Asien von Indien bis Indonesien

Reisezeit: Januar - Mai 2009  |  von Alfred Helmlinger

Vietnam: HCMC - zu Deutsch Saigon

30.03.2009

Nach einem kurzen einstuendigen Fluegchen sind wir wohlbehalten mit Vietnam Airlines in HCMC (Ho Chi Minh City), oder auch (auf gut schwaebisch halt) Saigon genannt, gelandet und haben auch gleich im Innenstadtbereich ein vernuenftiges Hotel gefunden.

Von Hanoi waren wir schon viel Verkehr gewoehnt, aber das hier schlaegt alle Rekorde. Mopeds, Mopeds und nochmals Mopeds. Wenn du hier im Feierabendverkehr an eine Ampel kommst, stehen zwischen hundert und zweihundertfuenfzig (ich habe sie nicht einzeln gezaehlt) Mopeds an der Kreuzung und duesen los.

Der Runway...hier durchzukommen, macht richtig Laune

Der Runway...hier durchzukommen, macht richtig Laune

Wir haben es uns schon zu einem Sport gemacht, durch diese hindurch ueber die Strasse zu schreiten. Alle, aber auch Alle weichen aus und machen einen Bogen. Nur nicht stehen bleiben, sonst fahren sie dich um.

Nach einem kurzen Gutenachtbierchen mit zwei netten "Oranjes" ging es dann auch schon in die Heia.

31.03.2009

Am fruehen Morgen haben wir nun daruber scharf nachgedacht und beratschlagt, welche touristischen "Musts" wir uns am heutigen Tage reinziehen wollen/muessen, wenn wir schon mal in Saigon sind.

Nachdem wir nun nicht die siebzehnte Pagode, den x-ten Tempel und das fuenfundzwanzigste Museum besichtigen wollten, beschlossen wir kurzerhand, nur einen ziellosen Bummel durch Saigon zu machen und einfach nur die Stadt, ihre Leute und ihr Flair zu geniessen und auf uns wirken zu lassen.

Vorher jedoch organisierten wir unsere Weiterfluege fuer den kommenden Freitag nach Koh Samui, wo es nun endlich mal eine laengere Zeit keine Steine, keine Goetter und keine vestaubten Relikte gibt. NUR SONNE PUR ... SO HOFFEN WIR. ENDLICH !!!

Den gunestigsten Flug nach Bangkok mit Airasia hatten wir gleich rausgesucht, den Weiterflug von Bangkok nach Koh Samui mussten wir allerdings erst muehsam im Internet recherchieren.

Und wieder mal bewahrheitete sich die alte Bauernweisheit: "Wer zu spaet kommt, den bestraft das Leben." Zunaechst hatten wir bei Bangkok Air einen guenstigen Flug bekommen, der genau zum Anschluss passte. Bis wir die Airasia gebuchgt hatten und nochmals auf die BA-Seite gingen, war der Flug jedoch schon weg. Zucki-Rucki.

Aber der Schaden haelt sich in Grenzen. Fuer einen geringen Mehrbeitrag von knapp 30 Euronen gab es noch Plaetze in der "First Class". So werde ich zum ersten Mal in meinem Leben standesgemaess in so einem dicken Sessel Platz nehmen, geniessen und darueber nachdenken, das ich mir als armer Tropf wohl nicht wieder so schnell so einen feudalen Flugsessel leisten kann.....

Nachdem der Transport in trockenen Tuechern war, buchten wir noch kurzerhand eine Vorstellung des beruehmten Wasserpuppentheaters und begaben uns im Anschluss auf Schusters Rappen quer durch die City in einen Einheimischenmarkt, schauten diverse Bauwerke von aussen an und liessen uns einfach so durch die Stadt treiben.

Dabei buchten wir noch ein Tagesausflugchen ins Mekong-Delta. Und es macht sich wie so oft bezahlt, mal zwei Angebote einzuholen und zu vergleichen. Waehrend der erste Anbieter 55 $ fuer den Trip wollte, gab sich der naechste mit 10 $ fuer den tupfengleichen Auslug zufrieden. Einziger Unterschied war der Transport ins Delta, der eine mit Pkw, der andere mit Bus. Fuer einen kleinen Aufschlag von 10 $ konnte man noch die Rueckfahrt mit einem Speedboat organisieren.

So gegen spaeten Nachmittag "schusterten" wir wieder in Richtung Hotel zurueck, um uns fuer die Puppen zu stylen. Dabei wurden wir von einem wolkenbruchartigen Gewitter ueberrascht, das uns nass bis auf die Unterhosen machte.

Aber war irgendwie trotzdem schoen, so ein lauwarmer "Sommerregen". Ich glaube, den letzten Sommerregen, der meine Unterhosen naesste, habe ich vor vierzig Jahren als kleiner Bub genossen.

Die Wasserpuppenshow war auch sehr intererssant anzuschauen.
Vietnamesische Kunst auf hohem Niveau.

Sechs Musiker des Wasserpuppentheaters machten die komplette Show mit Stimmen, Musik und rhytmischer Untermalung

Sechs Musiker des Wasserpuppentheaters machten die komplette Show mit Stimmen, Musik und rhytmischer Untermalung

Der Fischer auf seinem Boot

Der Fischer auf seinem Boot

Die Kampftruppen

Die Kampftruppen

Des Koenigs Fahnentraeger ...

Des Koenigs Fahnentraeger ...

... und der Drache

... und der Drache

Das Maedelsballett ...

Das Maedelsballett ...

... und ein neuer Wasserballett-Taenzer???

... und ein neuer Wasserballett-Taenzer???

01.04.2009

Wie bereits gestern geschrieben, ging es heute auf einen Ausflug ins Mekong-Delta. Das Delta erstreckt sich von Saigon im Osten bis zum Golf von Thailand im Westen und hat eine Ausdehnung von etwa 200 x 200 km. Obstplantagen, Reisfelder und Sumpflandschaften erstrecken sich ueber das gesamt Delta und gedeihen dort praechtig.

Reis ist dort zwar Hauptanbauprodukt, aber auch Kokospalmen, Obst und Zuckerrohr gedeihen praechtig auf dem naehrstoffreichen Boden.

Das Delta wird von den Vietnamesen in Anspielung auf die neun Muendungsarme "Cuu Long" genannt, was woertlich uebersetzt "Neun Drachen" heisst.

Zunaecht ging es also mit dem Bus von HCMC nach My Tho, von wo aus wir per Boot Richtung Ben Tre weiterfuhren. Auf der Fahrt dorthin machten wir noch kurz auf einem kleinen Eiland Pause und genossen die dortigen Fruechte in Natura.

Alfredo im Kampf mit der Anakonda

Alfredo im Kampf mit der Anakonda

... und der strahlende Sieger ... nun gab es Schlangensuppe ....

... und der strahlende Sieger ... nun gab es Schlangensuppe ....

Nein, ich esse meine Schlangensuppe nicht

Nein, ich esse meine Schlangensuppe nicht

Anschliessend ging es mit dem Ruderboot durch enge Wasserkanaele in einer Wasserpalmenplantage zurueck zum Boot, von wo aus wir dann weiter nach Ben Tre schipperten.

Die Rudertour im Mekongdschungel

Die Rudertour im Mekongdschungel

Dort besichtigen wir eine kleine "Firma", in der Coconut-Candy hergestellt wird. Lecker.....mmmmhhh...

Die Candyherstellung und -verpackerei

Die Candyherstellung und -verpackerei

Nach einem gemuelichen Mittagessen und einer ausreichenden Pause duesten wir dann in einer dreistuendigen Fahrt mit dem Speedboat wieder durchs Delta in Richtung HCMC. Auf der Fahrt nach Saigon stellten wir fest, dass auf dem Wasserweg genau so viel Verkehr herrscht wie auf den Strassen. Ein Boot nach dem anderen, ein Frachtschiff hinter dem naechsten....und alles umrahmt von einer wundervollen Landschaft.

Viel Verkehr auf dem Wasser

Viel Verkehr auf dem Wasser

Die Schiffe haben alle Augen an der Frontseite, damit sich die Krokodile beim Auftauchen an die Wasseroberflaeche fuerchten und das Weite suchen

Die Schiffe haben alle Augen an der Frontseite, damit sich die Krokodile beim Auftauchen an die Wasseroberflaeche fuerchten und das Weite suchen

Die Mekongnixe auf dem Bootsdach

Die Mekongnixe auf dem Bootsdach

Der Uferguertel mit Wasserpalmen

Der Uferguertel mit Wasserpalmen

Und so gelangt das Obst aus dem Delta in die grosse weite Stadt

Und so gelangt das Obst aus dem Delta in die grosse weite Stadt

Ab hier kamen dann die grossen Boote

Ab hier kamen dann die grossen Boote

Palmwedel auf dem Weg in die Stadt

Palmwedel auf dem Weg in die Stadt

Gleichzeitig wird einem aber hier auch bewusst, in welch einfachen Verhaeltnissen ein ruhiges Leben moeglich ist. Die Grenze zwischen urbanem Stadtleben mit Highlife in allen Gassen und einfachem, teilweise aermlichen Leben ist hier fliessend.

02.04.2009

Irgendwie haben wir, nachdem keine Kirchen, Palaeste, Museen und andere besichtigungswuerdigen Monumente mehr auf dem Saigon-Programm stehen, wohl einen Tag zu lange in HCMC geplant. Aber macht nichts, den kriegen wir auch rum, dachte ich mir und habe die Zeit genutzt, um mich reif fuer die kommenden vierzehn Badetage zu machen.

Um einem "Weisshals" zu entgehen, wenn ich erst nach Koh Samui zum Friseur gehe, habe ich mich einfach heute in Vietnam noch zum Coiffeur begeben und mir einen "Military-Style-Bade-Schwimm-und-Relax-Haarschnitt" verpassen lassen. Die koennen das Schneiden hier auch, ist ganz gut geworden.

Im Anschluss an die Schneiderei habe ich mich breitschlagen lassen, auf Shoppingtour in Saigon als "Personal Assistant" mitzugehen und kam dann einige Kilometer spaeter hundemuede und geschafft im Hotel an ... frech grins. Na ja, wenn Mann auch soooo viele Tueten schleppen muss...

Na so schlimm war es nicht, fuer ein nettes "Gutenacht-Bir Saigon" hat es noch gelangt.

02.04.2009

Mit Air Aisa ging es heute am fruehen Morgen in etwas mehr als einer Stunde von Vietnam wieder zurueck nach Bangkok.
Von dort aus werden wir nach Koh Samui weiterfliegen. Der Reisebericht wird fortgesetzt im Kapitel Thailand Relax.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
4 Monate raus aus dem Job und "back to the roots" ... von Indien bis Indonesien - eine Reise durch 10 asiatische Länder. 120 Tage voller Spannung. 120 Tage kennenlernen fremder Kulturen. 120 Tage Planung und Leben von einem Tag auf den nächsten. 120 Tage relaxen und geniessen. Einfach schön.
Details:
Aufbruch: 16.01.2009
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 15.05.2009
Reiseziele: Indien
Nepal
Thailand
Kambodscha
Laos
Vietnam
Malaysia
Brunei Darussalam
Singapur
Indonesien
Der Autor
 
Alfred Helmlinger berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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