Woanders iss auch schoen!

Reisezeit: März - Mai 2009  |  von Christina Nerlich - Bronowicki

Indien: Ausgebuechst!

Die suedlichste Spitze von Indien liegt im Ort Kaniakumari (oder so aehnlich). Hier treffen sich drei Meere, der Indische Ozean, die arabische See, und aeh... der Pazifik??? Hm. Ihr wisst es bestimmt besser

Die Tour, die der Ashram fuer uns organisierte, wollten wir nicht mitmachen, denn dort nahmen 70 Personen teil und es sollte 700 Rupien kosten, und beides war doch ein wenig zuviel! Ausserdem hatte ich genug von diesen organisierten Gruppentouren. Daher beschloss Eva, Tash (aus Australien) und ich, diese Tour auf eigene Faust per Rikhscha und Bus zu machen.

Gerade als wir aufbrechen wollten, schloss sich uns noch Prem an, der aus New York kommt und sich seine Schulter verdreht hatte, also irgendwie gerade ohne feste Plaene war. Prem ist sein spiritueller Name und heisst "kosmische Liebe", den hat er von seinem Vater bekommen. Er ist erst 18, war aber schon in sehr vielen Laendern. Er macht im Ashram seine Yoga-Ausbildung, weil er danach mit seinem Guru (sozusagen ein indischer spiritueller Lehrmeister) in einem Ashram Yoga unterrichten will. Sein Vater hat ihn auf diesen Weg gefuehrt und er geht ihn sehr intensiv. Aber manchmal denke ich, er sollte sich mehr amuesieren in seinem Alter. Naja, viele Wege fuehren nach Rom...

So zogen wir also los, entlassen in die Freiheit, den Duft der Abgase und halbverfaulten Bananen um uns herum, waehrend wir in der Rikhscha nach Trivandrum sassen.
In Trivandrum, der groessseren Stadt 30km vom Ashram, haben wir dann den Bus genommen. Um ca. 13:00 waren wir in Kaniakumari und assen erstmal etwas leckeres nach dieser langen Fahrt. Dann besuchten wir die Riesenstatue, die das Treffen der drei Ozeane symbolisiert (sie hat drei Finger erhoben, sieht man auf dem Foto nicht so gut).

So sieht er von weitem aus...

So sieht er von weitem aus...

...Und sooo gross ist er wirklich!

...Und sooo gross ist er wirklich!

Aussicht auf den Suedpol (drunter kommt nichts mehr ausser Meer), dazwischen ein Tempel

Aussicht auf den Suedpol (drunter kommt nichts mehr ausser Meer), dazwischen ein Tempel

Mir ging es nicht so gut. Die Hitze, die anstrengende Fahrt, und ich war auch irgendwie in einer etwas traurigen Stimmung durch das viele Meditieren und die allgemeine Stille und Einkehr in dem Ashram. Aber als wir dann endlich an einem wunderschoenen Strand waren und ich ein bisschen plantschen und mich abkuehlen konnte, ging es mir wieder besser.

Erholung am Strand

Erholung am Strand

Wir wurden dann vom Strand verwiesen, weil laus Aussage der Polizisten westliche Frauen dort oft belaestigt werden - also auf zu einem beruehmten Tempel! Dort fuehlte ich mich tief beruehrt von all den Glaubigen und den Statuen. Wir bekamen auch den Segen in Form des Punktes auf der Stirn und sassen eine Weile vor dem heiligen Raum, in der eine Figur der Goettin Shiva war.

Ja, dann wollten wir eigentlich mit dem letzen Bus um 22:30 zurueck, aber irgendwie versackten wir in einer Bar... Ich war erst gar nicht erfreut, in dem Ort uebernachten zu muessen und war vehement dagegen! Die drei anderen waren aber dafuer, und so gab ich nach. Das war eine gute Entscheidung! Ich muss lernen, spontaner zu sein. Wir suchten uns dann ein Hotel, und ueberredeten die Hotelangestellten dazu, uns ein grosses Doppelzimmer mit einer Extramatratze zu geben. Mit Worten hatten wir da aber keine Chance - also fingen wir an, unsere im Ashram erlernten heiligen Lieder zu singen, die die Angestellten auch kannten. Das war ein Heidenspass! So zogen wir froehlich und in dem Gefuehl, etwas ganz verwegenes zu tun, in unser Zimmer, ein Mann, drei Frauen, und dann haben wir noch ca. 3 Stunden sehr tiefsinnige Dinge eroertert, ueber Karma, Schicksal, Liebe, Spirituelles Leben und wer weiss was alles.

Eva hinter der Theke mit den Hotelangestellten

Eva hinter der Theke mit den Hotelangestellten

Froehliches Fruehstuecken am naechsten Tag, Tash (Australien), Prem (New York), Eva (Irland), Tina (BRD)

Froehliches Fruehstuecken am naechsten Tag, Tash (Australien), Prem (New York), Eva (Irland), Tina (BRD)

Am Morgen gings dann nach einem Fruehstueck wieder zurueck und wir erreichten den Ashram voll mit innerem Frieden nud Glueckseligkeit Wir fuehlten uns wie Schulschwaenzer, und die anderen im Ashram beneideten uns bestimmt ein bisschen fuer unseren Spass .

© Christina Nerlich - Bronowicki, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
01.03.09: Frankfurt - Bangalore 09.04.09: Mumbai - Peking 23.05.09: Guangzhou (China) - Frankfurt "Folge dem Traum, der dich ins Weite führt, folge dem Lichtspiel der Sonne, folge dem Klang ferner Lieder, bis du ans Tor gelangst: WILLKOMMEN in der Welt." (aus Kirgisien) Und ihr, liebe Leser, kommt alle mit :-) Ich freue mich ueber all Eure Beitraege im Gaestebuch oder emails.
Details:
Aufbruch: 01.03.2009
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 23.05.2009
Reiseziele: Indien
Gokarna
China
Der Autor
 
Christina Nerlich - Bronowicki berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.