Argentinien Trip

Reisezeit: Oktober - Dezember 2006  |  von Karl Angerermann

Tupiza - Uyuni - Tupiza

Mein naechstes Ziel ist die Tour rund um den Salar de Uyuni, den groessten und hoechsten Salzsee der Welt - eine Tour, die mir so viele Leute empfohlen haben, dass ich sie mir nicht entgehen lassen kann. Lange kann ich mich nicht entscheiden, ob ich die Tour von Uyuni oder Tupiza machen soll, da ich ungefaehr gleichviele Argumente fuer beide Orte gesammelt habe, schliesslich entscheide ich mich aber fuer dass naeher an der Grenze liegende Tupiza. In der bolivianischen Genzstadt (Grenzueberquerung ist locker) treffe ich den nen anderen deutschen, Felix, mit dem ich die naechsten Tage rumhaenge und nehme den Zug nach Tupiza. Die Zugfahrt gehoert zu den besten, die ich je gemacht habe!! Selten habe ich mich so darueber gefreut, dass ein Zug langsam unterwegs ist. Einfach aus dem Fenster lehnen und die Landschaft geniessen - so stelle ich mir Natursightseeing vor!!!

In Tupiza angekommen, stelle ich fest, dass die Tour von hier auf alle Faelle kostspieliger ist... naja, dafuer ist sie vielleicht etwas besser und immernoch nicht richtig teuer. Ich erkunde noch einen Tag lang die recht schoene Gegend und muss einen weiteren ungewollt warten bis ich ne guenstige Tour bekomme. Diese bezahle ich schliesslich in Pesos Argentinos, Bolivianos, Euro und Dollars - kurz all meinem Bargeld, weil es hier keinen Bankautomaten gibt... naja, ein Glueck sind die Hostels hier billig, aber den eigentlich geplanten Ausritt laesst der Geldbeutel nicht mehr zu..
Der kulturelle Unterschied zum Norden Argentiniens ist ziemlich fliessend. Nur sind die alten Frauen hier noch kleiner und runzliger, tragen lustige Huete und lange geflochtene Haare und scheinen manchmal einfach den ganzen Tag an Haueserecken zu sitzten oder Kinder auf dem Ruecken in Tuechern zu tragen.

Umgebung von Tupiza

Umgebung von Tupiza

Aber dann geht es schliesslich los. Neben Felix und mir sind noch zwei Englaenderinnen und ein Tschechisches Paar im Jeep - dazu die herzige und gute Koechin Saturnina und der nicht minder liebenswerte Fahrer Juvenal - insgesamt eine sehr angenehme Gruppe.
Der erste Tag faengt ziemlich spektakulaer mit tollen Felsformationen und Ausblicken auf ein sogenanntes Valle der Luna (Mondtal - gibts glaub ich auch in jeden Land hier) an. Spaeter gibts Mittagessen neben einer Lamahaerde und vor allem viel Fahrerei durch die Andenoede bis zum Schlafplatz auf ueber 4000 meter. Dort wird der Dorfjugend ein Fussballtrick beigebracht und anschliessend um Coca Cola gespielt. Technisch betrachtet kein Problem, aber nach zwei Sprints sind wir alle schon sowas von ausgepumpt, dass wir letzten Endes verlieren - und die Jungs in den genuss der Cola bringen..

eines von vielen Lamas

eines von vielen Lamas

Am naechsten morgen - alle haben wohl wegen der Hoehe schlecht geschlafen - gehts weiter. Erste Station sind die Ruinen von San Antonio de Lipez die an Machu Picchu erinnern - nur ohne touristen. Sehr schoen. Danach gehts vorbei an ersten Lagunen zum Baden in einem Hotpot. Herrlich angenehm warm, bei frischen Wind draussen und tollem Blick.
Nach dieser Erhohlung gehts weiter zur gruenen Lagune unterhalb des Vulkans Licancabur - nahe der chilenischen Grenze - schoen.
Zum Schluss gehts noch zu so genannten Geysieren, die zwar kein Wasser, aber dafuer oprdentlich viel Dampf ausstossen und Krach machen. In der Naehe kommen wir auf ueber 5000m ehe es zur naechsten Unterkunft geht. In der Nacht wird es ordentlich frisch (aber locker auszuhalten) und es gibt einen unvergleichlichen Sternenhimmel mit tatsaechlich funkelnden Sternen.

Ruinen

Ruinen

Am Coca kauen fuers Wohlbefinden

Am Coca kauen fuers Wohlbefinden

Chillen

Chillen

Laguna Verde, Vulkan Licancabur und unser Jeep

Laguna Verde, Vulkan Licancabur und unser Jeep

heisser Dampf

heisser Dampf

Der dritte Tag wird der Tag der Lagunen. Das Highlight zu beginn ist die Laguna Colorada. Diese wird durch Bakterien rot, dazu spiegeln sich Himmel und Berge in allen moeglichen Farben. Wir bekommen eine Stunde und die Lagune mitsamt den vielen Flamingos zieht mich in ihren Bann. Wunderschoen!
Weiter gehts durch wuestenartiges Gebiet, wo sich der Himmel in der Ferne auf der Erde spiegelt und die Berge verdeckt, vorbei an bizarren Felsen zu einigen weiteren Lagunen und unzaehligen Flamingos. Gegend Ende passieren wir noch ein paar Vulkane - von denen einen auch ein wenig raucht. Die anderen goennen sich den Luxus, fuer zusaetzliches Geld in einem Salzhotel zu uebernachten. Ich hab schlicht nicht genuegend Geld, aber das macht ueberhaupt nichts. Ich kommen einfach hundert Meter weiter unter und das Haus ist genauso fast ausschliesslich aus Salz. Schon speziell. Leider krampft am Abend mein Magen - seis vom Essen oder der Hoehe - und ich kriege keinen Bissen vom servierten Lama Fleisch runter (habs aber schon in Humahuaca probiert - schmeck ganz gut), aber Saturnina macht mir einen mit unterwegs gepfluecktem Kraut gekochten Tee und ich gehe frueh schlafen, so dass ich am naechsten morgen wieder fitt bin.

Laguna Colorada

Laguna Colorada

Flamingos

Flamingos

Arbol de piedra - bizarre Felsen in der Wueste

Arbol de piedra - bizarre Felsen in der Wueste

noch mehr Flamingos
(hoffe ich bekomme noch Bilder vom Kollegen mit gescheitem Zoom)

noch mehr Flamingos
(hoffe ich bekomme noch Bilder vom Kollegen mit gescheitem Zoom)

die einzige Panne

die einzige Panne

im Salzshaus

im Salzshaus

Ich bin auch tatsaechlich wieder einigermassen hergestellt, als es um 4:30 aus den Federn geht. Grund: der Sonnenaufgang ueber dem Salar. Es lohnt sich. Ueber dem ewigen Weiss ist der Sonnenaufgang wunderschoen!
Danach geht es auf die Isla del Pescado / Incahuasi zum Fruehstuecken. Eine Insel im Salzsee, die einen perfekten Ausblick und riessige Kakteen bietet.
Ich laufe noch ein bisschen auf eigene Faust ueber den Salzsee. Irre!!! Manchmal einfach eine ewige Ebene bis zum Horizont aus Salz. Alles weis. Unglaublich. Wir fahren mit dem Jeep noch ein bisschen durch den Salar, Sammeln perfekte Kristalle an einer Stelle, wo man unter die Kruste greifen kann und geniessen dieses Highlight der Tour. By the way, ohne Sonnenbrille geht nichts - zum Glueck hab ich mir noch eine in Tupiza gekauft.
Zum Schluss, besuchen wir noch einen Eisenbahnfriedhof in der Naehe Uyunis. Cool. Die anderen beenden die Tour in Uyuni, ich fahre mit zurrueck nach Tupiza. Teilweise wird die Landschaft nochmal richtig schoen und es gibt zum Sonnenuntergang einen wunderbar roten wolkenverhangenen Himmel.
Nach einer Ubernachtung in Tupiza gehts zurrueck nach Argentinien. Zunaechst nach Salta - wo ich im Hostel gleich Leute treffe und die Nacht rumschlage - und dann gleich weiter im Urbequemen Bus (endlich Schlaf) nach Mendoza - 1200 km weiter suedlich. Die Atraktionen zwischendurch lasse ich saussen, weil mein Bedarf an Felsformationen erstmal gestillt ist und es mich einfach in den Sueden zieht

Ein wundervoller Sonnenaufgang

Ein wundervoller Sonnenaufgang

Highway auf dem Salar un die laengsten Schatten der Welt

Highway auf dem Salar un die laengsten Schatten der Welt

magischer Ort

magischer Ort

obligatorisches Gruppenfoto

obligatorisches Gruppenfoto

Eisenbahnfriedhof

Eisenbahnfriedhof

wahnsinnige Wolken (zugegebenermassen von der Kammera etwas uebertrieben dargestellt)

wahnsinnige Wolken (zugegebenermassen von der Kammera etwas uebertrieben dargestellt)

Saturnina und Juvenal

Saturnina und Juvenal

© Karl Angerermann, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht zu meiner zweieinhalb monatigen Tour durch Argentinien und nachbarlaender
Details:
Aufbruch: 17.10.2006
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 29.12.2006
Reiseziele: Argentinien
Bolivien
Chile
Der Autor
 
Karl Angerermann berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.