Von Cordoba Argentinien nach Chile bis Feuerland die Küste rauf bis Brasilien

Reisezeit: Januar - März 2010  |  von Gerardo Gueldner

Villa Carlos Paz nach San Juan

21.01.10 Von Villa Carlos Paz Cordoba nach San Augustin del Valle Fertil in San Juan

Nachdem ich mein Esel so gegen 10 Uhr morgens gepackt habe musste ich noch schnell zur Bank um meine Debit Karte freizuschalten. Danach noch kurz etwas wenig Geld gewechselt und dann ging es erst richtig los. Von Carlos Paz nach ca. 20 Km in Tanti, begann gleich die Schotterpiste. Brauchte lang um mich daran zu gewöhnen. Die montierten Reifen waren nicht dafür gedacht. Der Weg führte über Die Gigantes die um die 1700 Meter laut Höhenmesser meine r Uhr ungefähr hoch sind. Da passierte es schon bei einer engen Kurve, das ich zu Nahe am Straßenrand kam und es wurde ganz schön wackelig weil es sandig war. Trotzdem habe ich es mit Herzklopfen gemeistert.
Unterwegs machte ich sehr schöne Bilder und habe bei Taninga ein ersten Rast zum Essen eingelegt. Danach kam eine staubige Fahrt bis zu den Tuneles mit der schönen Aussicht aus schätzungsweise 1000 Meterhöhe wo die klein Kondor nisten und umeinander segeln.
Jetzt begann Neuland für mich die Ruta 20 in diesen Abschnitt sieht man in einer Gerade die nie zu enden scheint. Der schlechteste Abschnitt meines Lebens. 42 Grad 130 Km Sandstr. Und nur 20 Km asphaltiert. Konnte nur 20 bis 50 Stundenkilometer fahren. Dabei musste ich 2 mal unfreiwillig aussteigen. Spätestens hier hat sich der von Deutschland mitgebrachte Zylinderschutz bezahlt gemacht. Das hätte sonst das Ende meiner Reise bedeuten können. 2 Mal lag die Maschine mit dem Rädern in der Luft. Musste all das Gepäck abmontieren, da ich sonst die Maschine alleine nicht hätte heben können. Rundherum waren nicht einmal Tiere aber in 5 Minuten mindestens 50 Fliegen die am liebsten mir in die Nase rein gekrochen wären. Ursache für das unsanfte Aussteigen war das die DNV Straßenbau Meisterei die Löcher in den Fahrbahnen einfach mit Sand gefüllt hat. Für große Autos und Laster kein Problem aber tödlich für unerfahrene Biker.

Groß war die Freude, wie ich wieder Asphalt unter den Reifen hatte.
Bin in eine kleine Ortschaft gefahren da es drohte mir das Benzin auszugehen. Fragte den ersten Gaucho und der wusste Rat. Zeigte mir eine Hütte dessen Besitzerin für solche Fälle und einheimische des Ortes immer etwas Benzin parat hatte. Die Strecke davor war so das ich total ausgelaugt war, konnte kaum noch Reden. So hielt ich in einem Kiosk 1 Km weiter und zischte fast ein Liter Bier in ein paar Minuten. Dann bin ich endlich nach 10 Stunden in San Augustin del Valle Fertil angekommen. Bin zur Information und ließ mir ein Zimmer empfehlen. Für 45 Pesos ein Doppelbet und ein Etagenbett mit Bad und Klimaanlage inkl. Frühstück Hospedaje Las Violetas mit eigenem Parkplatz. Der Besitzer hat mir geraten zum Essen in die Bus Terminal zu gehen. Dort bekam ich ein Tinto ¾ Liter Haus wein für 9 Pesos gefüllte Kürbisse mit Reis und Fleisch, Brot, Sprudelwasser, eingelegte Auberginen und Süßen Kürbis zum Probieren als Nachspeise, in sehr guter Qualität für 20 Pesos. Ein EUR momentan 5,45 Pesos. Dafür kriagst in Bayern a Leberkässsemmel und a Kola im Stehen und ohne Tischdecke.
22.01.10 Von San Augustin del Valle Fertil über Valle de la Luna Ichigualasto und Talampaya La Rioja nach Ullum San Juan.

Morgens um 7:30 Uhr aufgestanden einfaches Frühstück bekommen und dann gleich zur Apotheke um Sonnenschutz zu kaufen. Gestern hatte ich mir mit dem Schweizer Messer mein Wasserblasen in der linken Fußsohle noch eingestochen. Eine Knöchelverstauchung habe ich mir beim 2. Umfaller auch noch angelacht. Das laufen war gestern zeitweilig ein Problem. Nach 60 Km war ich im Ichigualasto Nationalpark oder auch als Valle de la Luna bekannt. Ist schon teilweise einmalig und man kann sich vorstellen so wird es im Mond auch aussehen, allerdings ohne Pflanzen.

Bin am Canyon von Talampaya nur vorbei gefahren weil ich die Machenschaften von der Politik Amigowirtschaft hier nicht für gut befinde. Hier darf man nicht mehr, mit dem eigenen Fahrzeug rumfahren sondern mann muss zwangsweise ein Busunternehmen für teures Geld in Anspruch nehmen. Robin Hood ist hier neu erfunden worden.
Dann wollte ich noch die Cuesta de Miranda befahren, die war aber auf der deutschen Karte leider in die falsche Richtung markiert. Die Route war dann ziemlich heiß und teilweise mit einer im Bau befindlichen Situation, für ein Biker total unsicher. In San Juan Stadt habe ich noch ein Halt gemacht bin aber in Richtung Ullum Stausee gefahren. Kannte mich nicht aus und landete gegen 21 Uhr bei einen sehr unfreundlichen Cabania Besitzer der ohnehin mit 60 Pesos ohne allem sehr teuer war. Mit Essen und Getränk waren es gleich 100 Pesos.
In der Nacht wehte der in Argentinien sehr bekannte viento Zonda, also Zondawind, musste die Maschine aufbocken damit sie sicher ist.
23.01.10 Von Ullum nach Mendoza Stadt

Eigentlich sollte die Route über die Berge in Calingasta führen, so war es geplant. Aber nach 20 Km gab es eine Polizeisperre und ich musste nach San Juan wieder zurück. Schade um die verlorene Zeit. Die direkte Verbindung sind nur 160 Km aber auch nicht besonders schön. Bin in Mendoza nach knapp 2 Stunden angekommen und gleich zur Fußgängerzone. Hab mir ein Bier bestellt und gleich kam jemand der mich wegen der Maschine in Englisch angesprochen hat. Es war del Lokal Besitzer und auch Besitzer einer gleichen Maschine. Wir haben uns eine Weile unterhalten, Erfahrungen ausgetauscht und die 2 Biere mit Knabber zeug waren danach auf seiner Rechnung.
Habe dann mein Freund Aurelio angerufen der mir dann erklärte wo er wohnt, er lebte damals in Stuttgart, bin dann zu ihn und anschließen in ein nahe gelegenes Hotel für 110 Pesos mit Garage, Frühstück und Internet, komme aber nicht rein. Heute macht er per Zufall ein Asado, was in Argentinien nicht wirklich ein Zufall ist, schon gar nicht am Wochenende. Aber ich bin ja ein echter Kannibale und Tinto trinker. Also letztes wo besser als in Mendoza?

© Gerardo Gueldner, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Weitere Etappe dieser Motorradreise führt über La Rioja, San Juan, Mendoza, Chile, Patagonien bis Feuerland zurück über die argentinische Küste bis nach Camboriu Brasilien
Details:
Aufbruch: 21.01.2010
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 04.03.2010
Reiseziele: Argentinien
Chile
Uganda
Uruguay
Brasilien
Der Autor
 
Gerardo Gueldner berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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