Als Wohnwagen-Neulinge unterwegs in Frankreichs Süden

Reisezeit: September / Oktober 2007  |  von Ulrike S.

23.9.-25.9.2007: La Ciotat (Côte d'Azur): Cassis und die Calanques

Cassis und die Calanques

Am nächsten Morgen also ging es los zur Erkundung der grandiosen Landschaft zwischen La Ciotat, Cassis und Marseille. Hier liegen die wunderschönen Calanques, türkisblaue Fjorde, die überwiegend nur zu Fuß oder aber mit dem Boot zu erreichen sind. Über die "Corniche des Crêtes" - die Panoramastrasse über die Felsklippen - ging es zunächst steil bergauf in das Bergmassiv über der Bucht von La Ciotat. Die Strasse ist übrigens bei starkem Wind und für Wohnmobile gesperrt, was unvernünftige Zeitgenossen jedoch nicht davon abhält, trotzdem hier zu fahren. Von hier oben aus eröffneten sich prächtige Ausblicke auf die Küste und den markanten Felsen "Bec de l'Aigle" bei La Ciotat.

Blick auf die Bucht von La Ciotat

Blick auf die Bucht von La Ciotat

Die steilen Klippen fallen teilweise bis zu 300 Meter senkrecht hinunter ins Meer und der bekannteste Felsen hier ist der "Cap Canaille". Vorsicht ist also an den verschiedenen Aussichtspunkten angebracht. Von hier oben aus mag man sich gar nicht satt sehen. Immer wieder halten wir an, schauen, staunen und genießen. Eine wirklich einzigartige Landschaft.

Die Steilküste zwischen La Ciotat und Cassis

Die Steilküste zwischen La Ciotat und Cassis

Die kurvige, enge Küstenstrasse führt schließlich über einen steilen Stich hinunter in das Städtchen Cassis. Von hier aus starten auch die Ausflugsboote in die berühmten Calanques, die Fjorde, die meist nur zu Fuß oder per Boot zu erreichen sind. Jetzt außerhalb der Saison geht es hier ruhig und beschaulich zu. Wir schlendern durch das schöne Städtchen, genießen einen Café au lait im Straßencafé und bummeln durch den Hafen. Eines der Ausflugsboote ist gerade am Ablegen und wir entschließen uns auf die Schnelle, hier noch mitzufahren. Eine zweistündige Mini-Kreuzfahrt beginnt und wir sind beeindruckt vom türkisblauen Meer, den Felsen und der wunderschönen Landschaft. Nicht umsonst soll diese Region zu einem Nationalpark ausgewiesen werden.

Blick von oben auf Cassis

Blick von oben auf Cassis

Im Hafen von Cassis

Im Hafen von Cassis

Die Calanques zwischen Cassis und Marseille - hier kochte übrigens schon Sarah Wiener!

Die Calanques zwischen Cassis und Marseille - hier kochte übrigens schon Sarah Wiener!

Eigentlich hätten wir hier gerne noch eine ausgedehnte Wanderung unternommen. Deshalb versuchen wir nach unserer Rückkehr vom Boot noch einen schöneren Campingplatz in der Region ausfindig zu machen. Leider haben die meisten Plätze in Südfrankreich bereits ab Ende August bzw. Mitte September geschlossen. Eigentlich schade - denn die Nachsaison ist ideal. Das Wetter ist traumhaft, es herrschen angenehme Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad, das Wasser lädt noch zum Baden ein. Aber es sollte wohl nicht sein. Wir fahren mit dem Auto noch bis an den Stadtrand von Marseille. Eigentlich wollte ich hier noch auf den Spuren von Jean-Claude Izzo wandeln und sein Häuschen in einer der Calanques suchen. Aber irgendwie finden wir den Abzweig trotz Navi nicht und in den Tummel der Großstadt möchten wir uns ohne Stadtplan am späten Nachmittag ebenfalls nicht stürzen. Also machen wir kehrt, fahren (weil's so schön war) noch mal entlang der Corniche des Crêtes und steuern in La Ciotat noch einen Supermarkt an um uns für die nächsten Tage einzudecken.

Blick aus der Ferne auf Marseille

Blick aus der Ferne auf Marseille

Am Abend schmökern wir in unserem französischen Campingführer und im Reiseführer. Wohin soll die weitere Reise gehen? Entweder in Richtung Westen in die bekannten Gefilde des Languedoc oder in Richtung Osten an die Côte d'Azur? Von einer Bekannten wusste ich aus Erzählungen, dass diese ihre Winterferien immer in Hyères an der Côte d'Azur verbringen. Als im Reiseführer auch noch stand, dass dies eine Camping-Hochburg sei, war die Entscheidung gefallen. Zumal es hier laut Campingführer auch noch einige geöffnete Plätze gab. Wir stießen mit einem Glas Rotwein auf diesen Entschluss an und verbrachten eine zweite Nacht auf unserem "Campingplatz zum Abgewöhnen".

© Ulrike S., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere erste Caravan-Rundreise in sechs Etappen: Es sollte der erste größere Urlaub ohne Kinder sein. Zwei Wochen Nachsaison in Südfrankreich. Provence, Côte-d’Azur, Marseille. Landschaften, Menschen, die französische Sprache und Kultur erleben und genießen. Hier ein Bericht über die Anfänge als Wohnwagen-Camper.
Details:
Aufbruch: 21.09.2007
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 05.10.2007
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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