Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Papallacta - Tena

Tena

25.7.11 Tena, Ortszeit 19.50 Uhr

Wir hatten uns gestern Abend entschieden zusammen im grossen Bett zu Schlafen. Unter 6 Decken, im Seidenschlafsack, mit Schal, Top, Pulli und Jacke verbrachten wir die Nacht. So war die Kälte dann ganz erträglich. Wir waren am Morgen dann aber beide sehr froh abreisen zu können. Nach dem Packen, bekamen wir noch ein heisses Schwarztee im noch geschlossenen Restaurant. Das Wetter, wie könnte es anders sein, war grauenhaft. Das Thermometer zeigte im Restaurant 9°C an. Uns wurde von der alten Restaurantdame angeraten unter dem Restaurantdach zu warten bis ein Pick-Up vorbei fährt. Dies machten wir dann auch und hielten diesen mit Gesten an. Wir konnten so gratis den Hügel hinunter fahren, welchen wir ansonsten in ca. 15 Minuten Regenwetter hinunter marschieren hätten müssen um zur Bushaltestelle zu gelangen. An der Busstation warteten wir keine 5 Minuten bis der Bus nach Tena kam. Wir rechneten mit ca. 4 h fahrt und waren leicht demotiviert als wir beim Einsteigen realisierten, stehen zu müssen. Zum Glück stiegen nach ca. 10 Minuten einige Leute aus, worauf Lucia platzen nehmen konnte. Weitere 15 Min. später wurde dann auch ein Sitz für mich frei. Die Fahrt war sehr schön zum ansehen. Vom Regenwetter fuhren wir immer weiter in das Grüne. Nach 2 h kamen wir (komischerweise) dann schon in Tena an.
Hier angekommen entledigten wir uns von Pulli und Jacke. Es war zwar bewölkt aber sehr feuchtwarm, ca. 24°C und gefühlte 30°C. Wir haben uns Tena viel kleiner vorgestllet; eher als Dorf wie als Stadt. Lucia fragte dann nach dem Weg zu einem von uns herausgesuchten Hostel. Da auf der Hompage geschrieben wurde, es läge im Dschungel, waren wir sehr gespannt darauf. Der Ecuadorianer meinte, wir sollten doch ein Taxi für 1 $ nehmen, da es nicht gleich um die Ecke sei. Lucia bestand darauf zu Fuss loszumarschieren. Nach 15 Min. Fussmarsch mit dem ganzen Gepäck, ohne Idee wo das Hostel genau liegen soll, wurde ich langsam wütend und schnautzte Lucia an worauf sie zurück motzte. Schweigend nebeneinander her laufend, kamen wir schlussendlich durchschwitzt beim Hostel "La Casa del abuelo" an. Dies erwies sich zwar als sauber, stand jedoch weder im Dschungel noch konnten die Angestellten englisch. Da es ausserdem 14 $ pro Person kostete, gingen wir weiter. Mit einem Taxi (!?) ging's weiter zu einem Hostel namens "Limoncocha" welches auch im Reiseführer aufgelistet und als kompetent und deutschsprachig angepriesen war. Nach 1 $ ärmer kamen wir beim Hostel an. Es liegt ganz oben auf einem Hügel wo die Stadt überblickt werden kann. In ca. 10-15 Min. Fussmarsch ist man im Zentrum; also kein Problem. Der Inhaber ist Deutscher. Er schien uns zwar nett aber irgendwie auch eigennützig, in dem Sinn, dass er uns gleich bei der Ankunft schon verschiedenste Dschungeltouren anpries. Wir buchten zuerst einmal ein Doppelzimmer für je 8 $ und eigenem Badezimmer (mit Gemeinschaftsbad hätten wir je 2 $ gespart). Das Zimmer hat warmes Wasser und ist sauber. Leider hat das Internet stets Wackelkontakt, so dass nicht immer Wifi zur Verfügung steht.

Um die Dschungeltouren etwas vergleichen zu können um zu Mittagessen und zum Schluss noch den Park Amazonico la Isla zu besichtigen, gingen wir in die Stadt runter. Wir stöberten durch die Läden und entschieden uns am Schluss für ein sauber dreinschauendes Restaurant. Wir bestellten das Tagesmenu und was zu trinken. Was wir genau aufgetischt bekommen würden, wussten wir noch nicht. Mit Verblüffung war im Menü-Preis von 2.50 $ bereits ein Getränk enthalten, so dass wir zum Schluss 2 Getränke hatten. Zur Vorspeise gab's eine riesige Gemüsesuppe. Es hatte noch feste Bestandteile darin, die wie Kartoffel schmeckten aber eher wie Mandarinenschnitze und Lauch aussahen; ganz kurios. Sie schmeckte aber toll, so dass wir schon fast nach dem Entrée total satt waren. Zum Hauptgang gab's eine Portion Reis mit gekochtem Gemüse und einem Stück zähem Fleisch. Bereits in Papallacta hatte ich ein solches Menü. Das Fleisch ist immer super gewürzt aber ziemlich zäh. Ich habe den Eindruck, dass es meist Fleisch oder Fisch mit Reis oder Kartoffeln oder beides zusammen gibt. Häufig hat's aber kaum frisches Gemüse dabei. Auch sieht man die Leute oft Fastfood essen. Die Ecuadorianer scheinen also recht ungesund zu essen. Mir fehlt der Salat jetzt schon!
Nach dem Essen ging's zum "Bio Parque Amazonico la Isla". Auf dem Weg dorthin liefen wir bei einer Dschungeltouren-Agentur vorbei. Wir entschieden uns dort das Angebot anzuhören um das Preis/Leistungsverhältnis mit dem im Hostel zu vergleichen.
Die Inhaberin namens Karin Tapie ist Österreicherin und führt den Laden mit ihrem Mann zusammen. Sie scheinen wohl auch noch ein Hotel namens "Hotel Atlantis" zu besitzen. Sie boten uns spannende 2 Tage im Dschungel für je 90$ an. Die einzelnen Trips konnten wir selber zusammenstellen und auf unsere speziellen Wünsche wurde eingegangen. Es könne sogar organisiert werden, dass wir englischsprachige Guides erhalten. So entschieden wir uns dort die Touren zu buchen.
Weiter ging's zum Naturpark. Wir bezahlten 2 $ für den Eintritt und um per Boot über den Rio Pano auf die Insel zu gelangen. Es wurde uns angeboten Wertgegenstände einzuschliessen und einen Führer zu bekommen. Obwohl dieser nur Spanisch sprach, willigten wir ein. Er zeigte uns den Park und erzählte zu den Tieren und zu den Bäumen mit ihren Früchten wissenswertes. Es war interessant zuzuhören obwohl wir wohl nur 20% von dem was er erzählte verstanden . Die Tiere sind leider meist in kleinen Käfigen hinter Gitter. Ein Nasenbär und ein Affe waren jedoch frei am herumlaufen und sehr zutraulich. An und für sich war es ein schöner Ausflug. Dass nächste Mal würde ich jedoch vorher Mückenspray einsprühen...
Auf dem Rückweg hatten wir uns verlaufen. Ein Ecuadorianer kam auf uns zu und fragte ob er uns helfen könne. Als wir den Hostelnamen nannten lief er kurzerhand 10 Minuten vor uns um den Weg zu zeigen > voll hilfsbereit
Im Hostel angekommen bereiteten wir uns auf den Trip für morgen Vormittag vor. Wir sind gespannt und freuen uns auf die nächsten Tage im Dschungel

Aussicht von unserem Hotel aus

Aussicht von unserem Hotel aus

Der Nasenbär im Park

Der Nasenbär im Park

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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