Als Wohnwagen-Neulinge unterwegs in Frankreichs Süden

Reisezeit: September / Oktober 2007  |  von Ulrike S.

2.-4.10.2007: St.Saturnin-les-Apt / Provence: Roussillon und Gordes

Die Ockerfelsen von Roussillon und das Vorzeige-Dorf Gordes
Der nächste Tag ist wieder ein Ausflugstag. Zunächst fahren wir die wenigen Kilometer zum benachbarten Roussillon, wo wir uns die berühmten Ockerfelsen anschauen möchten. Am frühen Vormittag ist hier noch wenig los und die ersten Geschäfte öffnen gerade ihre Türen. Zeit, um noch einen Café in der Bar zu genießen. Wir bummeln durch den hübschen Ort - übrigens einer der schönsten Frankreichs - und gelangen so hinüber zu den ehemaligen Ocker-Steinbrüchen.

Vormittägliche Ruhe in Roussillon

Vormittägliche Ruhe in Roussillon

Der legendäre Mt. Ventoux in Sichtweite

Der legendäre Mt. Ventoux in Sichtweite

Hier führt ein Rundweg durch die farbenprächtige Landschaft mit bizarren Felsformationen. Der Ockerabbau wurde hier noch bis 1930 betrieben und der Rohstoff gibt dieser Region den so typischen Farbanstrich. Wir können gerade noch die Ruhe des Vormittags genießen, denn nach unserem rund einstündigen Besuch auf dem Sentier des Ocres fallen die ersten Touristenbusse ein. Kaum vorstellbar, was hier erst in der Hochsaison los ist.

Die Ockerfelsen von Roussillon

Die Ockerfelsen von Roussillon

Wir fahren weiter nach Gordes - ebenfalls nur wenige Kilometer entfernt und laut Reiseführer ebenfalls ein "provencalisches Bilderbuchdorf". Schon während wir uns dem Ort nähern, der an einem Berghang förmlich zu kleben scheint, kommt mir das Bild irgendwie bekannt vor. Im Ort selbst, auf dem Platz vor dem Château de Gordes, dann der Aha-Effekt. Hier wurden Szenen des Filmes "Ein gutes Jahr" gedreht. Mit Russell Crowe in der Hauptrolle, nach einer Vorlage des Romanes von Peter Mayle. Ich liebe diesen Film - also muss ich auch in das Café am Brunnen und die Atmosphäre auf dem Platz genießen. Hier traf der arrogante Londoner Banker Max Skinner (Russell Crowe) die schöne Caféhaus-Besitzerin Fanny (Marion Cotillard). Ich bin noch ganz in den Szenen des Films gefangen, doch als die Rechnung für die Kaffeepause auf dem Tisch liegt, erfolgt ein jähes Erwachen. Satte 8 Euro wollte man hier für einen profanen Café au lait. Da konnte ich mir dann doch die Bemerkung nicht verkneifen, ob denn zum Kaffee noch ein Stück Kuchen gehört hätte. Hollywood lässt grüssen.

Im teuersten Café unseres Lebens in Gordes

Im teuersten Café unseres Lebens in Gordes

Okay, derart ernüchtert ging es weiter ins "Village des Bories" bei Gordes. Das unter Denkmalschutz stehende Freilichtmuseum zeigt eine große Ansammlung unterschiedlicher Steinhütten - die Bories. Die igluförmigen Behausungen wurden von der Landbevölkerung saisonal genutzt und dienten zum einen als Unterkunft für Mensch und Tier, zum anderen zur Lagerung von Lebensmitteln oder Werkzeugen. Eine Besichtigung der Anlage lohnt sich auf jeden Fall.

Die Steinhäuser im Village de Bories

Die Steinhäuser im Village de Bories

Den letzten Abend verbrachten wir auf dem Campingplatz und genossen die letzten Sonnenstrahlen, denn laut Wetterbericht sollte der lang ersehnte Herbstregen kommen.

© Ulrike S., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere erste Caravan-Rundreise in sechs Etappen: Es sollte der erste größere Urlaub ohne Kinder sein. Zwei Wochen Nachsaison in Südfrankreich. Provence, Côte-d’Azur, Marseille. Landschaften, Menschen, die französische Sprache und Kultur erleben und genießen. Hier ein Bericht über die Anfänge als Wohnwagen-Camper.
Details:
Aufbruch: 21.09.2007
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 05.10.2007
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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