Ein kölsches Mädsche unter Schweizern

Reisezeit: März - Juli 2007  |  von Janine Gruschwitz

Erasmus-Leben

Sonntag...anscheinend der einzige Tag der Woche, an dem ein Erasmus-Student Zeit für so profane Dinge wie Kochen, Wäsche waschen und Tagebuch schreiben hat. Nicht, dass ich mich beschweren will...im Gegenteil: meine erste Woche an der Uni hätte wohl weder aufregender noch schöner sein können. Montag hieß es erstmal "Bienvenue" an der Universität Neuchâtel, Rundgang durch die verschiedenen Gebäude, sowie durch das Städtchen, und die erste Gelegenheit sich die anderen "Erasten" mal näher anzuschauen. Wir sind hier eine kleine Gruppe von ca. 30 Leuten, aber dafür reich an Nationalitäten: Deutsche, Schweizer, Italiener, Spanier, Belgier, Amerikaner, Canadier usw. Sehr bunt gemischt und vor allem multi-lingual...aber in einem Französisch-Englisch-Mix kann man sich mit allen bestens verständigen. Vielleicht auch gerade deshalb, weil die meisten dieselben Fehler machen wie ich - sehr sympathisch
Was die Uni betrifft, habe ich mir in der ersten Woche etliche Kurse angesehen und bin nun mit mir selber zu einer stillen Übereinkunft gekommen, welche davon lohnenswert sind, und welche mir nur kostbare Zeit rauben würden. Es scheint jedenfalls darauf hinaus zulaufen, dass ich 4 Stunden die Woche fleißig Französisch lernen werde, dazu kommen deutsche und englische Literaturkurse (für die Interessierten unter euch: "Deutsche Frühromantik", "Kommentierte Lektüre deutscher Literatur aus dem 18. Jhd." "Schweizer Erzähler des 20. Jahrhunderts", und englische "Fin-de-siècle Literature") und eine französische Vorlesung zum Thema "L'espace public" (hier findet sich ein Hauch von Medienwissenschaft...), der ich überraschenderweise sprachlich ganz gut folgen kann. Dafür dass ich hier eigentlich keine Scheine machen muss, werde ich also überaus fleißig sein, und belohne mich dafür mit 2 freien Tagen in der Woche Mittwochs kann man hier nämlich umsonst in die Museen gehen und freitags bietet sich ein langes Wochenende an - sehr praktisch, vor allem da Donnerstag hier der studentische Partytag ist!

Ansonsten bietet das Leben außerhalb des "harten" Uni-Alltags auch so einiges. Montags fing es bereits damit an, dass die italienische Fraktion zum Kennenlernen bei Pasta und Wein eingeladen hat - ein sehr schöner und herzlicher Abend, obwohl man sich ja gerade mal einen halben Tag kannte! Dienstag und Mittwoch habe ich dann das Sportprogramm der Uni ausprobiert: Volleyball just for fun (...die blauen Flecken an den Handgelenken färben sich langsam gelb ) und Handball, um nicht ganz aus dem Training herauszukommen. An dieser Stelle daher ein Gruß an meine Mädels zu hause: mit euch macht das Schwitzen aber definitiv mehr Spaß! Na ja, nach soviel Sport hieß es dann Donnerstag wieder PARTY =) Diesmal in den eigenen 4 Wänden mit Lenas Schweizer Freunden und meinem multinationalen Erasmus-Trupp...ein sehr lustiger Abend! Zumal wir irgendwann noch ins "Highlander", eine der wenigen Discos in Neuchâtel, weiter gezogen sind und dort bis morgens getanzt haben. Positiv: Der Laden hat quasi jeden Tag auf, der Eintritt ist frei und die Getränke nicht allzu teuer...nur die Musik war an dem Abend nicht ganz so toll. Aber mit den richtigen Leuten kann man ja zum Glück überall Spaß haben! Das haben wir dann am Abend drauf auf der Party im Studentenwohnheim wieder unter Beweis gestellt
Alles in allem hatte ich also eine sehr volle, aber schöne erste Woche...und habe vor allem schon viele nette Leute kennen gelernt, mit denen das Leben hier wohl recht angenehm und amüsant werden wird *freu* Auch wenn so ein freier Sonntag zum Ausschlafen definitiv nicht fehlen sollte...aber: C'est la vie Erasmus

Unsere tolle WG: moi, Francesco et Lena

Unsere tolle WG: moi, Francesco et Lena

Erasmus-Mädels: Francesca, Mareike, ich , Cristina, Marta, Serena und Lieve

Erasmus-Mädels: Francesca, Mareike, ich , Cristina, Marta, Serena und Lieve

Männer  (Maarten, Tuomas und Daniele)

Männer (Maarten, Tuomas und Daniele)

Liebe auf den ersten Blick

Liebe auf den ersten Blick

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Erasmus machts möglich: Schweizer Gelassenheit, französische Sprache und kölsche Lebenslust treffen aufeinander - c'est la vie!
Details:
Aufbruch: 05.03.2007
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 02.07.2007
Reiseziele: Schweiz
Italien
Zürich
Der Autor
 
Janine Gruschwitz berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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