Unleashed in the East - SouthEastAsia-Tour 2007/2008

Reisezeit: November 2007 - Februar 2008  |  von Mark Guttenbrunner

Kambodscha, Part II: Bokor Mountain

10.1. ein weiters Kapitel in Mark's Serie "Don't try this at home !!"

Es gibt eigentlich nur einen wirklichen Grund, nach Kampot zu kommen, und den hatte ich schon abgeschrieben aus Zeitmangel, aber dank Laender streichen geht sichs doch noch aus: Bokor Mountain mit dem verlassenen Kasino on top ...

Es gibt 2 Moeglichkeiten, auf den Berg zu kommen, so wie alle mit dem Pickup-Truck ueber die wahrscheinlich schlechteste Strasse Kambodschas, oder per Dirtbike ... Da ich gestern noch gelesen hab, dass man das nur als "very experienced driver" (sehr erfahrener Fahrer) probieren soll, und es bei mir doch schon 15 Jahre her ist, dass ich mit einem richtigen Motorrad gefahren bin (bei der Fuehrerscheinpruefung ??) und dann noch auf einer asphaltierten Strasse, entscheide ich mich natuerlich fuers Motorrad. Bei Marc siehts aehnlich aus, also faehrt er mir wenigstens nicht davon

In Kambodscha darf man uebrigens nur mit Kambodschianischem Fuehrerschein ein Motorrad lenken, auch der perfekt gefaelschte internationale aus der Khao San Road wird hier nicht akzeptiert, ein europaeischer schon gar nicht ... praktisch, dass ich gleich gar keinen mit hab Aber da zumindest Marc's Motorrad nicht mal angemeldet ist, sollte das sowieso das geringste Problem sein ...

Puenktlich um 8:00 stehen die Dirtbikes bei unserem Hotel bereit, und nach Anfangsschwierigkeiten (in meinem war nicht mal genug Bezin, um zur Tankstelle auf der anderen Strassenseite zu fahren) und 15 USD fuers Tanken, machen wir uns auf den Weg. Es ist nett, sich wenigstens 8 km auf der Strasse einfahren zu koennen, bevor wir in den Bokor National Park einbiegen.

Im Nationalpark gibt es eine Strasse, die zu der Siedlung fuehrt, die 1920 von den Franzosen am Gipfel des Berges (1029 m) angelegt wurde. Mit der Unabhaengigkeit Kambodschas wurde die Siedlung 1945 aufgegeben und erlangte erst wieder Beruehmtheit als sich die Khmer Rouge am Ende ihrer Herrschaft vor den Vietnamesen auf den Berg zurueckzogen und erbitterte Kaempfe rund um das Kasino/Hotel gefuehrt wurden.

Zum Kasino gibt es einige Legenden, die hier gerne erzaehlt werden (auch ungefragt): so stuerzten sich die Leute, die ihr ganzes Geld verloren, die Klippen hinunter, waehrend die, die zuviel gewonnen hatten, am Weg den Berg runter ermordet wurden ... da heute noch dazu ein sehr nebeliger Tag ist, sollte die Athmosphaere also ganz passend sein

Die "Strasse", die nach oben fuehrt, war mal asphaltiert, aber da seit Jahrzehnten niemand mehr dort wohnt, ist sie entsprechend zerstoert - nicht zuletzt, da sie auch extrem vermint wurde, da ja bekannt war, dass die Vietnamesen versuchen wuerden, die Khmer Rouge Stellungen einzunehmen ... Es gibt noch Abschnitte, die daran erinnern, dass es hier Asphalt gab, aber diese sind spaerlich, ueblicherweise sind es Sandgruben, Steinpisten, Erdhaufen, ueber die wir uns ueber 2 1/2 Stunden muehsam den Weg nach oben bahnen.

einer der besseren Abschnitte des Weges - man sieht noch Reste der urspruenglichen Strasse

einer der besseren Abschnitte des Weges - man sieht noch Reste der urspruenglichen Strasse

Nach 20 km kommen wir zum "Dark Palace", ein paar verlassene Haeuser, von denen man bei schoenem Wetter einen tollen Ausblick hat (Angeblich bis Phu Quoc, der vietnamesischen Insel, auf der ich letztes Jahr war), wir sehen allerdings nur Nebel ...

Nach weiteren 12 km erreichen wir die verlassene katholische Kirche.

Es ist zwar nicht mehr viel uebrig ausser den Aussenmauern, aber die zerbrochenen Fenster und der noch fast intakte Altar im Inneren mit den beschmierten Waenden geben dem ganzen ein eigenartiges Flair ...

nicht viel uebrig ...

nicht viel uebrig ...

Der Nebel kommt langsam den Berg hoch ... und neben mir gehts ca. 500 meter runter ...

Der Nebel kommt langsam den Berg hoch ... und neben mir gehts ca. 500 meter runter ...

Nach der Kirche fahren wir noch ein paar hundert Meter, dann taucht im Nebel das Kasino auf ...

Ein riesiges Gebaeude, in dem man sich nur zu leicht verirrt ... wir haben es anfangs ganz fuer uns, da alle anderen Touristen die Pickup Variante gewaehlt haben und beim organisierten Lunch sitzen ... wir muessen hungern

Shining !!! (man beachte den unheimlichen Mann im oberen Stockwerk ...)

Shining !!! (man beachte den unheimlichen Mann im oberen Stockwerk ...)

Da das Gebaeude sowohl Kasino als auch Hotel war, gibt es die verschiedensten Treppen, die in unterschiedliche Teile des Hauses fuehren. Das fuehrt dann dazu, dass man neben der Terasse steht, auf die man rauswill, aber erst runter und eine andere Treppe suchen muss, die wieder raufgeht ...

diese wars nicht ... war schon fast unten als ich bemerkt hab, dass da keine weitere Stufe kommt ...

diese wars nicht ... war schon fast unten als ich bemerkt hab, dass da keine weitere Stufe kommt ...

Am Rueckweg (der schon deutlich besser geht - man merkt die Uebung) fahren wir noch zum Wasserfall ... tja, ausser Steinen und einem ruhenden Gewaesser gibts nicht viel zu sehen, sollten wohl doch eher in der Rainy Season wieder kommen. Dafuer koennen wir mit den Motorraedern Bruecken ueberqueren, ueber die die Pickups nicht kommen - die anderen Touris muessen laufen (wir sehen aber eh keine ... anscheinend wissen die Guides, dass der Wasserfall jetzt nicht grade die Sensation ist ...)

bei uns duerfte kein Fussgaenger einen Fuss drauf setzen ... hier ist sie perfectly safe mit einem schweren Bike ... und ueber die Loecher faehrt man einfach ganz schnell drueber und schaut nicht nach unten ...

bei uns duerfte kein Fussgaenger einen Fuss drauf setzen ... hier ist sie perfectly safe mit einem schweren Bike ... und ueber die Loecher faehrt man einfach ganz schnell drueber und schaut nicht nach unten ...

Als wir unten ankommen, sind wir schon fast Profis mit den Bikes ... man lernt echt schnell, wie die Dinger reagieren, wenn man muss ... und da wir doch nur kurze Shirts und keine Protectoren, Handschuhe, Lederjacken/-hosen hatten, will man doch nicht unbedingt einen Unfall haben (vor allem seit ich das lokale Hospital gestern gesehen hab - dort will ICH nicht hin ...)

ist halt doch ein Nationalpark - eine Gottesanbeterin sitzt plotzlich auf meiner Hand, keine Ahnung, wo die hergekommen ist ...

ist halt doch ein Nationalpark - eine Gottesanbeterin sitzt plotzlich auf meiner Hand, keine Ahnung, wo die hergekommen ist ...

Am Rueckweg brechen wir noch schnell den Geschwindigkeitsrekord vom Fusse des Bokor Mountain nach Kampot ... wenn man schon mit einem Fuss im kambodschianischen Gefaengnis steht, kann man den zweiten auch gleich dazustellen ... no risk no fun

Leider bleibt der Weg nicht so, wie sie ist, da an einigen Stellen massiv gearbeitet wird - sieht so aus, als wird wieder eine Strasse gebaut, in 1-2 Jahren kann man also bequem rauffahren, dann ists wahrscheinlich nur mehr eine Frage der Zeit, bis auch das Kasino wieder renoviert wird (oder ein Themepark draus gemacht wird)

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Die Reise
 
Worum geht's?:
am 24. November gehts los: für drei Monate wage ich mich mit dem Rucksack und ganz alleine auf die Reise quer durch diverse Länder Südostasiens - Thailand, Kambodscha, Laos, Malaysien, Singapur, Indonesien ...
Details:
Aufbruch: 24.11.2007
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: 28.02.2008
Reiseziele: Thailand
Kambodscha
Laos
Der Autor
 
Mark Guttenbrunner berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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