Asien von Indien bis Indonesien

Reisezeit: Januar - Mai 2009  |  von Alfred Helmlinger

Indien: Jaipur

05.02.2009

Nachdem die Fahrt heute nach Jaipur "nur" zweieinhalb Stunden dauerte, war ich so gegen Mittag schon in meinem schoenen Hotel "Maharani Palace" in Jodpur.

Da ich von meinem James den heutigen Nachmittag "zur freien Verfuegung bekommen hatte", besichtigte ich kurzentschlossen den Stadtpalast des Mahradschas von Jaipur.

Zunaechst trifft man im Eingangsbereich des Stadtpalastes auf das "Mubarak Mahal", in dem sich ein Textilmuseum befindet...

Zunaechst trifft man im Eingangsbereich des Stadtpalastes auf das "Mubarak Mahal", in dem sich ein Textilmuseum befindet...

...bevor es vom "Mubarak Mahal" aus ueber diese stabile Haustuere aus Bronze in den eigentlichen Hof des Palastes geht

...bevor es vom "Mubarak Mahal" aus ueber diese stabile Haustuere aus Bronze in den eigentlichen Hof des Palastes geht

Von dort aus hat man einen wunderbaren Blick auf das "Chandra Mahal", der heutigen siebenstoeckigen Residenz des Maharadschas

Von dort aus hat man einen wunderbaren Blick auf das "Chandra Mahal", der heutigen siebenstoeckigen Residenz des Maharadschas

Diese beiden verschlafenen Burschen sollen auf den Palast aufpassen??? Ich weiss ned so recht...

Diese beiden verschlafenen Burschen sollen auf den Palast aufpassen??? Ich weiss ned so recht...

Die aus Sandstein und Marmor gebaute private Audienzhalle "Diwan-I-Khas""

Die aus Sandstein und Marmor gebaute private Audienzhalle "Diwan-I-Khas""

In der Audienzhalle Diwan-I-Kas stehen zwei silbernen Gefaesse, auch "Gangajali" genannt, die als groesste aus Silber hergestellten Gefaesse in das Guiness-Buch aufgenommen wurden. Beide Gefaesse sind ueber 150 cm hoch und haben zusammen ein Fassungsvermoegen von knapp 8200 Litern. Bevor Madho Singh II 1901 nach England reiste, um der Kroenungszeremonie Koenig Edwards VII. beizuwohnen, liess er diese beiden Gefaesse herstellen und mit Gangeswasser fuellen, da er dem westliche Wasser nicht vertraute.

Ob das in der heutigen Zeit noch so waere, wage ich zu bezweifeln...

Einer der beiden "Gangajali"

Einer der beiden "Gangajali"

06.01.2009

Punektlich um neun Uhr stand Harry (Raju) mit einem lokalen Jaipur-Reiseleiter, den die Reiseagentur gestiftet hatte, heute morgen auf der Matte. Mit diesen beiden besichtigte ich einem kleinen Visitors-Marathon verschiedene Oertlichkeiten in Jaipur.

Begonnen haben wir mit dem etwas ausserhalb des Ortes liegenden...drei mal duerft ihr raten...Amber-FORT. Dieses liegt etwa 5 km ausserhalb des heutigen Zentrums.

Erbaut wurde es ab dem Jahre 1600 und ragt stolz auf einem Bergruecken in den Himmel. Da das Herrscherhaus mit den Moguln befreundet war, blieb dieses Fort weitgehendst von Angriffen verschont.

Es liegt direkt neben dem alten Ort Amber, der an diesem Bergruecken eingezwaengt war und keine groesseren Erweiterungsmoeglichkeiten hatte. Dort stehen noch ein paar bewohnte, teilweise restaurierte Haeuser, der Rest ist zerfallen.

Deshalb lies Jai Singh II ab dem Jahr 1727 das eigentliche Jaipur an seinem heutigen Ort errichten.

Das "alte Jaipur"(Amber)

Das "alte Jaipur"(Amber)

Das Amber-Fort auf dem Bergruecken, das von einer 18 km langen Mauer umgeben war

Das Amber-Fort auf dem Bergruecken, das von einer 18 km langen Mauer umgeben war

Das "Ganesh Pole"", das zu den Wohnbereichen des Jai Singh II fuehrte...

Das "Ganesh Pole"", das zu den Wohnbereichen des Jai Singh II fuehrte...

Ein besonders schoen ausgefuehrter Bereich mit noch im Original erhaltenen natuerlichen Wandfarben.

Ein besonders schoen ausgefuehrter Bereich mit noch im Original erhaltenen natuerlichen Wandfarben.

Detailansicht des Diwan-I-Am im Hofbereich

Detailansicht des Diwan-I-Am im Hofbereich

Die Krautergaerten der Maharanis

Die Krautergaerten der Maharanis

Jai Singh II war ein ganz ein schlimmer Finger. Er hatte 12 Frauen, von denen er jeweils drei in einem Fluegel des Palastes unterbrachte. Zu jedem der Gemaecher der einzelnen Frauen gab es geheime Zugaenge.

Im Stockwerk darueber hatte er noch Platz fuer 360 (in Worten: Dreihundertundsechzig!) Konkubinen. Der war ja rund ums Jahr beschaeftigt...langweilig wurde dem am Abend nicht...

Schattenspiele im Konkubinenkomplex

Schattenspiele im Konkubinenkomplex

Nach der Besichtigung des Amber-Forts ging es zurueck uber den Wasserpalast des Maharadschas zu den weiteren beiden bedeutenden Sehenswuerdigkeiten von Jaipur.

In einem kurzen Zwischenstopp besichtigten wir eine Teppichweberei, wo ich mir mal vor Augen fuehren konnte, welche Sauarbeit sich hinter so einem Teppich verbirgt.

In einem Anfall von Kaufrausch habe ich mir dann gleich einen mehrfarbigen Bettvorleger...aehh ich meinte natuerlich Esszimmerteppich aus Kamelhaar angetan. Mal schauen, ob ds mit der Lieferung klappt oder ob ich das unter der Rubrik "Besondere abschreibungswuerdige Ausgaben"" buchen muss.

Der Bursche machte zumindest einen sehr serioesen Eindruck und sein in Frankfurt lebender Bruder war auch da, so dass ich einen von beiden am Kragen packen kann, wenn der Teppich nicht kommen sollte.

Im weiteren Verlauf konnte ich das Obervatorium von Jaipur besichtigen, das von Jai Singh II, der ein begeisterter Hobbyastronom war, errichtet worden war. Dieser liess von 1728 bis 1734 18 Instrumente bauen und aufstellen, die er teilweise selbst ausgekluegelt hatte.

Die kleine Sonnenuhr mit einer "Ganggenauigkeit" von 20 Sekunden...

Die kleine Sonnenuhr mit einer "Ganggenauigkeit" von 20 Sekunden...

...und die grosse, fast 30 Meter hohe Uhr, mit einer Genauigkeit von 2 Sekunden

...und die grosse, fast 30 Meter hohe Uhr, mit einer Genauigkeit von 2 Sekunden

Fuer jedes Sternzeichen gibt es ein eigenes Instrument, da dieses nur etwa zwei Stunden am Tag aufgrund des jeweiligen Sonnenstandes benutzt werden kann. So steht meinereiner hier beim "Sagittarius".

Fuer jedes Sternzeichen gibt es ein eigenes Instrument, da dieses nur etwa zwei Stunden am Tag aufgrund des jeweiligen Sonnenstandes benutzt werden kann. So steht meinereiner hier beim "Sagittarius".

Hier laesst sich der Einfallswinkel der Sonne bestimmen

Hier laesst sich der Einfallswinkel der Sonne bestimmen

Eine Haelfte des Instrumentes, mit dem sich das Sternzeichen und der dazugehoerige Aszendent berechnen lassen.

Eine Haelfte des Instrumentes, mit dem sich das Sternzeichen und der dazugehoerige Aszendent berechnen lassen.

Ein sehr sachkundiger Fuehrer erklaerte uns die einzelnen Instrumente im Detail. So koennen auf den beiden Sonnenuhren nicht nur die jeweiligen Tageszeiten abgelesen werden.

Auf den anderen Instrumenten koennen aufgrund des Schattens und des Sonnenlichts Positionen von Sternen und Planeten bestimmen lassen. Mit wieder anderen liess sich Voraussagen ueber die Intensitaet des Monsuns vorhersagen.

Alles in allem muss ich zugeben: Die Burschen waren damals nicht doof.

Ueber ein weltbekanntes Monument, das "Hawa Mahal", besser bekannt unter den Namen "Palast der Winde", ging es zum Ausklang zum etwa ausserhalb liegenden Tempel des Affengottes "Hanuman", von dem es aber nichts aufregendes zu berichten gibt.

Zum Palast der Winde gibt es etwas mehr zu erzaehlen. Er wurde ab dem Jahre 1799 erbaut und hat auf fuenf Stockwerken insgesamt 579 Fenster, durch die die Hofdamen das Treiben und die Umzugszeremionien auf der Strasse unbemerkt beobachten konnten. Insgesamt ist er nicht sooo gross, i.d.R. betraegt die Raumtiefe nur ein Zimmer, der Rest ist im rueckwaertigen Teil des fast quadratisch angelegten Palastes untergebracht.

Ihr muesst euch die Frontseite sozusagen wie einen Saloon aus einem Film-Western vorstellen. Vorne recht gross und wenig dahinter.

Das "Hawa Mahal", der Palast der Winde

Das "Hawa Mahal", der Palast der Winde

"Windhund" oder "vom Winde verweht" im Palst der Winde

"Windhund" oder "vom Winde verweht" im Palst der Winde

Details des Hawa Mahal

Details des Hawa Mahal

Der Tempel des Affengottes Hanuman in Jaipur

Der Tempel des Affengottes Hanuman in Jaipur

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Die Reise
 
Worum geht's?:
4 Monate raus aus dem Job und "back to the roots" ... von Indien bis Indonesien - eine Reise durch 10 asiatische Länder. 120 Tage voller Spannung. 120 Tage kennenlernen fremder Kulturen. 120 Tage Planung und Leben von einem Tag auf den nächsten. 120 Tage relaxen und geniessen. Einfach schön.
Details:
Aufbruch: 16.01.2009
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 15.05.2009
Reiseziele: Indien
Nepal
Thailand
Kambodscha
Laos
Vietnam
Malaysia
Brunei Darussalam
Singapur
Indonesien
Der Autor
 
Alfred Helmlinger berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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