Neuseeland und einmal um die Welt

Reisezeit: Februar / März 2008  |  von Daniel W.

Neuseeland - Nordinsel: Teil 2 - Land der Vulkane und Geysire

Dienstag, 11. März 2008

Unser Weg führt uns, nach dem obligatorischen Frühstück, bereits eine Viertel Stunde nach Abfahrt zu unserem ersten Ziel: Den Huka Wasserfällen. Wir würden sie eher als Stromschnellen bezeichnen, jedoch hört sich der Begriff Wasserfälle besser an.

Die Hukafalls vom Waikato River

Die Hukafalls vom Waikato River

Was ist daran bitte ein Wasserfall ?!

Was ist daran bitte ein Wasserfall ?!

Unser Aufenthalt wärt nicht lange und bereits um 11 Uhr sind wir wieder auf der Straße.
Unser Weg führt uns über die SPA - Road zu dem "Hot Water Stream". Diesen finden wir nach einer Viertel Stunde Fußmarsch bereits durch mehre Personen besetzt, welche hier im Wasser liegen. Das Wasser ist an dieser Stelle angenehm warm. Je weiter wir der Quelle entgegen laufen, desto heißer wird auch das Wasser, bis es eine Temperatur erreicht, die man schon als unangenehm heiß empfindet und somit den Fuß bzw. die Hand nicht freiwillig zu lange im Wasser lässt.

"Poollandschaft"

"Poollandschaft"

Als zweiten Park für heute suchen wir gegen Mittag die Craters of the Moon auf. Diese Krater liegen nahe des Highway 5 zwischen Taupo und Rotorua. In diesem Park finden wir uns in einer surrealen Welt wieder. An vielen Stellen riecht es ordentlich stark nach faulen Eiern, sprich es gibt hier viele Schwefeldämpfe. Wir versuchen uns daran zu gewöhnen, während wir die Kraterwelt besichtigen. Der Park liegt in der vulkanisch aktiven Zone, die sich vom Lake Taupo aus nach Norden bis zum Meer hin erstreckt. Der Boden wird also von unten entsprechend geheizt und die Auswirkungen davon sind die vielen kleineren und größeren Krater, die durch vulkanische Aktivität entstanden sind. Einige der Krater sind mit kochendem Schlamm gefüllt, sympathischerweise "Mud Pools" genannt. Andere sind mit heißen oder gar kochendem Wasser gefüllt. Manche sind eingetrocknet und schillern in den Farben ihrer Sedimentablagerungen, sei es rot (Eisen), gelb (Schwefel) oder schwarz (Schwefel & Kohlenstoff) um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Dampfende Krater und der Geruch von faulen Eiern

Dampfende Krater und der Geruch von faulen Eiern

Als nächstes Ziel steuern wir den Thermalpark in Wairakei an. Hier stehen wir am Eingang und überlegen, ob wir den Eintritt zahlen sollen, als uns ein paar ältere Personen entgegen kommen. Auf die Frage, ob sich das Ganze lohnt, antworten sie mit nein und geben uns den Tipp, lieber den Orakei Korako (Übersetzt: verstecktes Tal) Park aufzusuchen. So brechen wir um 12:45 Uhr auf und erreichen eine gute halbe Stunde später den Park. Diesmal erwartet uns eine "Terrassenlandschaft", in deren Umgebung sich verschiedene Krater, zwei Geysire und eine kleine Höhle mit einem kleinen badewannenwarmen Teich befinden. Die Terrassen sind als Verwerfungen bei dem letzten großen Erdbeben entstanden, auf denen sich nun Sedimente ablagern, die aus den Kratern und Geysiren an die Oberfläche treten. Leider wollten beide Geysire während unseres Aufenthalts nicht aktiv werden. Dementsprechend mussten wir uns auf die Suche nach anderen machen. Es gibt ja noch welche zur Auswahl.

Daniel und Chrise im Waiotapu Park

Daniel und Chrise im Waiotapu Park

Unsere Fahrt führt uns zum Waiotapu Park, den wir um 15 Uhr nach einer halben Stunde erreichen. Auch hier gibt es Geysire, "Pools" und Krater. Die Landschaft dieses Parks ist stark durch die vielen verschiedenen möglichen Farben der unterschiedlichen Ablagerungen geprägt. Es ist die mit Abstand bunteste Kraterlandschaft, die uns auf unserer Reise begegnet. Neben dem grau der "Mud Pools" gibt es auch jede Menge andere Farben, wie grün, gelb, orange, rot, blau, schwarz und weiß. Zum Teil sind die Kraterwände eingefärbt, häufig auch das kochende Wasser und der Schlamm. Es gibt fantasievolle Namen wie des Teufels Bad, des Teufels Tintenfässer, den Champagner Pool und die "Artists Palette". Insgesamt sind über 20 verschiedene Pools und Krater und ein grün eingefärbter See (gefüllt durch gefärbtes Wasser aus mehreren Kratern) zu sehen. Der Park ist sehr schön und gefällt uns beiden sehr gut, so dass wir ihn erst zwei Stunden und etliche Fotos später wieder verlassen. Die Geysire blieben allerdings auch hier eine Enttäuschung.

Chrise vor irgendwelchen uralten Kratern

Chrise vor irgendwelchen uralten Kratern

Da sich der Tag dem Ende zuneigt, fahren wir weiter nach Rotorua und suchen die YHA. Gegen 17.30 haben wir diese dann auch gefunden. Das ist das erste Mal in unserem Urlaub, dass sie kein Zimmer mit zwei freien Betten mehr für uns übrig haben. Wir werden stattdessen in zwei verschiedenen Dorms untergebracht. Aber andererseits, hat dies auch Vorteile. So lernt man wenigstens noch ein paar mehr Leute kennen. Unser erster Weg in dem Hostel führt uns in den geheizten Pool, welcher mit seinen 37 - 40 Grad eine angenehme Wärme aufweist. Die Zeit vergeht wie im Flug mit gemütlich im Pool liegen und quatschen. Nach und nach macht sich der Hunger bemerkbar. Wir flitzen zum Auto, stürmen den nächsten Supermarkt und werden fündig. Eine Pizza mit 1,4 kg (Größer als ein Backblech). Wir bitten unsere Zimmergenoss(inn)en um Hilfe. Zum Glück lassen sie sich schnell überzeugen und wir machen uns in der Küche auf die Suche nach einem Ofen.Wir müssen jedoch feststellen, dass die Gemeinschaftsküche dieser YHA gar keinen Ofen besitzt und nur mit einer Mikrowelle aufwarten kann. Hilfesuchend wenden wir uns an den freundlichen Mann hinter der Theke der hosteleigenen Bar und dürfen netterweise die Küche benutzen. Es dauert etwas bis wir den riesigen Ofen des großen Gasherds in Gang gebracht haben, aber dann kann die Pizza (ohne Gradangaben, es gibt nur ein und aus) backen. Eine halbe Stunde später treten wir vollzählig an, um die Pizza zu vernichten. Diese ist leicht kross geworden.

Gemeinsames Essen in Rotorua (vl Chrise, Bettina, Bodil, Daniel, Sigrid)

Gemeinsames Essen in Rotorua (vl Chrise, Bettina, Bodil, Daniel, Sigrid)

Dennoch schmeckt sie uns gut. Wir spülen gemeinsam ab und überlegen uns, was wir nun mit dem angebrochenen Abend machen. Da unsere Mitbewohner alle morgen früh einen Bus bekommen müssen, gehen wir auf die Zimmer und sitzen da noch bis Mitternacht gemütlich beisammen.

Mittwoch, 12.März 2008

Guten Morgen Rotorua. Bereits morgens um 8 Uhr gibt es hier strahlenden Sonnenschein. Bereits zwei Drittel unseres Urlaubs sind vorüber. Wo ist nur die ganze Zeit hin? Jetzt sind es nur noch sieben Tage hier in Neuseeland. Daniel verabschiedet sich noch von den zwei neuen Bekanntschaften, welche jetzt gleich in den Bus steigen, um ihre Reise fort zu setzen.
Um 9 Uhr kommt auch Chrise hinzu und es geht zum gemeinsamen Frühstück.
Los geht's um 10.30 mit Daniels Wunschprogramm, dem Zorb. Dabei handelt es sich um eine großen aufgeblasenen Plastikball, in dem eine zweite Plastikkugel aufgehängt ist. Wahlweise kann man sich darin festschnallen lassen oder mit einer Ladung Wasser in die Kugel legen.

Das ist ein Zorb

Das ist ein Zorb

Anschließend wird man einen Hang hinunter gerollt. Der Spaß kann als neuseeländisch bezeichnet werden, da die Kiwis* zuerst auf die Idee gekommen sind diese Dinger zu entwickeln und anzufertigen. Der 20 Sekunden dauernde Spaß kostet 25€.Nachdem wir ordentlich durchgeschüttelt wurden, schauen wir noch ein paar anderen Verrückten zu, die sich auch an dieser "Sportart" versuchen.
Anschließend fahren wir zu einer Maori Siedlung auf der anderen Seite der Stadt. Leider ist diese nur abends zugänglich, somit sind wir nun umsonst hin gefahren.
Unser nächstes Ziel schließt an den gestrigen Tag an. Es sind die Geothermen und die Maori-Siedlung von Whakarewarewa. Nein wir sind nicht auf der Tastatur eingeschlafen, dies ist schon eine Abkürzung des unaussprechlichen Originalnamens mit 36 Zeichen. Wem das zu lang ist, kann die in Rotorua geläufige Kurzform Whaka verwenden.

Der Eingang zu der Siedlung

Der Eingang zu der Siedlung

Zunächst sehen wir eine kurze Livevorstellung der Maori-Kultur in dem Dorfgemeinschaftshaus. Die Maoris führen verschiedene Tänze und Gesänge auf und erzählen dazwischen einiges über die kulturellen Hintergründe.

Die Tanzeinlage begeistert vor allem durch die gezogenen Grimassen.

Die Tanzeinlage begeistert vor allem durch die gezogenen Grimassen.

Danach werden wir durch die Siedlung in den Park geführt.Unser Führer, auch ein Maori erklärt uns Weiteres über die Bauweise und Kultur der Maori und zeigt uns, wie aus dem neuseeländischen Flachs Seile und Kleidung hergestellt werden kann. Auch ein Kiwihaus lädt zur Betrachtung eines Kiwipäarchens ein. Hier sehen wir zum zweiten Mal diesen sehr merkwürdigen nachtaktiven Vogel. Anschließend wandern wir eine Stunde über den schön angelegten Weg durch die Kraterlandschaften des Parks.Dieses Mal bekommen wir endlich einen Geysir zu sehen, der auch funktioniert.

Endlich, ein funktionierender Gysier

Endlich, ein funktionierender Gysier

Und das sogar ausgezeichnet. Er spritzt heißes Wasser für mindestens eine Viertel Stunde in die Luft, und das regelmäßig 2- bis 3-mal die Stunde.
Um kurz vor 15 Uhr verlassen wir den Park und begeben uns noch mal kurz in die Innenstadt von Rotorua, um wenigstens kurz etwas von der Stadt zu sehen. Wir machen einen kurzen Ausflug zu dem Blue Bath, ein riesiges Badehaus mit angeschlossenen Thermen, dass heute auch ein Museum beherbergt. Der zweite Stopp führt uns zur kleinen anglikanischen Kirche St. Faith am Ufer des Lake Rotorua, dort ist auch eine kleine Maori Siedlung mit dem großen Versammlungshaus Tamatekapua.
Um 15.45 geht es weiter zu unseren Glühwürmchen. Ein weiterer Ausflug, welchen wir bereits von Deutschland aus gebucht hatten. Auf unserem Weg dorthin fahren wir in weiser Voraussicht an der YHA in Tauranga vorbei und besorgen uns ein Zimmer für die Nacht. Um 17.20 machen wir uns, nachdem wir nach dem Weg gefragt haben und ungefähr wissen wo wir suchen müssen, auf den Weg zum Treffpunkt. Die Beschreibung war hinreichend gut und etwa 25 Minuten später sind wir vor Ort. Kurz darauf werden wir auch bereits von Matt, unserem heutigen Guide abgeholt. Wir stiegen in einen kleinen Van - ja, wir haben eine Privattour *gg* - und werden ca. 20 Minuten mit dem Auto weiter zum Stausee McLaren gefahren. An diesem See baut Matt einen Tisch auf und es gibt erst einmal eine kleine Stärkung vor der "großen" Fahrt.

Zuerst gibt es eine kleine Stärkung

Zuerst gibt es eine kleine Stärkung

Es gibt Chips, Kekse, Früchte, Käse und Wein. Wir essen fast alles auf und füttern mit den verbleibenden Chips die Enten, welche uns aufgrund des Essens sowieso belauern.

Wenn die Enten schon da sind, können wir sie auch füttern.

Wenn die Enten schon da sind, können wir sie auch füttern.

Um 19.30 geht es bei 22 Grad Außentemperatur los. Der Himmel ist strahlend blau und die Sonne beginnt sich zur "Nachtruhe" zurück zu ziehen. Es wird nun Zeit aufzubrechen. Wir werden mit Jacken, Schwimmwesten und einem Kajak ausgestattet und los geht es auf die anderthalbstündige Tour.

Komplett ausgerüstet geht es los.

Komplett ausgerüstet geht es los.

Gegen 20 Uhr ist die Sonne bereits nicht mehr zu sehen und auch der Himmel färbt sich langsam in ein dunkles Grauschwarz. Am oberen Ende des Sees geht dieser in einen kleinen Bach über und zum Zeitvertreib klettern wir zwei aus unserem Kajak und wandern ein wenig den Fluss entlang. Als die Sonne schließlich ganz verschwunden ist, tauchen immer mehr Sterne am Firmament auf, welche uns im spiegelnden Wasser des McLaren Sees den Weg weisen. Nun geht die Fahrt weiter, den Weg über den See zurück. Am Ufer tauchen zahlreiche Glühwürmchen auf. Es geht vorbei an einem Wasserkraftwerk in einen schmalen Seitenarm, eine kleine Schlucht, in dem die Bäume eine Dichte Wand aus Blättern bilden. Über uns zeichnet sich ein dünner Himmelsstreifen mit Sternen ab, an den Wänden leuchten hunderte von Glühwürmchen in verschiedenen Farben in kleinen Kolonien. Die Versuche, dies zu fotografieren schlugen, aufgrund der Lichtverhältnisse, leider alle fehl. Als wir wieder an unserer Landestelle ankommen, sind es nur noch 18 Grad. Mittlererweile ist es 21.20 und wir sind erschöpft. Dementsprechend verläuft unsere Heimfahrt auch etwas schweigsam. Kurz vor 10 erreichen wir die YHA und fallen erschöpft in unsere Betten, nachdem wir noch etwas über den morgigen Tag geredet haben. Alles in allem war dies eine fantastische Tour, die man jedem nur empfehlen kann.

© Daniel W., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich wird ein lang ersehnter Traum wahr: eine Reise nach und durch Neuseeland. Geplant ist eine Reise mit mehreren Stationen auf dem Hin- und Rückweg zu unserem Ziel, welches zum größten Teil mit dem Auto erkunden möchten. Von Frankfurt aus fliegen wir über Hongkong und Sydney nach Christchurch. In den folgenden 19 Tagen werden wir die Süd- und Nordinsel erkunden. Von Auckland geht es nach einem kurzen Erholungsaufenthalt auf den Fijis in Nadi wieder über Los Angeles zurück nach Frankfurt.
Details:
Aufbruch: 21.02.2008
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 25.03.2008
Reiseziele: Hongkong
Australien
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Daniel W. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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