Zwei Schwaben wieder einmal unterwegs in (Nord)Deutschland

Reisezeit: August / September 2010  |  von Ulrike S.

Heimfahrt und Reisefazit

Ja, soviel zu unseren Aktivitäten. Am 10. September ging es dann für uns endgültig zurück ins Heimatländle und wir blicken auf einen Urlaub zurück, dessen Fazit ein etwas Gemischtes ist. Warum das so ist, können wir nicht mal so genau sagen.

Wettermäßig hatten wir eigentlich relativ Glück, denn soooo schlecht war es gar nicht. Abgesehen von einem absoluten Regentag von früh bis spät gab es nur vereinzelt mal durchziehende Schauer. Meist sogar Nachts. Einzig die Temperaturen waren weniger erfreulich. So maximal 18 Grad brachte die Sonne zustande und für laue Sommerabende im Freien reichte das bei Weitem nicht aus. Also gab's auch keine Mückenplage im Norden und das Autan konnte getrost im Schrank bleiben.

Während wir von unserem Aufenthalt in Sachsen-Anhalt wieder sehr angetan waren, ist unser Fazit bezüglich der Mecklenburger Seenplatte in bisschen zwiespältig.
Es ist landschaftlich wunderschön hier oben, viel Natur, viel Wasser und ideal für Radfahrer und Wassertouristen. Wir waren viel zu Fuß unterwegs, da unser Vierbeiner mit seinen knapp 8 Monaten noch mitten in der Wachstumsphase und noch nicht ans Fahrrad gewöhnt war. Aber auch Fuß erschließen sich landschaftliche Reize sehr gut.
Außerhalb der touristischen Zentren wie Waren oder Röbel ist jedoch noch ziemliches Niemandsland. Für die Infrastruktur, wie Einkaufen, Tanken o.ä. muss man teilweise weite Wege auf sich nehmen. Was wir unter anderem. vermisst haben, waren hübsche Geschäfte oder Galerien zum Bummeln und Shoppen. Das fehlt gänzlich. Selbst die sogenannte "Geschäftsstraße" in Malchow bestand aus Handy-Läden, Bank, Immobilien-Büro, Nippes-Lädchen oder Versand-Annahmestelle. Auf der grünen Wiese gab's dann Einkaufs-Centren mit den üblichen Ketten und Discountern. Das hat uns weniger gefallen.
Ebenso erstaunt waren wir über die teilweise sehr krassen Preisunterschiede. In Waren am Hafen fühlten wir uns für Cappuccino & Co. fast schon abgezockt, etwas außerhalb bekommt man für wenig Geld wirklich leckeres und tolles Essen.

Irgendwie ist hier oben der berühmte Funke nicht auf uns übergesprungen. Wir haben die Ecke einmal bereist und gesehen und damit ist's gut für uns. Momentan glaube ich eher nicht, dass wir hier zu "Wiederholungstätern" werden. Falls doch noch mal, dann würde mich ein Urlaub im Hausboot absolut reizen. Aber da bitte mit Schönwetter-Garantie

Ganz anders dagegen das Fichtelgebirge. Hier waren wir - trotz des schlechten Wetters - auf Anhieb sehr angetan. Das Fichtelgebirge haben meine Eltern häufig bereist, als ich selbst noch Teenager war und mich die elterlichen Schwärmereien über die Region nicht wirklich überzeugten. "Was für alte Leute" dachte ich damals. Nun ja, vielleicht bin ich inzwischen selbst ins Alter gekommen. Für uns stand jedenfalls nach dem Kurz-Aufenthalt fest: diese Ecke lohnt einen längeren Aufenthalt - es gibt hier einiges zu entdecken!

Sonnenuntergang am Plauer See

Sonnenuntergang am Plauer See

© Ulrike S., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Wohnwagenreise von Baden-Württemberg über Sachsen-Anhalt nach Mecklenburg-Vorpommern und über Bayern wieder zurück Im Herbst 2008 hatten wir damit begonnen, nach und nach die weißen Flecken auf Deutschlands Landkarte zu erkunden und uns bislang unbekannte Regionen überwiegend in den inzwischen ja nicht mehr ganz so neuen, östlichen Bundesländern zu besuchen. Dieses Vorhaben wollten wir auch 2010 fortsetzen.
Details:
Aufbruch: 26.08.2010
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 09.09.2010
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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