2 Jahre lang kreuz & quer durch die Americas

Reisezeit: Mai 2013 - Mai 2015  |  von Anja & Wolfgang

Ecuador ab 15.08.2014 4050km: Ecuador 2 – von 25.08.bis 31.08.2014 850 kmkm

Ziel: Nicht unbedingt auf dem direktesten Weg von Nord nach Süd durch Ecuador und dazwischen noch ein Abstecher auf die Galapagos Inseln.
Wetter: meist heiter bis wolkig, gelegentlich auch mal ein (Niesel-)Regenschauer < 30º; in den Hochlagen auch mal < 20º.

Morgens fahren wir den Rio Napo flussaufwärts durch Dschungelwälder, die gelegentlich von kleinen Siedlungen durchbrochen werden. Langsam ändert sich das Landschaftsbild, der Boden wird intensiver genutzt, die Ortschaften werden grösser und gegen Mittag erreichen wir Puyo die erste größere Stadt hier in der Gegend. Zeit für einen kleinen Stadtbummel,

ein schnelles Mittagessen

und weiter geht die Fahrt, stetig bergauf, bis wir bei Rio Verde Pailon del Diablo Wasserfall erreichen,

den wir uns natürlich näher ansehen müssen. Hierzu steigen wir erst einmal 150m tief ab, bezahlen $1,5pP Bewunderungsgebühr um dann wieder etwa 80m hoch dem Wasserfall entlang aufzusteigen.

Noch ein letztes Stück auf Händen, Bauch und Knien

und schon stehen wir direkt hinter dem Wasserfall.

Jetzt fehlt eigentlich nur ein etwa 5m langer Tunnel, um auf der anderen Seite wieder hoch steigen zu können, aber solange der nicht gebaut ist, kann man nur zum Kassenhäuschen absteigen, ins Dorf wieder aufsteigen, dort auf einer Brücke den (Zu-)Fluss überqueren, zum nächsten Kassenhäuschen gehen (Obelix!!!), nochmals $1,5 pP bezahlen und jetzt den Fluss entlang etwa 50m zum Wasserfall absteigen. Nun noch schnell über zwei Hängebrücken

und schon steht man wieder hinter dem Wasserfall,

Genau 5m weiter, als man vor etwa 40 Minuten schon mal gewesen ist. Irgendwie war es schön hier, hat die Tour doch Spass gemacht. Wir fahren noch bis Banos, wo wir auf dem CP des Great Hostels Los Pinos Quartier beziehen ($6pP incl. Frühstücke und Mo-Mi gibt es auch noch um 21h ein leichtes Abendessen umsonst dazu - bei uns Farfalle mit Pesto).
Am nächsten Morgen erst mal ein kurzer Bummel durch Banos,

einem kleinen Städtchen das sich trotz aller Touristen seinen Charme, seinen Charakter erhalten hat,

in dem die lokalen Süßigkeiten immer noch von Hand gemacht werden.

Anschliessend fahren wir hoch auf 2600m zum 'La Casa de Arbol'

dem nähersten Punkt von dem ein Blick auf die Südseite das aktiven Volcan Tungurahua geworfen werden kann. Nachts sollen von hier aus glühende Lavaströme zu sehen sein, heute Morgen ist der Berg meist wolkenverhangen, wir sind schon froh, diesen kleinen Pups sehen / fotografieren zu können.

Auf der Weiterfahrt nach Ambato müssen wir den Vulkan praktisch umrunden und bei Pelileo haben wir aus der Ferne einen ungestörten Blick auf die Nordseite, in den aktiven Krater.

Innerhalb von 15 Minuten können wir 4 Eruptionen beobachten, die sich aus einer kleinen schwarzen Blase

zu einer riesigen Staubwolke entwickeln. Welche ungebändigten Kräfte sind hier am Werk.

Wir erreichen Ambato, eine typisch ecuadorianische Industrie-Großstadt, parken mitten in der Stadt($0,40/h), starten zu unserem verspätetes-Mittagessen-Such-Stadtbummel und finden dabei ein paar schöne Parks, ein paar interessante Gebäude,

diesen eher an eine Moschee erinnernden Dom

und fahren dann weiter nach Latacunga, einer Mittelstadt, die sicherlich trotz nettem Stadtplatz

und Dom

auch nicht zu DEN touristischen Zielen Ecuadors gehört. Weiter geht unsere Fahrt zum NP Cocopaxi, der aber nur von 8:00 bis15:00 geöffnet ist. Da es bei unsere Ankunft schon knapp 18:00 ist, dürfen wir eben auf dem Parkplatz der Rangerstation am Parkeingang in rund 3300m Höhe übernachten - 'no Probleme' war die kurze Antwort auf unsere Frage.
Tag der Rekorde
Nach einer ruhigen Nacht durchfahren wir gegen 9:30 Uhr das Tor zum NP Cocopaxi, die ersten 6km auf ausgezeichneter Teerstrasse, die restlichen 15km auf immer schlechter werdender Schotter-Holperpiste bis wir bei knapp 4600m (Höhenrekord für unser Auto) den Parkplatz erreichen. In einer kurzen Wolkenlücke gelingt uns dieser Schnappschuss vom Volcan Cocopaxi

mit 5897m, der zweithöchste Berg Ecuadors. Wir machen uns an den relativ leichten Aufstieg

erreichen bereits nach einer Stunde bei 4864m das Refugio, derzeit wegen Renovierung geschlossen,

nur eine einzige Grossbaustelle. Von Atemnot keine Spur, unser Ehrgeiz ist geweckt, wir steigen weiter auf, bis unser Höhenmesser die 5000m anzeigt - so hoch waren wir noch nie, also persönlicher Höhenrekord. Noch ein Bild von der Landschaft drunten im Tal,

das Wetter wird schlechter, Niesel-Graupel-Schneetreiben und so steigen wir wieder ab. Da es sich auf dieser Lavaasche wie auf einer Sandreibe wandern lässt, brauchen wir nur knapp 30 Minuten, bis wir wieder zurück beim Auto sind. Auf dem Weg zurück zum Parkeingang noch ein kurzer Stopp auf 3870m an der Laguna Limpiopungo

und weil wir schon beim Wandern sind, legen wir die 2,6km Runde in 45min zurück. Zu einer anderen Jahreszeit braucht man hier wegen Vogelbeobachtung wesentlich länger, aber wegen den derzeitigen 4 Enten...
Wir verlassen den Park und beginnen die Quilotoa Loop im Gegenuhrzeigersinn zu befahren. Diese Runde gehört bei gutem Wetter, klarer Sicht definitiv zu den Traumstrassen Ecuadors,

leider fuhren wir doch grössere Stecken in tiefhängenden Wolken, im teils sehr dichten Nebel, aber wenn die Sicht dann aufriss, solche Aussichten.

Zur Strecke ist anzumerken: Der Nord-Ast Richtung Westen bis Sigchos ist eine ordentliche Strasse, von hier Richtung Süden bis Chugchilan eine Landschaftlich extrem schöne Staubstrasse / Holperpiste. Zwischen Chugchilan und der Abfahrt zur Laguna Quilotoa wird die Strasse neu ausgebaut, im Baustellenbereich noch alles von Lehm bis frisch verdichteter Kies, die schon fertiggestellten Teile edelster Asphalt, der sich bis zur Panamericana bei Pujili fortsetzt. Auch dieser Teil landschaftlich sehr schön, mal ist man auf über 4000m droben und dann geht es wieder runter auf etwa 3500m bevor sich die Strasse bei Pujili auf etwa 2600m ins Tal senkt.
Wir verbringen die Nacht erst einmal auf dem Parkplatz der Laguna Quilotoa bei 3888m, ein neuer Übernachtung-Höhenrekord und freuen uns am nächsten Morgen über den Wetterumschwung. Die Laguna Quilotoa, die gestern Abend noch hinter dichten Wolken versteckt lag glänzt da drunten auf 3560m im Morgensonnenschein.

Da müssen wir runter, der Weg gut ausgebaut, aber relativ steil, so dass wir nach gut 40 Minuten unten am Wasser stehen.

Der Weg hoch geht dann nicht mehr ganz so schnell,

aber nach einer Stunde ist auch dieser Teil geschafft und nach kurzem Atemholen fahren wir weiter Richtung Pujili, wobei man am Strassenrand, bedingt durch den Neubau, sehr schön erkennen kann, dass die ganze Gegend hiervon einer über einen Meter dicken Lava-Ascheschicht bedeckt ist.

In Saquisili auf dem allwöchentlichen Donnerstagsmarkt freuen wir uns darüber endlich wieder einmal 'rote Bananen zu finden,

bevor uns Garmin als Abkürzung eine Quito Besichtigungstour verordnet - statt aussenrum einfach mittendurch. Bevor wir das so richtig bemerkten steckten wir schon im dichten Nachmittagsverkehr, auch gut, lernen wir eben Teile der Stadt schon mal vom Auto aus kennen. Unser nächstes Ziel der Mitad del Mundo erweckte auch nicht gerade unsere volle Begeisterung, zum einen ist der ehemalige Parkplatz auf dem auch übernachtet werden konnte einem Bauprojekt (Kongresszentrum??) zum Opfer gefallen, dafür wird der neue, im Aufbau befindliche Parkplatz ($2) um 18h geschlossen, zum anderen fühlt man sich, nachdem weitere $3pP Eintritt bezahlt worden sind, doch sehr nach Disney versetzt.

Souvenirstand reiht sich an Souvenirstand, Planetarium und Museum kosten extra, aber dafür wird immer noch stolz behauptet, dass hier der Äquator verläuft.

Stimmt leider nicht, bei den damaligen Berechnungen (noch ohne GPS) unterlief den Erbauern ein Fehler von etwa 1/8 Minute, genaugenommen 131 tausendstel Sekunden. Aber diesen Klotz abreissen

und gut hundert Meter weiter Nördlich wieder aufzubauen, das will hier anscheinend keiner. Zum Übernachten fahren wir noch in den Krater des Vulkan Pululahua auf dem Parkplatz des gleichnamigen Hostal.
Am nächsten Morgen geht es wieder raus aus dem Krater

und dann erst einmal hoch auf den Mirador, von wo wir uns die ganze Gegend auch noch mal von oben ansehen. Eigentlich ein schönes Wandergebiet, aber uns zieht es weiter,

zuerst ganz in der Nähe zu den Ruinas Rumicocho, einer Ansiedlung aus der Vor-Inca-Zeit (E=$1)

und danach zurück nach Otavalo, denn wir müssen ja im Reisebüro noch Tickets und Voucher für unseren Galapagos Trip nächste Woche abholen. Garmin mit der Planung beauftragt findet auch hier wieder einmal eine tolle Abkürzung durch die Berge, auf staubiger Piste geht es erst von 2900m hinab auf 1540m,

um drunten im Canyon den Rio Guayllabamba zu überqueren,

dann geht es mal auf guter Strasse, mal auf Holperstrecken hoch zum Cerro Blanco auf 3200m, bevor sich die Strasse dann wieder runter nach Otovalo senkt. Das geschäftliche ist schnell erledigt, den CP kennen wir auch schon, nur dass heute die Fiesta Yamor beginnt, das wussten wir bisher noch nicht.

Hierzu liefert Tante Google:
The Yamor festivities started 52 years ago when the intercultural peoples of Otavalo blended the celebration of Koya Raymi (the ritual of the moon and the sun as elements of fertility) with Catholic traditions. The Municipality of Otavalo then officially instituted the Yamor festivities. The word "Yamor" refers to a traditional beverage, which is brewed using seven varieties of corn and is unique to this area. This beverage flows freely during the festivities. The indigenous groups of Kichwa Cayambi and Kichwa Otavalo that live in the Otavalo area honour the Andean agricultural cycle and especially corn, which is considered to be a symbol of fertility. Corn is the staple crop grown in the area and has become a central symbol in the cultural and religious festival calendar of Ecuador.
During the Yamor festivities, the Mestizo (from the Spanish word meaning "mixed race") culture honors Nina Maria, patron virgin of Otavalo, while the indigenous people thank Mother Earth (Allpa mama) for the maize harvest. Festivities include processions, music, dancing in the streets, fancy dress, fireworks displays, cock fighting, mock bull fighting (where the bull is not killed) and the crowning of the Queen of the festival. In one of the popular events, swimmers cross the San Pablo Lake, a distance of four kilometers, in icy cold water. Participants grease their bodies to assist them to withstand the temperature of the water. Wooden cart races and 4x4 races also take place during the Yamor festivities.
Whatever the motivation of individuals for joining in the festivities, these are celebrations where all can join in the fun while enjoying indigenous food and "Chicha del Yamor", the traditional fermented corn beverage, in what is sure to be a memorable experience.

Kurz gesagt, heute zur Eröffnung der Feierlichkeiten, steht ein Umzug auf dem Programm, wir ergattern uns einen Tribünenplatz und bestaunen von oben während der nächsten knapp 3 Stunden u.a. :
Das Defile von Alcalde (Bürgermeister), Schönheitsköniginnen und Ortsprominenz, gefolgt von Lamas mit Tanzgruppen,

Tänzerinnen die mit ihren Bändern kleine Teppiche weben,

oder einfach nur mal tanzen,

farbenprächtigen Kopfschmuck

Stelzenläufer

noch viel, viel mehr Tänzerinnen

und dann tragen die zwei auch noch ein paar lebende Hühner spazieren,

für uns unklar ob die für den morgigen Markttag oder noch für das heutige Abendessen gedacht sind.
Am nächsten Morgen gehen wir erst nochmal auf den Samstagsmarkt, bevor wir auf den CP Sommerwind bei Ibarra umziehen wo unser Auto dann die nächste Woche ohne uns verbringen muss. Für heute ist Wäsche waschen, Auto entstauben und packen angesagt, , den Sonntagmorgen planen wir, was wir in Ecuador noch alles anschauen wollen, Mittags gehen wir mit Freunden in ein Fischrestaurant am nahegelegenen See und den Abend lassen wir ganz ruhig ausklingen. Am Montagmorgen werden wir hier um 04:00 abgeholt und zum Flughafen Quito gebracht. Davon mehr dann im Kapitel 'Galapagos'.

© Anja & Wolfgang, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach mehrmonatiger Reisepause geht es endlich wieder los. Diesmal von Kanada nach Alaska, von dort über Key West bis Feuerland und zurück nach Montevideo.
Details:
Aufbruch: Mai 2013
Dauer: 24 Monate
Heimkehr: 08.05.2015
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Malaysia
Mexiko
Belize
Guatemala
Honduras
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Kolumbien
Ecuador
Peru
Bolivien
Argentinien
Chile
Uruguay
Paraguay
Brasilien
Deutschland
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.