Austern, Sonne, Wind und Mee(h)r - Pfingstferien auf der Ile d'Oléron

Reisezeit: Juni 2011  |  von Ulrike S.

Heimreise und Reisefazit

Ja, auch der schönste Urlaub geht leider vorüber und somit hieß es für uns am 23. Juni leider Abschied nehmen von der Insel. Unser Fazit war ein durchweg positives. Die Region hat uns sehr gut gefallen, das Wetter bzw. Klima war fast schon mediterran mit gemäßigten zwischen 23-29 Grad. Also ideal sowohl zum Sonnenbaden aber auch für Radtouren und Spaziergänge. Einzig die Abende waren etwas kühl und zum gemütlichen draußen sitzen eher weniger einladend. Da musste eben das Vorzelt her halten. Einzelne Regenschauer waren zwar dabei, aber die zogen meist schnell durch und während über dem Festland noch dunkle Wolken schwebten, lag die Insel schon wieder im Sonnenschein.
Die Insel ist genau richtig, um die Seele baumeln zu lassen, im Liegestuhl auszuspannen und kleinere Ausflüge zu unternehmen. Das maritime Flair hat uns sehr gut gefallen - auch wenn es völlig anders ist als am Mittelmeer. Eher fühlten wir uns ein wenig an die Nord- oder Ostsee erinnert, wo wir uns ja ebenfalls sehr wohl fühlten.
Und last but not least waren die Menschen hier, denen wir begegnet sind, allesamt offen, freundlich und hilfsbereit. Sofern das überhaupt noch möglich ist, fanden wir sie hier fast noch einen Tick netter als im Süden. Ein Urlaub unter Freunden eben - Vive la France!

Letzter Blick zurück auf die Schwebefähre von Rochefort, bevor des wieder den weiten, weiten Weg nach Hause geht

Letzter Blick zurück auf die Schwebefähre von Rochefort, bevor des wieder den weiten, weiten Weg nach Hause geht

Zwischenstopp in Troyes

Zurück führte uns der Weg bis nach Troyes in der Champagne, wo wir auf dem Campingplatz Kawan Village "Lac d'Orient" eine letzte Nacht verbrachten.
Er liegt in einem Naturschutz- und Naherholungsgebiet am Lac d'Orient, dem drittgrößten künstlich angelegten See Frankreichs im Departement Aube in der Champagne. Der See dient zur Regulierung der Seine und sowohl zur Trinkwasserversorgung als auch dem Hochwasserschutz von Paris, das rund 100 km nordwestlich liegt.
Der Campingplatz selbst ist sehr großzügig angelegt mit breiten Straßen und Wegen, Pool, Schwimmbad, Mobil-Homes, Bar-Restaurant (eher Imbiss-Charakter) und einem Shop. Auf den ersten Blick alles recht schön, doch trotzdem konnten wir uns nicht für den Platz erwärmen.

Er war bei unserer Ankunft recht gut gefüllt mit Campern überwiegend aus Benelux und Großbritannien. Trotzdem gab es noch reichlich freie Plätze. Uns wurde an der Rezeption ein Platz direkt gegenüber einem Sanitärgebäude zugeteilt. Da ich schon befürchtet habe, dass dies unserem Vierbeiner überhaupt nicht gefallen würde und er insbesondere Nachts alles verbellen würde, das sich dem Gebäude nähert, habe ich um einen anderen Platz gebeten. Aber nix zu machen, für eine Nacht müsse das ok sein, so die "freundliche" Dame an der Rezeption. Wir schauten uns den Stellplatz also an, der unter Bäumen sehr schattig lag, vom Regen der vergangenen Tage ziemlich aufgeweicht war und teilweise unter Wasser stand. Etwas weiter im Randbereich gab's trockene und freie Plätze. Also noch mal hin zur Rezeption - wieder Fehlanzeige: neu eingesät (hä???), reserviert etc. waren die Ausreden. Gut, dann eben nicht - und eine letzte Nacht im Kuschel-Ambiente zu fünft samt Hund im Wohnwagen.

Das Sanitärgebäude uns gegenüber gehörte wohl noch zur älteren Generation. Für Männlein und Weiblein gab es je drei Duschkabinen - eng und ohne Ablagemöglichkeiten. Wenn alle drei Kabinen besetzt waren, dann war der Ablauf hoffnungslos überfordert und man stand knöcheltief im Seifenwasser der Nachbarn. Wenn mal mein Männlein aus der Dusche kommt, grün vor Zorn im Gesicht ist und nach Gummistiefeln fragt - dann muss schon viel passieren. Und das für einen 4-Sterne-Platz - ein absolutes No-Go.
Ein neues und weitaus großzügigeres Sanitärgebäude gibt's zwar auch, doch auch dort war nach Aussage unserer Mädels der Duschablauf zu den Nachbarkabinen hin offen.

Fazit: dieser Platz lag für uns zwar strategisch günstig, die Umgebung in einem Naturschutzgebiet samt See mit Bade-/Segel-/Tretboot-Möglichkeiten ebenfalls recht schön, aber was Freundlichkeit und Service angeht, gibt's von uns für diesen Platz keine Empfehlung. Wir erwarten als Durchgangs-Urlauber zwar keinen Komfortplatz in bester Lage, aber ein gewisses Entgegenkommen bei so viel freier Kapazität müsste schon drin sein.

Sonnenuntergang am Lac d'Orient

Sonnenuntergang am Lac d'Orient

Ja, und trotz alledem haben wir wieder mal rund 2400 Kilometer unfall-, stau- und knitterfrei hinter uns gebracht, uns gut erholt und die Familienferien mit drei Töchtern samt Hund genießen können. Atlantik - wir kommen bestimmt wieder!

© Ulrike S., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere diesjährigen Pfingstferien waren eine Premiere: statt traditionell der französischen Mittelmeerküste war diesmal der Atlantik und hier die Ile d’Oléron das Ziel unserer Familienferien. Mit dem Wohnwagen und in Vollbesetzung mit 3 (erwachsenen) Töchtern samt Hund ging es in aller Herrgottsfrühe am 10. Juni 2011 los in Richtung Westen.
Details:
Aufbruch: 10.06.2011
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 24.06.2011
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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