran. Von unterwegs aus rufen wir beim Hotel an, leider haben die nur Zimmer für eine Nacht frei. Müssen wir morgen umziehen.
In Tana angekommen, telefoniere ich noch mit Prof. Mahefa wegen der Schule. Dann gehen wir auf den Markt und kaufen Obst.
Wir machen mit tropischem Platzregen Bekanntschaft und leisten uns ein Taxi

zurück zum Hotel. Unser außergewöhnlich einfallsreiches Abendessen besteht aus Zebusteak und Pommes.
Auf unserem Reiseplan steht noch eine Zugfahrt von Fianarantsoa nach Manakara. Soll eine der schönsten und spektakulärsten Strecken überhaupt sein. Tsiresy telefoniert mit der Bahngesellschaft und erfährt, dass der Zug nur Dienstag und Samstag geht. Samstag reicht für den Rückweg nicht mehr, müssen wir also morgen fahren.

Montag, 16.02.2015
Kaum sind wir in Richtung unseres Treffens mit Prof. Mahefa losgefahren, stehen wir auch schon im Berufsverkehr. Stop and go die ganze Zeit. Irgendwann Sirenengeheule und Motorradstreifen mit Blaulicht. Herr Präsident möchte zum Flughafen, genau unsere Richtung. Tsiresy drängelt sich in den Konvoi von Staatskarossen und wir klemmen die Deutschlandflagge ans Fenster. So kommen wir zügig voran und fallen gar nicht auf. Frechheit siegt.

Mit Prof. Mahefa fahren wir über Holperstrecke zu "meiner" Grundschule nach Anosivola. Pünktlich zur 10 Uhr-Pause kommen wir an. Die 30 Kinder der 1. Klasse stellen sich in Dreierreihen auf und marschieren ins Klassenzimmer. Die Lehrerin stellt mich und Prof Mahefa vor und wir bekommen eine Kostprobe des Unterrichts. Mit dem Professor spreche ich die nächsten Expansionspläne und deren Finanzierung durch. Dann machen wir uns auf Wanderschaft zum Wald, den die Deutsch-Madagassische Gesellschaft e.V. seit 15 Jahren pflanzt und erweitert. Als wir zurückkommen, ist das Mittagessen für die Kinder fertig. Sie loben das Essen sehr, und die Lehrerin berichtet, daß dies für die meisten Kinder die einzige Mahlzeit ist.
Wir machen eine Menge Fotos, die Kleinen sind einfach süß. Auf dem Weg zurück in die Stadt essen wir in einem guten kreolischen Restaurant. Es gibt Z.

Nachdem wir Prof Mahefa wieder abgesetzt haben, machen wir uns auf den langen Weg nach Fianarantsoa. In Ambositra gibt es Abendessen (Z) und die Straße wird immer schlechter. Es regnet in Strömen, immer wieder versperren kleine Erdrutsche die Straße und ohne Allrad wären wir da nie durchgekommen. Nach Einbruch der Dämmerung fährt Tsiresy wieder mit Blaulicht. Die Gegend hier ist wegen nächtlicher Raubüberfälle berüchtigt. Uns tun alle Knochen weh, als wir nach Mitternacht ein Hotel bei Fianarantsoa erreichen. Der Nachtwächter führt uns durch den Regen zu unseren Bungalows.

Die Schüler der Grundschule in Anosivola

Die Schüler der Grundschule in Anosivola

Mit Prof. Dr. Mahefa im Klassenzimmer

Mit Prof. Dr. Mahefa im Klassenzimmer

© Frank Dittrich, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit dem Geländewagen nach Morondava und Mahajanga, mit dem Zug von Fianarantsoa nach Manakara
Details:
Aufbruch: 05.02.2015
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 25.02.2015
Reiseziele: Madagaskar
Der Autor
 
Frank Dittrich berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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