Mit unserem Nissan Patrol einmal um die Welt

Reisezeit: Juli 2010 - Juli 2013  |  von Patric Dillier + Urs Liechti

61. Woche (Broome, Australien)

Broome WA

Montag, 22. August 2011
Ich stehe heute erst um sieben Uhr auf, da das Fertigstellen des Reiseberichtes bis um drei Uhr morgens dauerte. Noch ein wenig verschlafen gehe ich in die Werkstatt und geniesse Karens Kaffee - sie hat mich über das Wochenende nicht vergessen. Der Computer Fachmann soll im Laufe des Tages kommen und mir das Betriebssystem auf meinen neuen Computer im neuen Büro installieren. Simon und ich laden ein paar Daten auf einen Stick, mit welchen ich auf meinem Laptop ein paar Analysen machen kann. Ich unterbreche meine Computerarbeit immer wieder mit dem Holen und Bringen der Kundenfahrzeuge. Es ist heute sehr viel los in der Werkstatt und Simon hat alle Hände voll zu tun. Der Arbeitstag geht sehr schnell vorbei und auch heute müssen die meisten Angestellten bis nach halb sechs Uhr arbeiten. Simon und ich plaudern noch bis um sieben Uhr und danach gehen wir beide nach Hause. Der Stromumwandler von meinem Kühlschrank funktioniert nicht mehr. Die Sicherung ist defekt und ich hoffe, dass es nur die Sicherung ist. Der Computerfachmann ist heute nicht erschienen und ich muss morgen wieder Simon belästigen, wie und was ich machen soll.
Ich habe heute ein E-Mail von Fredy erhalten. Ihm geht es sehr gut in Darwin und er konnte sein Auto für einen sehr guten Preis verkaufen. Er wohnt jetzt in der Schreinerei, in welcher er arbeitet. Er hat jetzt so ungefähr dasselbe Wohnen und Leben wie ich auf dem Garagengelände. Er will noch ungefähr drei Wochen arbeiten und dann nach Broome kommen. Wir werden dann zusammen weiterreisen und die Treibstoffkosten teilen. Tut meinem Geldbeutel sicher sehr gut.

Dienstag, 23. August 2011
Ich bin im gewohnten Arbeitsrhythmus, stehe um halb sieben Uhr auf und geniesse den bereitgestellten Kaffee. Ich fahre wieder ein paar Kundenfahrzeuge umher und es gibt auch viele Leerfahrten. Ich bin mit den Analysen fertig und will sie zusammen mit Simon am Wochenende durchgehen. Ich lerne das Betriebssystem anhand von Training CD's, damit ich dann später die Daten in das Betriebssystem eingeben kann. Am Nachmittag kommt Nikkel, welcher alle benötigten Installationen an meinem Arbeitscomputer erledigt - endlich! Er war leider ein paar Tage krank. Während er alle Installationen macht, fahre ich zu einem Elektroladen und montiere dort eine neue Sicherung in den Umwandler von meinem Kühlschrank. Aber ich habe mir das schon gedacht. Der Umwandler ist defekt und ich muss einen Neuen kaufen. Ich finde einen in einem Campingladen. Ich hoffe, dass dieser jetzt länger hält. Ich arbeite ein wenig abgeschirmt in diesem neuen Büro und zum Glück kommt ab und zu Karl und Simon zu mir, dass ich die zehn Uhr Pause und den Feierabend nicht verpasse. Ich habe Dan ein paar Bierchen gekauft - als Dankeschön für das Velo. Nach dem Feierabend stellt er die Biere auf die Werkstattbank und jeder nimmt davon. In Australien wird nicht gefragt - einfach genommen. Am Abend fahre ich mit meinem Bush Bike ins Capt'n Murphy's Irish Pub. Es ist heute Jam Night angesagt. In Broome ist am Abend eigentlich nie viel los und ich bin überrascht, wie viele Leute hier herkommen. Es spielt eine gute Live Musik und ich unterhalte mich mit vielen Leuten. Als ich um zehn Uhr nach Hause gehe, stehen immer noch sehr viele Leute an, um reinzukommen. Da werde ich nächsten Dienstag vermutlich wieder hingehen, hat mir sehr gefallen.

Mittwoch, 24. August 2011
Heute ist ein ganz normaler Arbeitstag und ich komme mit meiner Arbeit gut voran. Die Zeit vergeht wie im Fluge. Nach dem Nachtessen gehe ich in mein Dachzelt und schaue einen Film auf meinem Laptop. Ich habe den Tipp von Roger und Anita gut gebrauchen können. Sie gaben mir eine Internetseite an, wo ich umsonst Filme runterladen kann.

Donnerstag, 25. August 2011
Ich stehe bereits um halb sechs Uhr auf und bin überrascht, dass Karen schon im Büro ist. Wir trinken zusammen Kaffee und unterhalten uns ein wenig. Ich beginne heute bereits um sieben Uhr mit der Büroarbeit. Simon hat den ganzen Tag sehr viel zu tun und wir sehen uns wenig. Er muss noch neue Regale für das Ersatzteillager bestellen. Wir wollen dann zusammen das Lager zügeln, Inventar machen und den neuen Bestellprozess in Gang bringen. Beim Feierabendbier stelle ich immer wieder fest, dass hier in WA (Western Australia) eine relativ - ja, wie soll ich das jetzt beschreiben? - ungehobelte Wortwahl gebraucht wird. Es ist nicht nur in der "Garagensprache" so, es fällt mir auch auf, wenn ich mit anderen Australiern hier spreche. Es gibt nicht einen Satz, in welchem nicht das Wort "f....."(piep) vorkommt. Und wenn es einmal in einem Satz fehlt, dann kommt im Nächsten das Wort bestimmt zwei-, drei- oder viermal vor. Für die Aussies hier hat das Wort nicht dieselbe Bedeutung wie bei uns in Europa. Es bedeutet Alles und Nichts, und gehört schon fast zur Umgangssprache. Ich will mir das aber sicher nicht angewöhnen!! Ja, es ist schon wieder Donnerstag und das heisst, dass heute Abend im Roey der Wet T-shirt comp stattfindet. Es hat hier sehr viele Leute und ich glaube, dass sich heute hier ganz Broome und alle Touristen treffen. Ich kenne hier auch langsam die Security Leute. Es ist an jedem Abend in einem anderen Lokal etwas los und es sind immer dieselben Security Männer, welche an den verschiedenen Orten für die Sicherheit sorgen. Die Stimmung ist sehr gut und je näher die Show rückt, desto unruhiger wird die Menge. Es beginnen sieben Mädels auf der Bühne zu Tanzen. Sie werden immer wieder mit Wasser geduscht und nach ungefähr einer Minute stoppt die Musik und das Publikum entscheidet, wer von der Bühne gehen muss. Die Gewinnerin erhält A$ 500.--. Ist doch recht viel Geld und daher wird auf der Bühne auch echt was geboten. Ich gehe um ein Uhr nach Hause - muss ja morgen arbeiten.

Freitag, 26. August 2011
Ich arbeite heute nicht viel im Büro, da ich immer wieder woanders gebraucht werde. Mir gefällt diese Rolle, dass ich immer wieder irgendwo helfen kann. Mein Ziel war jedoch, dass ich heute Abend alle Daten im Computer haben wollte. Muss halt leider bis Montag warten. Es gibt in der Garage viele hektische Situationen und am Nachmittag lässt Simon alle Mechaniker versammeln. Es gab ein paar Unklarheiten und Simon geht die Probleme mit der ganzen Belegschaft durch. Schlussendlich fanden wir heraus, dass die Problematik die Sprache war. Der Vorarbeiter kommt von den Philippinen und verstand einen Mechaniker falsch. So wurde die Arbeitskarte von ihm falsch beschrieben und schlussendlich wurde dem Kunden die falsche Analyse erzählt und in Rechnung gestellt. Er arbeitet schon über sechs Jahre in Broome in der Autobranche und trotzdem gibt es sprachliche und auch kulturelle Unstimmigkeiten. Beim Feierabendbier wurde dann über diese Situation auch viel geflachst - auch von Simon. Diese Methode der Fehlerbehebung und Besprechung gefällt mir. Ich muss mein Dachzelt zusammen räumen, damit sie heute den Service, die Bremsabdeckungen und die Frontscheibe am Nissan Patrol machen können. Ich hoffe, Simon macht mir einen guten Preis. Mittlerweile kenne ich die Strassen und die Tücken von Broome. Ich werde jetzt auch an verschiedene Adressen hingeschickt und tausche dort Fahrzeuge oder warte, bis Karl oder Karen von ihrer Bring-/Holtour zurück sind und mich abholen. Es ist recht zeitaufwendig und ich warte heute über eine halbe Stunde auf dem Flughafen, bis dann endlich Dan und Karl kommen. Es ist bereits vier Uhr und wir fahren zuerst noch an den Cable Beach auf den Campingplatz, einen Kunden abholen. Karl wird langsam nervös, da wir noch einen Neuwagen bei Tinter abholen und ihn reinigen müssen. Tinter ist die Firma, welche an unseren Fahrzeugen die Scheiben tönt. Es fahren hier in Broome praktisch alle mit getönten Scheiben rum. Ich helfe Karl beim Reinigen des Neuwagens und so geht ein hektischer Tag vorbei. Mein Auto ist nicht fertig geworden und ich muss in dem Fall nächste Woche nochmals mein Zelt ab- und aufbauen. Dan teilte heute Simon mit, dass er einen neuen Job hat und nächste Woche nicht mehr zu ihm zur Arbeit kommt. Ja, so geht das hier. Heute geht das Feierabendbier ein wenig länger und ich komme erst um sieben Uhr nach Hause. Es sind doch zwanzig Meter von der Werkstatt bis zu meiner "Wohnung". Ich stelle im Dunkeln mein Dachzelt auf, koche mir etwas Gutes und mache wieder einmal einen Filmabend zu Hause in meiner Dachwohnung.

Samstag, 27. August 2011
Nach der Hausarbeit fahre ich mit meinem Bush Bike zum Cable Beach und geniesse das Meer mit den Wellen und den riesigen Sandstrand. Es ist einfach unglaublich schön hier und ich habe mich schon die ganze Woche darauf gefreut. Kurz vor dem Sonnenuntergang gehe ich in eine wunderschöne Sunset Bar. Von dieser Bar kann ich bei einem teuren Bier den Sonnenuntergang verfolgen. Mir gefällt Broome mit all seinen Seiten. Um sechs Uhr wird es bereits Dunkel und ich radle nach einem Schlummertrunk im "Divers" nach Hause.

Sonntag, 28. August 2011
Am Morgen fahre ich mit dem Bush Bike nach Chinatown und wasche meine schmutzige Wäsche. Nach dem Waschen und Trocknen fahre ich an den Town Beach und lese ein wenig in meinem Buch. Hier kann man im Schatten auf einem wunderschönen Rasen liegen. Am Nachmittag gehe ich nach Hause und gehe ins Büro, wo ich Internetzugang habe. Ich schreibe den Reisebericht fertig und stelle ihn ins Internet. Diese Zeit des "Nichtreisen" ist schon anders, aber es gefällt mir. Trotzdem freue ich mich, wenn Fredy hier in Broome ankommt und wir zusammen die Westküste und den Rest Australiens bereisen und befahren werden. Ich wünsche euch allen zu Hause weiterhin schöne Sommertage. Hier wird es alle paar Tage einen Grad wärmer und wir nähern uns langsam der Wet Season. Wolken und Regen gibt's aber noch nicht...

Karen morgens um halb sieben in ihrem Büro. Hab sie grad noch erwischt - sie will sich einfach nicht fotografieren lassen

Karen morgens um halb sieben in ihrem Büro. Hab sie grad noch erwischt - sie will sich einfach nicht fotografieren lassen

Die rote Tasse steht hier jeden Morgen für mich parat, zubereitet von Karen. Kaffee mit viiiiiiiiel Milch

Die rote Tasse steht hier jeden Morgen für mich parat, zubereitet von Karen. Kaffee mit viiiiiiiiel Milch

Hier arbeitet der Vorarbeiter und vergibt die Arbeit an die Mechaniker. Hinter ihm ist die Türe, welche ins Büro führt. Auf der linken Seite kommt das neue Ersatzteillager rein. Hier habe ich alte Sachen ausgemistet und das Archiv ins neue Gebäude gezügelt.

Hier arbeitet der Vorarbeiter und vergibt die Arbeit an die Mechaniker. Hinter ihm ist die Türe, welche ins Büro führt. Auf der linken Seite kommt das neue Ersatzteillager rein. Hier habe ich alte Sachen ausgemistet und das Archiv ins neue Gebäude gezügelt.

Fünf Uhr und Feierabend. Armin, links auf dem Foto, ist auch Schweizer und arbeitet jeweils in der Hauptsaison bei Simon. Findet ihr nicht auch, dass er unglaublich unserem Schweisser Heinz gleicht?? Rechts von ihm ist Sam, der Vorarbeiter.

Fünf Uhr und Feierabend. Armin, links auf dem Foto, ist auch Schweizer und arbeitet jeweils in der Hauptsaison bei Simon. Findet ihr nicht auch, dass er unglaublich unserem Schweisser Heinz gleicht?? Rechts von ihm ist Sam, der Vorarbeiter.

Karl ist auch gerade zum Feierabendbier dazugestossen. Man sieht ihn leider nur von hinten

Karl ist auch gerade zum Feierabendbier dazugestossen. Man sieht ihn leider nur von hinten

Wet T-Shirt com im Roey - jeweils Donnerstag für diejenigen, die es interessiert...

Wet T-Shirt com im Roey - jeweils Donnerstag für diejenigen, die es interessiert...

Mein Samstags Ausflug an den Cable Beach

Mein Samstags Ausflug an den Cable Beach

Ist wunderschön hier..

Ist wunderschön hier..

Das Auto brauche ich nicht in Broome. Ich fahre alles mit dem Bush Bike. Der Cable Beach ist ungefähr sieben und Chinatown etwa vier Kilometer von hier entfernt.

Das Auto brauche ich nicht in Broome. Ich fahre alles mit dem Bush Bike. Der Cable Beach ist ungefähr sieben und Chinatown etwa vier Kilometer von hier entfernt.

Den Sonntag verbringe ich zum Teil hier in der Wäscherei.

Den Sonntag verbringe ich zum Teil hier in der Wäscherei.

Während der Wäsche mache ich einen Sonntagswalk durch Chinatown

Während der Wäsche mache ich einen Sonntagswalk durch Chinatown

Johny Chi Lane war früher die Heimat von Bordellen und Opiumhöhlen. Heute gibts Einkaufsgeschäfte aller Art und ein schattiges Café

Johny Chi Lane war früher die Heimat von Bordellen und Opiumhöhlen. Heute gibts Einkaufsgeschäfte aller Art und ein schattiges Café

Hab am Sonntag noch ein paar Fotos gemacht - et voilà, Boardwalk Chinatown

Hab am Sonntag noch ein paar Fotos gemacht - et voilà, Boardwalk Chinatown

Warten auf die Wäsche. Das war's diesmal mit den Fotos. Tschühüss

Warten auf die Wäsche. Das war's diesmal mit den Fotos. Tschühüss

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir brechen unsere Zelte am 1.Juli 2010 in der Schweiz ab und fahren mit unserem Nissan Patrol von Basel über Griechenland, Türkei, Tibet bis Australien.Dann nach Argentinien bis Nordamerika.Von New York lassen wir uns wieder mit unserem Nissan Patrol nach Westeuropa verschiffen.Nach circa 2-3 Jahren werden wir voraussichtlich wieder in Basel ankommen.Dies wäre der Plan,welcher sicher anders rauskommen wird. Wir freuen uns auf euren Besuch (und nicht nur auf der Homepage!).
Details:
Aufbruch: 01.07.2010
Dauer: 3 Jahre
Heimkehr: 02.07.2013
Reiseziele: Griechenland
Schweiz
Kroatien
Türkei
Iran
Turkmenistan
Usbekistan
Kasachstan
China
Tibet
Nepal
Laos
Kambodscha
Thailand
Malaysia
Indonesien
Australien
Argentinien
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Costa Rica
Mexiko
Vereinigte Staaten
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