Costa Rica

Reisezeit: Februar - April 2005  |  von Martin Rümmler

La Selva, das Praktikum beginnt: Santa Rosa Nationalpark

12.-15. Maerz

am Samstagmorgen dem 12. Maerz brechen wir auf zum Santa Rosa Nationalpark an der pazifikueste von Costa Rica, um ein weiteres der vielen Oekosysteme des landes kennenzulernen. das areal liegt jenseits der zentralen bergkette, die Costa Rica in die karibische oestliche und in die pazifische westliche haelfte teilt. der nationalpark schuetzt den wertvollen tropischen trockenwald, der ein extremes pendant zum immergruenen feuchten regenwald z.B. hier in La Selva darstellt. ueber den dreh- und angelpunkt des landes San Jose geht es weiter gen nordwesten richtung Nicaragua. am nachmittag erreichen wir erschoepft und mitgenommen von der elendig langen busfahrt den nationalpark. sind wir am morgen noch im regen von La Selva aufgebrochen, herrscht hier um dieses jahreszeit totale trockenheit. das trockene klima hier ist aber irgendwie leichter zu ertragen als die schwuele hitze in La Selva und am abend weht in schueben ein angenehm kuehler wind von den vulkanbergen kommend durch den trockenwald und die gaenge unserer unterkuenfte.

am sonntagmorgen ist frueh aufstehen angesagt, da wir heute zum Playa Nancite wandern wollen, an dem schildkroeten ihre eier ablegen. die sonne brennt hier erbarmungslos nieder und wir wollen die fruehen morgenstunden nutzen, um einen grossteil der knapp 13 km hinter uns zu bringen, bevor es mittags unertraeglich heiss wird. der wald strotz nur so vor arten und ist fuer uns alle sehr interessant. mit den vielen Akazien und graesern erinnert dieses oekosystem sehr an die savannen afrikas oder den australischen busch.

Wenn die Sonne noch tief steht, laeuft es sich noch ganz gut

Wenn die Sonne noch tief steht, laeuft es sich noch ganz gut

"Wo ist nur mein Wasser?"...wenn man nicht aufpasst, wird man hier schneller zur Doerrpflaume, als einem lieb ist!

"Wo ist nur mein Wasser?"...wenn man nicht aufpasst, wird man hier schneller zur Doerrpflaume, als einem lieb ist!

um die hitze zur mittagszeit zu ueberbruecken, machen wir pause an einem einsamen wunderschoenen strand, an dem die grossen pazifikwellen ewig lang am strand ausrollen koennen. hier, direkt an der felskueste ist das klima derart trocken, dass kaum noch trockenheitsresistente baeume zu finden sind und sich sogar schon Kakteen und Agaven einstellen.

Unsere kleine Gruppe hat Gilligans Strand fuer sich entdeckt

Unsere kleine Gruppe hat Gilligans Strand fuer sich entdeckt

Kaktussen am Playa "Mittagspause"

Kaktussen am Playa "Mittagspause"

in den spaeten nachmittagsstunden bewaeltigen wir die letzten kilometer und erklimmen mit sack und pack einen letzten kraeftezehrenden, schweisstreibenden, nie enden wollenden bergruecken auf dem weg zum Playa Nancite, dem schildkroetenstrand.

Hier haben wir den Berguecken bereits passiert (von vorne nach hinten: Kim, Stefanie, Alexandra, Sara, Viktor und Janush)

Hier haben wir den Berguecken bereits passiert (von vorne nach hinten: Kim, Stefanie, Alexandra, Sara, Viktor und Janush)

in den letzten sonnenstrahlen erreichen wir die rangerstation am strand. die atmosspaehre hier am Playa ist ein wenig frustrierend, denn die schildkroeten haben hier so ihre probleme. es ist gerade flut und die scharen von Rabengeiern laben sich an den hunderten von schildkroeteneiern, die von der brandung angeschwemmt werden. viele gelege verfaulen hier einfach und werden aus dem sand gespuehlt. auch bleibt den schildkroeten fuer ihre eiablage bei flut nur ein schmaler strandabschnitt, der von treibholz uebersaeht ist.
leider laesst sich am abend keine schildi blicken und nur eine spur am morgen zeugt davon, dass in der nacht doch noch ein tier an land gekrochen sein muss.

zerstochen von muecken und floehen treten wir am dienstagmorgen den rueckweg an. wir maschieren stramm durch, so dass wir den nachmittag noch zeit haben, eine alte Hacienda zu besichtigen und die ruhehoehle von Vampirfledermaesen zu besuchen.

am mittwoch dem 15. Maerz verlassen wir leider schon wieder Santa Rosa und fahren zurueck nach La Selva.

© Martin Rümmler, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Sieben Wochen Costa Rica stehen bevor. Die ersten zwei und die letzten drei verbringen wir auf der Suche nach interessanten Plaetzen irgendwo im Land. Dazwischen heisst es 14 Tage Tropenoekologisches Praktikum auf der biologischen Station La Selva in Costa Rica. Die Reise beginnt jedoch mit vier Tagen Stop-over schon in San Francisco.
Details:
Aufbruch: 19.02.2005
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 08.04.2005
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Costa Rica
Nicaragua
Der Autor
 
Martin Rümmler berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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