Quer durch die Anden in 180 Tagen

Reisezeit: Januar - Juli 2008  |  von Julia und Markus

Rapa Nui - Osterinsel: Orongo und Ranu Kau

Eine der Hauptattraktionen der Insel befindet sich am aeussersten Suedwestzipfel. Dort liegt der gewaltige Krater des Vulkan Ranu Kau, mit einem Kratersee aus Suesswasser, wo noch einiges der urspruenglichen Pflanzenwelt der Insel ueberlebt hat.

Der Kratersee des Ranu Kau

Der Kratersee des Ranu Kau

Um uns den Weg dorthin ein wenig abzukuerzen und unsere Haut ein wenig vor den Sonnenstrahlen zu schonen, sind wir statt hochzuwandern mit dem Taxi bis zum Kraterrand gefahren. Von dort fuehrt ein netter kleiner Weg den Krater entlang zur Kultstaette Orongo. Das war der Schauplatz des beruehmten Vogelmannrituales, bei dem die beiden grossen Staemme der Insel, die Langohren und die Kurzohren, in einem mehr oder weniger sportlichen Wettkampf um die Vorherrschaft ueber die Insel im naechsten Jahr gekaempft haben. Dabei mussten die Teilnehmer eine wahnwitzig steile Kueste hinunterklettern, zu einer kleinen Insel schwimmen, dort auf die Ankunft eines bestimmten Zugvogels warten, dem ein Ei stehlen, und es wohlbehalten zurueck nach Orongo bringen. Der erste, der das geschafft hat, war fuer das naechste Jahr der Vogelmann, und sein Stamm hatte die Fuehrung ueber die Insel inne.

Rechts sieht man die Steilkueste, wo die Teilnehmer runter- und wieder raufklettern mussten, und links die kleine Insel, auf der das Ei abgeholt werden musste

Rechts sieht man die Steilkueste, wo die Teilnehmer runter- und wieder raufklettern mussten, und links die kleine Insel, auf der das Ei abgeholt werden musste

Petroglyphen in Orongo

Petroglyphen in Orongo

Eines der Steinhaeuser in Orongo, die fuer rituelle Zwecke genutzt wurden

Eines der Steinhaeuser in Orongo, die fuer rituelle Zwecke genutzt wurden

Man fuehlt sich an einem magischen Ort, wenn man in Orongo herumgeht. Man kann fast spueren, wie die Priester ihre Rituale vollziehen, und das Volk dazu die wildesten Taenze auffuehrt. Es ist sehr schade, dass von der Kultur fast nichts mehr ueberliefert ist und man sehr wenig ueber diese Rituale weiss.

Wenn man dort oben steht und seinen Blick ueber den Pazifik schweifen laesst, wird einem erst so richtig bewusst, dass die Osterinsel am Ende der Welt liegt. 3800 Kilometer vom Festland, und auf der anderen Seite auch 2000 Kilometer bis zur naechsten kleinen bewohnten Insel. Falls jemand geglaubt hat, Ushuaia liege am Ende der Welt, der irrt!

Auf dem Rueckweg sind wir die Kueste bis zu unserem Campingplatz entlangspaziert, wobei wir einen wunderschoenen Blick auf die Felsen, die Brandung und den Pazifik geniessen konnten. Nebenbei gibts dort auch noch eine Menge Hoehlen, und in eine davon kann man reingehen und die Felsmalereien ansehen.

Vogelmaenner an den Fels gemalt

Vogelmaenner an den Fels gemalt

Eine der Hoehlen

Eine der Hoehlen

Wir sind zum Ranu Kau auch ein zweites mal hoch, diesmal aber zu Fuss und zeitig frueh, um am Kraterrand den Sonnenaufgang sehen zu koennen. Und es hat sich gelohnt! Zuerst sieht man Hanga Roa im orangen Licht der Strassenlaternen schimmern, bis die Daemmerung beginnt und sich der Krater mit Licht zu fuellen beginnt, ein gewaltiges Schauspiel. Nur war es sehr frisch dort oben, Man glaubt gar nicht, wie kalt es in der Suedsee werden kann.

© Julia und Markus, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eintauchen in die wunderbare Welt Südamerikas, die Anden mit Zelt und Rucksack entdecken, und 6 Monate Zeit dafür - ein Traum für so viele, und für uns geht er jetzt in Erfüllung. Mit diesem Reisebericht wollen wir allen Zuhausegebliebenen zumindest ein paar wenige Eindrücke von unserer Reise geben, und bei manchen vielleicht das Fernweh wecken damit sie es uns gleichtun und diese traumhafte Welt entdecken.
Details:
Aufbruch: 06.01.2008
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 05.07.2008
Reiseziele: Argentinien
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador
Der Autor
 
Julia und Markus berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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