Mit dem Fahrrad durch Südostasien

Reisezeit: Oktober 2016 - März 2017  |  von Markus L.

Pakse und Südlaos

An fast jeder größeren Tankstelle gibt es auch einen 7 eleven

An fast jeder größeren Tankstelle gibt es auch einen 7 eleven

rüber nach Laos

Der zweite Versuch, nach Laos einzureisen klappt.
An der Grenze bekomme ich den thailändischen Ausreisestempel.
Dem laotischen Grenzbeamten drücke ich meinen Pass, den Antrag für ein Visum und umgerechnet 25 Euro in die Hand. Fünf Minuten später bekomme ich den Pass mit Visum zurück.
Ich merke sofort, dass in Laos irgendwie alles etwas anders ist. Ich fahre über die Straße Nr. 16 in Richtung Pakse. Das weiß ich aber nur, weil es auf meiner Karte so eingezeichnet ist. Ja, ich habe nur Karten dabei. Ich habe kein Internet fähiges Handy und somit auch kein Navi! Krass oder?
Also wie gesagt, es gibt auf dieser Straße keine Richtungs - oder Entfernungsangaben. Ich weiß aber, dass ich auf der richtigen Straße bin - es gibt nur eine Straße. Durch Niemandsland fahre ich weiter, bis ich nach ca. 40 km über eine Brücke über den Mekong in Pakse ankomme.

Pakse

Pakse

Pakse, Paksong und lockere Laoten

Eines fällt in Laos im Vergleich zu Thailand sofort auf: die Laoten sind nicht so zurückhaltend wie die Thais - irgendwie lockerer! Ich werde ständig mit einem
freundlichen "Sabaidee" begrüsst. Es werden Bilder von mir gemacht. Leute fragen mich, woch ich als nächstes hinfahre bzw wo ich herkomme usw.
Das habe ich in Thailand so nicht erlebt.
Ich bleibe 2 Nächte in einem Hotel am Mekongufer.

Wenn man in einer Stadt wie Pakse mit dem Rad unterwegs ist, muss man echt aufpassen. Es gibt hier zwar Ampeln, aber die haben noch weniger Bedeutung als in Thailand. Das Einfahren in einen Kreisverkehr ist eine Herausforderung.
Keine hektischen Bewegungen mit dem Rad, nicht zu lange nach links oder rechts schauen - dann geht es.
Über den Markt in Pakse zu laufen ist schon ein kleines Erlebnis. Man kann fast alles dort kaufen. Kleidung, Nahrungsmittel aller Art, auch Baguettes (ein Überbleibsel aus der franz. Kolonialzeit). Allerdings liegt frisches Fleisch oder Fisch teilweise ungekühlt in der prallen Sonne. Ich besorge mi nur zwei Baguettes. Der Verkäuferin fällt ein Baguette aus der Hand und es landet auf dem versifften Boden. Sie hebt es wieder auf, packt es in eine Tüte und gibt es mir. Mit der Hygiene nimmt es hier nicht so genau. Ich habe das Baguette trotzdem gegessen und es unbeschadet überstanden!

von Pakse nach Paksong

45 km hören sich erstmal gar nicht so viel an. Allerdings liegt Paksong auf 1.000 m Höhe. Das heißt: es geht die ganze Zeit bergauf! Ich finde ein "Hotel", das Zimmer ohne Fenster mit einem Fernseher aus dem Jahr 1960.
Am nächsten Tag möchte ich nach Attapu und dann weiter nach Pleikan (Vietnam). Vor dieser Strecke habe ich ein wenig Bedenken. Zwischen Attapu und Pleikan gibt es nämlich - außer vielen Höhenmetern - nichts. Kaum Orte mit Hotels o.ä.
Egal, ich will nach Attapu!

So, wie schreibe ich das jetzt? Ich könnte versuchen, mich irgendwie herauszuwinden (es war noch dunkel, schlechte Beschilderung...). Aber um ehrlich zu sein: ich habe mich verfahren. An dem Abzeig kurz hinter Paksong nehme ich die falsche Straße und fahre 30 km in die falsche Richtung!
Ich hätte die Straße Nr. 16 A Richtung Attapu nehmen müssen. Stattdessen lande ich auf irgendeiner kleinen Nebenstraße in Richtung...keine Ahnung.
Es war nichts ausgeschildert, weder Attapu noch Saravane (ich versuche gerade doch, mich herauszuwinden).
So richtig klar wird mir mein Fehler erst, als die zunächst gut ausgebaute Straße so aussieht, wie auf dem Bild weiter unten!

Das Hotel in Paksong von außen

Das Hotel in Paksong von außen

Zimmer in Paksong ohne Fenster, oben links der Fernseher

Zimmer in Paksong ohne Fenster, oben links der Fernseher

Die falsche Straße

Die falsche Straße

Obwohl mir klar ist dass ich auf der falschen Straße bin, fahre ich noch weiter, in der Hoffnung noch einen Schleichweg nach Attapu zu finden. Letztlich lande ich in einem Weinanbaugebiet (oder sowas). Ein Laote hält mich an - ich verstehe ihn nicht. Aber aufgrund seiner Mimik erkenne ich, was er mir sagen will: "Ich weiß nicht wo du hin möchtest. Aber hier bist du auf jeden Fall auf dem falschen Weg!"
Es stellt sich heraus, dass ich in Phanouan Gnai gelandet bin - einer Sackgasse!
Hurra! Also die ganze Strecke zurück nach Paksong. Nach 60 km bin ich also wieder da angekommen, wo ich morgens losgefahren bin.
Bis nach Attapu schaffe ich es heute nicht mehr, das wären 135 km und einige Höhenmeter.
Ich entscheide mich, zurück nach Pakse zu fahren, um dort in Ruhe zu überlegen, wie es weiter gehen soll. Letztlich bin ich an diesem Tag also über 100 km gefahren ohne wirklich vorwärts zu kommen....schon ein wenig frustrierend!

Planänderung

Wieder in Pakse entscheide ich mich mehr oder weniger spontan, erstmal nach Süden in Richtung Kambodscha zu fahren (es wird sich später herausstellen, dass das eine gute Entscheidung war).
Ich fahre also über die Nationalstraße 13 nach Khong Island. Hier ist es schön, allerdings ist hier auch nichts los - alles wirkt ein wenig trostlos.
Ich übernachte in einem Hotel - den Namen habe ich vergessen. Das Zimmer ist "ok". Die blaue "Badematte", die vor dem Badezimmer liegt, hänge ich aber lieber draußen über das Treppengeländer!

Die blaue Badematte

Die blaue Badematte

Blick von der Brücke nach Khong Island

Blick von der Brücke nach Khong Island

Blick von der anderen Seite der Brücke

Blick von der anderen Seite der Brücke

Mekong Wasserfälle und Grenzübergang nach Kambodscha

Heute fahre ich Richtung Grenze. Auf dem Weg treffe ich einen Ungarn, der zur Grenze trampen bzw laufen möchte. Und ich dachte, ich wäre cool.
Kurz vor der Grenze sehe ich mir noch die Mekong Wasserfälle an (Einritt ungefähr 6 Euro).
Später komme ich nach ca. 40 km am Grenzort Veune Khame an. Der laotische Grenzbeamte möchte für den Ausreisestempel 2 Dollar haben. Eigentlich ein Witz, aber wegen 2 Dollar möchte ich mich nicht mit ihm streiten.
Am kambodschanischen Grenzposten muss ich mich als erstes einem "Gesundheitscheck" unterziehen. Ich werde gefragt, ob ich irgendwelche Krankheiten habe. Ein elektronisches Fieberthermometer wird auf mich gerichtet, um meine Körpertemperatur zu messen. Ich habe kein Fieber! Ich zahle schließlich 1 Dollar für den Check und darf dann ins Grenzgebäude, wo ich mein Visum beantrage. Ich zahle 35 Dollar und bekomme Visum und Einreisestempel.
Ansonsten ging es an dem Grenzübergang sehr ruhig zu. Außer mir wollten noch drei andere Ausländer über die Grenze - sonst niemand.

Willkommen in Kambodscha!

Die Mekongwasserfälle

Die Mekongwasserfälle

© Markus L., 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Radtour durch Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam
Details:
Aufbruch: 23.10.2016
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 01.03.2017
Reiseziele: Thailand
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Markus L. berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.