on the road......

Reisezeit: September - November 2006  |  von helli l

Ninh Binh - auf Abwegen

Hello again. Leider konnte ich in den letzten Tagen nichts neues berichten, da in Ninh Binh das Internet entweder erbaermlich langsam oder gar nicht zu funktionieren schien, ausserdem fehlte wie so oft die Zeit.

13.10.2006
Eigentlich sollte meine Route mich wo anders hinfuerhren, doch ich hatte von ziemlich vielen Leuten gehoert, dass Ninh Binh eine Reise wert waere. Ausserdem ist der Weg nach Hue weit und so ist es ein attraktiver Zwischenstop, um nicht stundenlang im Bus oder Zug zu verbringen. Da Mat und Anna (Slowenien)auch dort hin wollten, haben wir uns auf ein packerl geschmissen und so gings mittels TouriBus ab nach Ninh Binh. Die Fahrt wahr ziemlich unbeeindruckend, da wir gemeinsam mit einer Tourigruppe (wir haben lediglich den Transport gebucht) den Weg antraten. Wir mussten unmittelbar vo Ninh Binh halt machen, da die Tourigruppe einen Tempel besichtigen wollte, es wahr wirklich unglaublich wieviele Touristen sich dort tummelten. Etwas abseits vom Geschehen entdeckten wir einen Huegel (80m hoch) der ueber Stufen zu erreichen war. Nach dem kalten Sapa gelangten wir nun in eine Region, die uns den Schweiss ins Gesicht trieb. Es war unglaublich heiss und der Weg weit, trotzdem die Aussicht war die Plackerei allemal wert.

Harmonie pur

Harmonie pur

Schon beim Aufstieg wurden wir von einem alten Muetterchen verfolgt, das uns staendig, bewaffnet mit einem Riesenfaecher, eine kuehle Brise zuwachteln wollte. Da in Vietnam nichts umsonst ist und viele der Einheimischen mit dem Hintergedanken Geld zu machen, eine gewisse Freundlichkeit vortaeuschen versuchten wir zu entkommen. Der Grund ihrer Zuvorkommenheit war natuerlich der Getraenkestand der sich an die obersten Stufen schmiegte. Es ist unvorstellbar wieviel manche Einheimischen auf sich nehmen um ein paar Dong zu machen.

Der Touribus setzte uns natuerlich an einem vereinbarten Punkt (abegmachte Sache zwischen Tourbetreiber und Hotels) ab und keiner schien das Hotel zu kennen in dem wir eigentlich absteigen wollten. Zu unserer Ueberraschung stellte sich dieses Hotel als spottbillig und auserdem extrem sauer heraus. Nach unserer fast 4 stuendigen Anreise wollten wir eigentlich ein bisschen rasten, doch alles kam gottseidank ein wenig anderes:

Ohne lange nachzudenken, es war inzwischen nachmittag und bruettend heiss, schnappten wir uns ein paar Fahrraeder mit dem Ziel die Hoehlen von Tam Coc (uebersetzt 3 Hoehlen) zu erforschen. Die 10 km lange Strecke fuerte uns ueber mehrer kleine Doerfer und wir konnten endlich mal ein bisschen vom wirklichen Vietnam entdecken. Es war die ueberraschende Freundlichkeit und Lebensfreude die uns die Dorfbewohner entgegenbrachten. Jeder gruesste uns mit einen ueberschwaenglichen HELLO und besonders die Kinder waren wiedermal die Kroenung. Die holprigen Strassen und Pfade machten schon allein die Fahrt zu den Hoehlen zu einem wahren Abenteuer. Obwohl wir eine Skizze hatten haben wir uns natuerlich auf den Landpfaden verfahren und unsere Drahtesel waren mehr als alt (Waffenraeder, fuer wen das ein Begriff ist), doch durch die Hilfe der Menschen fanden wir dann doch noch unser Ziel.

Weitblick und keine Berge die die Sicht versperren

Weitblick und keine Berge die die Sicht versperren

Tam Coc, der Grad der Schoenheit kommt auf dem Foto nicht wirlich rueber

Tam Coc, der Grad der Schoenheit kommt auf dem Foto nicht wirlich rueber

Die Hoehlen selbst rechtfertigen den etwas kostspieligen Besuch auf keinen Fall. Es war vielmehr die Art und Weise, gemuetlich per Ruderboot und die beeindruckende Schoenheit der Umgebung, die einen Abstecher lohnend machten. Fuer mich war es wie in eine andere Welt voll Entspannung, Ruhe und Meditation einzutauchen. Gottseidank hatten wir die Touristenhorden (kamen alle gerade zuerueck) gerade noch verpasst und somit war es ein Erlebnis der surealen Art. Um nicht in der totalen Finsternis mit dem Rad zum Hotel strampeln zu muessen, legten Mat und ich uns maechtig ins Zeug und paddelten wie die Weltmeister und so kamen wir doch noch vor Einbruch der Dunkelheit an.

Die Stadt Ninh Binh selbst hat meiner Ansicht nach nicht viel zu bieten, es ist dort wie in den Nebenstrassen von Hanoi, jedoch fehlt das gewisse Flair. Die Umgebung gestaltet sich jedoch umso interessanter und ich kann es als kurzen Zwischenstop allemal empfehlen.

Dieser Tag ist endlich einmal ohne groebere Pleiten Pech oder Pannen, ok der einzige ATM (Geldautomat)weit und breit hat natuerlich nicht funktioniert und ich konnte nirgendwo ein Stueck Schokolade finden, zu Ende gegangen.

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich ist es soweit...ich kann die Ketten des Alltags sprengen und mich auf eine wundersame Reise begeben. Meine Ziele stehen fest, doch bin ich mir sicher dass sich der eine oder andere spontane Abstecher ergeben wird. Abseits der Touristenpfade, wenn moeglich, mache ich mich auf um mehr als nur an der Oberflaeche zu kratzen. Ich will tiefer gehen und Land und Leute und die Lebensart entdecken und erleben. Ein wager Plan: Osterreich-Thailand-Vietnam-Oesterreich-Indien
Details:
Aufbruch: 30.09.2006
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 30.11.2006
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Kambodscha
Der Autor
 
helli l berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.