Von Schlangenbeschwörern, Textilhändlern und unvergänglicher Liebe

Reisezeit: Oktober / November 2008  |  von Peter Belina

Von Hindus, Sikhs und Moslems

Arm, aber offenbar auch glücklich: Straßenkind.

Arm, aber offenbar auch glücklich: Straßenkind.

31.10.2008

In Delhi gibt es natürlich auch etliche Sehenswürdigkeiten, die man besucht haben muss. So das beeindruckende Mausoleum von Humayun, Prototyp aller später errichteten Mausoleen, also auch des Tadsch Mahal. Die Freitagsmoschee ist die größte Indiens. Theoretisch hat man von einem seiner Minarette die beste Sicht auf die Stadt. Aufgrund des Smogs sieht man allerdings keine 50 Meter weit. Durch die Lage auf einem kleinen Hügel mitten im Basarviertel ist sie sehr beeindruckend.

Beeindruckend auch der Sikh-Tempel Gurdwara Bangla Sahib mit seinem quadratischen Tempelteich, seiner Ruhe, seiner friedvollen Stimmung. Ein Sikh führt uns durch, beim Verlassen gibt es eine Süssigkeit fuer jeden. Draußen, vor dem Tempel, spiegeln sich die goldenen Kuppeln im Wasser des Teiches. In den deutschen Medien bekommt man immer nur etwas von den extremistischen Sikhs zu hören, aber nicht vom Otto Normal-Sikh, der fast immer der indischen Mittel- oder Oberschicht angehört und friedliebend ist.

Eindrucksvoll auch Raj Gat, wo die wichtigsten politischen Führer des unabhängigen Indiens verbrannt wurden und wo Gedenksteine an sie erinnern. Besonders beeindruckend die Stimmung am schwarzen Marmorblock, der an Mahatma Gandhi erinnert, den wohl bekanntesten Inder, dessen Ideale im heutigen Indien aber leider fast nichts mehr gelten. Schon fast pervers mutet es an, dass 100 Meter von dieser Stelle entfernt, die an diesen friedfertigen Mann erinnern soll, Spielzeug-Maschinengewehre verkauft werden. Wahrscheinlich besser so, dass die Toten bei den Hindus verbrannt werden, Gandhi würde sonst wahrscheinlich in seinem Grab rotieren.

An Gandhi erinnert auch der 1938 von ihm eingeweihte Lakshmi-Narajan-Tempel, der von dessen Freund, dem Industriellen Birla gestiftet wurde. Dieser aus rotem Stein errichtete Tempel war der erste in Indien, der allen Kasten offen stand(!).

Um 10:30 Uhr heist es Abschied nehmen von den anderen, die zum Flughafen müssen.

Der  Lakshmi-Narajan-Tempel

Der Lakshmi-Narajan-Tempel

© Peter Belina, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Incredible India - Einen besseren Werbeslogan haette sich das indische Fremdenverkehrsamt wirklich nicht ausdenken können. Gerade, weil dieser Slogan so doppeldeutig ist. In Indien gibt es nicht schwarz oder weiß, schön oder scheußlich, freundlich oder lästig, faszinierend oder erschreckend - sondern immer alles gleich auf einmal. Indien fordert heraus, strengt an - aber es lohnt sich.
Details:
Aufbruch: Oktober 2008
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: November 2008
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Peter Belina berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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