Jambo, namaste und namskaar

Reisezeit: August 2008 - Januar 2009  |  von Esther Wallimann Beat Zurfluh

Zurueck nach Dar Es Salaam

Wir waren also um ca 15.00 Uhr am Bahnhof. Nicht dass wir den Zug wirklich um diese Zeit erwartet haetten, aber man weiss ja nie. Um 18.00 Uhr konnten wir dann einsteigen.
Eigentlich haetten Esther und ich nicht im gleichen Abteil schlafen duerfen. Maenner und Frauen sind im Zug getrennt. Da aber in meinem Abteil "nur" ein Deutscher war und dieser einverstanden war, dass Esthi in dieses Abteil einzieht und auch der Wagenchef nichts dagegen hatte, konnten wir die Fahrt zusammen geniessen.

Und dies taten wir wirklich. Es war herrlich, dazusitzen und die vorbeiziehende Landschaft zu bewundern. Es war wie ein bisschen Fernseh schauen. So tuckerten wir dahin, plauderten mit Moritz, lasen und schauten natuerlich aus dem Fenster.

Verpflegung in unserem 4er-Abteil. Es gabe uebrigens auch ein Restaurant mit einfachen, aber leckeren Speisen und Getraenken.

Verpflegung in unserem 4er-Abteil. Es gabe uebrigens auch ein Restaurant mit einfachen, aber leckeren Speisen und Getraenken.

Noch nicht lange lagen wir im Bett. Ich (Beat) war sogar noch wach, als es anfing so richtig zu holpern. Es fuehlte sich an, als ob unser Wagen nicht mehr auf Schienen faehrt. Der Wagen huepfte richtig. Nicht dass der Zug zuvor immer schon ruhig und regelmaessig fuhr, aber das war dann wirklich anders.
Auch Moritz und Esther erwachten und wir schauten uns fragend an. Nach einer halben Ewigkeit (schaetzungsweise eine halbe Minute) stoppte dann der Zug. Nach einiger Zeit wagte ich, aus dem Zug auszusteigen. Und tatsaechlich, mein erstes Gefuehl taeuschte nicht. Die hinteren Raeder unseres Wagens standen nicht mehr ganz dort, wo sie sein sollten.

Da ist wohl was falsch!

Da ist wohl was falsch!

Unser Wagen konnte auf jeden Fall nicht mehr weiterfahren. Gluecklicherweise blieben wir aber gerade bei einem Bahnhof, wo es mehrere Geleise nebeneinander hatte, stehen (oder war dies vielleicht der Grund fuer das Entgleisen?). Nach einer halben Stunde mussten wir umziehen. Zwei Wagen weiterhinten hatte es noch freie Abteile.
Den defekten Wagen koppelten sie ab und liessen ihn stehen. Und irgendwie schafften sie es, den Zug wieder zusammenzubringen. Leider weiss ich nicht genau wie, da ich zwischendurch schlief. Ich vermute, dass sie den vorderen Teil bis zu einer Weiche brachten und auf ein anderes Geleise stellten. Die Lok alleine holte dann wohl noch den hinteren (unseren) Teil des Zuges.
Auf jeden Fall war die Lok am Schluss wieder zuvorderst und wir bildeten wieder das Ende des Zuges. Und es erklaert sich wohl von alleine, dass dies ziemlich lange dauerte.

Aber was solls, es ging ja wieder weiter. So tuckerten wir wieder dahin, vielleicht fuer eine oder zwei Stunden. Da hielten wir bei einem Bahnhof. Wir dachten zuerst, es sei ein normaler Stopp, aber nach ca. drei Viertel Stunden, wunderten wir uns schon, dass es nicht weiter ging. So fragten wir mal nach und erfuhren, dass die Lok ein Problem mit den Bremsen habe. So warteten wir also auf eine neue Lok.
Als wir schliesslich weiterfuhren, rechneten wir aus, dass wir nun 15 Stunden im Zug waren. Davon aber nur sechs Stunden gefahren sind! Wann werden wir wohl Dar Es Salaam erreichen?

Interessant waren auch immer die Stopps an den Bahnhoefen. Es wurde dann immer allerhand ver- und gekauft. Es ging zu und her wie auf einem Markt. Nur dass die Kaeufer nicht zu den Staenden mussten, sondern die Verkaeufer mit ihrer Ware von Fenster zu Fenster zogen.

Ungekochter Reis, gekochter Fisch, Wasser, Nuesse, gebratene und ungebratene Bananen,...

Ungekochter Reis, gekochter Fisch, Wasser, Nuesse, gebratene und ungebratene Bananen,...

Und auf was wohl die vielen Kinder warten?

Und auf was wohl die vielen Kinder warten?

Aha - fuer jedes gibt es einen Kugelschreiber.

Aha - fuer jedes gibt es einen Kugelschreiber.

Mit der neuen Lok gings dann zuegig voran. Tatsaechlich fuhr der Zug zeitweise ungewohnt schnell. Im Bewusstsein, dass dies bereits die letzten "Bilder" von Tansania sind, genossen wir die Fahrt, die Landschaft nochmals so richtig.

Um 3Uhr in der Nacht (statt um 14Uhr) erreichten wir Dar Es Salaam. Und da es um diese Zeit weder angenehm noch leicht ist, ein Hotelzimmer zu finden, entschieden wir uns, noch im Bahnhof zu bleiben bis es hell ist.

Trotz all den Umstaenden waehrend und nach der Zugfahrt: Die Reise war wunderschoen.
Obwohl ein Bus (eventuell, denn auch da weiss man nie so genau) viel schneller gewesen waere, hat sich die Zugfahrt gelohnt. Es war ein tolles Erlebnis und ein wuerdiger Reiseabschluss in Tansania.

© Esther Wallimann Beat Zurfluh, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
6 Monate Tansania, Nepal und Indien: 2neugierige Menschen mit 2Rucksäcken, 3Reiseführern, 3gebuchten Flügen und einigen Tipps von Freunden im "Handgepäck" sind selber gespannt, was sie in den 6 Monaten alles erleben werden... Fliegende, staunende,lesende, wandernde, fahrende, überraschende Planung von Tag zu Tag:Jambo, namaste & namskaar!!!
Details:
Aufbruch: 01.08.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 30.01.2009
Reiseziele: Tansania
Nepal
Tibet
Indien
Der Autor
 
Esther Wallimann Beat Zurfluh berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.