Mein Reisetagebuch

Reisezeit: Juli 2011 - Mai 2012  |  von Fabienne D.

Caraz - Lima

Blick vom Berg auf das Tal in welchem Huallaca liegt

Blick vom Berg auf das Tal in welchem Huallaca liegt

Cañón del Pato

21.10.11, Caraz

Nach den anstrengenden Trekk-Tagen legten wir heute einen Ruhetag ein. Wir schliefen aus, frühstückten in aller Ruhe (mit Adrien, welchen wir zufälligerweise auf der Strasse antrafen), waren im Internet und machten einfach mal wieder NICHTS.

Nachmittags besprachen wir lediglich unsere weiteren Reisepläne. Da wir von verschiedenen Seiten her gesagt bekommen haben, dass Huaraz nichts Spezielles zu bieten hat und hässlich sei, entschieden wir uns diesen Ort auszulassen und direkt nach Lima zu fahren. Daher organisierten wir Tickets bei Movil Tours für eine morgige Nachtbusfahrt (55 Sol).

Des Weiteren sind wir extrem positiv von den hiesigen Bäckereien überrascht. In Ecuador sehen die Brote und Konfekte zwar sehr gut aus, schmecken häufig aber scheusslich oder sind extrem trocken. Hier in Peru sind die Gebäcke traumhaft. Zur Feier unseres Trekks genehmigten wir uns dann tolle Kuchen, Kekse und Pralines.

22.10.11, zwischen Caraz - Lima

Frühmorgens assen wir zu Frühstück und packten unsere Rucksäcke zusammen.

Für den heutigen Tag stand noch die Besichtigung des Cañon del Pato auf dem Plan. Warum dieser übersetzt Entenschlucht heisst, konnten wir nicht herausfinden - Enten haben wir nämlich wirklich nirgends sehen können. Mit einem Kollektivtaxi - welches 40 Minuten beschäftigt war einen Monatseinkauf einer Frau irgendwo in und auf dem Auto zu verstauen - fuhren wir über der Schlucht für 1 Stunde nach Huallaca. Uns erwartete dort ein menschenleeres, trockenes Dorf. Es ist umgeben von Felsen und scheint lediglich als Wohnort für die hiesigen Arbeiter beim Wasserkraftwerk zu dienen. Hier quält sich der Rio Santo durch die Schlucht zwischen der Cordillera Blanca und der Cordillera Negra. Um das Naturspektakel von nahem sehen zu können, liefen wir den Hügel wieder hinauf und folgten der Strasse des Cañon del Pato. Sie wurde von Hand gebaut und führte durch 35 Tunnel. Bei den meisten sah man das Ende und konnte daher mehr oder weniger sehen wo man hinlaufen musste. Bei einem ziemlich langen Tunnel war jedoch kein Ende in Sicht. wir tapsten vorsichtig in die Dunkelheit, bis Noemi mich fragte: "Meinst du hier hat es Fledermäuse?". Ich antwortete sofort, dass ich dies bezweifeln würde, da die Autos hier in einem extrem hohen Tempo über die Strassen rasen und ich mir vorstellen könne, dass sich da die Fledermäuse gestört fühlen würden. Genau als ich den Satz beendet hatte, quietschte uns eine Fledermaus entgegen - Noe stiess sofort einen Schreckschrei aus und sprang an meinen Arm. Eine Staubwolke hinter uns lassend, rannten wir zum Ausgang

Nach 2 Stunden Marsch stoppten wir ein (Polizei-?) Auto und fragten ob sie uns wieder zurück nach Caraz nehmen könnten. Die 3 Herren liessen uns einsteigen und kutschierten uns super nett bis zum zentralen Platz in Caraz.

Wir gingen ein Sandwich essen und verplemperten danach den restlichen Nachmittag im Dorfkern. Gegen 20.30 Uhr liefen wir mit Rucksack bepackt zum Movil Tours Terminal. Der Bus hatte Verspätung und fuhr erst um 21.30 Uhr ab. Normalerweise wird einem eine schöne Fahrt gewünscht, man erhält Sicherheitshinweise und es wird Essen verteilt. Heute nicht: es wurde ein Film eingelegt und das Licht gelöscht à la "schlaft jetzt". Wir sahen uns nur verwirrt an... Irgendwann gegen 22.30 Uhr stellten sie dann wohl doch noch fest, dass ein Abendessen inklusive wäre und verteilten ein Sandwich und ein Brownie.

Der Bus war kaum besetzt, so dass wir unsere Sitze schräg möglichst herunterklappen konnten. Ich schlief hervorragend, bis ich um 3.00 Uhr aufwachte und unter schlimmen Ohrenschmerzen litt. Das rechte Ohr hatte seine Schwierigkeiten den Druckausgleich hinzubekommen. Trotz mehrfachem Gähnen, Trinken, Luftanhalten und durch die Ohren blasen, kriegte ich mein rechtes Ohr nicht frei. Schlussendlich wurden die Schmerzen so unerträglich, dass ich bis zu unserer Ankunft um 6.00 Uhr kein Auge mehr zu tun konnte und ein Schmerzmedikament einnahm.

Cañon del Pato

Cañon del Pato

© Fabienne D., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurzfristig entschied ich mich nach Südamerika zu reisen. Spontan begleitet mich Lucia die ersten 5 Wochen durch Ecuador. Was weiter noch bereist und entdeckt wird, steht noch in den Sternen geschrieben :-) Let's go!
Details:
Aufbruch: 21.07.2011
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 25.05.2012
Reiseziele: Ecuador
Peru
Bolivien
Chile
Argentinien
Der Autor
 
Fabienne D. berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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