Malaysia aufem Seeweg

Reisezeit: November 2009  |  von Andreas Klunker

Bein Drei Penang nach Langkawi

Unsere Befuerchtungen fuer den naechsten Tag waren nicht begruendet: wir fanden genug Wind fuer die naechste Passage.
Im Hotel hatte ich Gelegenheit, die Waesche auf westliches Geruchsniveau zu bringen und mein Koerper war geheilt. Alles klar fuer die naechste Seefahrt dann.

wie gewohnt, wurden wir natuerlich schon bald wieder von den 'richtigen' Rennbooten ueberholt.

Aber wir hatten ebenfalls Gelegenheit, ein paar Boote zu ueberholen - wenn auch manchmal unter deren aktiver Mithilfe...

Die Abendbrise blieb uns erhalten und wir hatten eine guenstige Route gewaehlt. Endlich einmal konnten wir uns ein wenig nach vorn schieben und bei Anbruch der Nacht traeumten wir uns schon auf die Siegertribuene.

Zwischen Penang und Langkawi gibt es nur eine kleine Insel mit einem Felsen dabei und der Wind war guenstig: schnurstracks zwischen Fels und Eiland durch - Gewinnen - Trophy abholen und Tiger Bier trinken. Was kann schief gehen?

Ja.

Was ?

Es kann zum Beispiel abends um halb elf schief gehen, wenn das Boot das Sprechen anfaengt.
In unserem Fall sagte das Boot: " Thump"
Dann sagte Jeremy: " Jungs, hier ist was falsch. Ich kann nicht steuern."

Das frustrierendste fuer einen Regattasegler ist es, waehrend des Rennens die Segel bergen zu muessen. Das ging uns genauso. Und wenn das Boot nicht zu steuern ist, dann ja wohl weil es kein Ruder mehr hat.
Emy hat das dann auch bestaetigt: Er ist hinten an der Badeleiter runter geklettert und hat mit dem Fuss gefuehlt, aber nichts gefunden was eigentlich haette dort sein sollen.
Sch... - - - ...limmes Pech: Es waeren nur noch zwei Stunden bis zum Ziel gewesen.

Als naechstes kamen dann die Ueberlegungen fuer Sicherheit:
Wir hatten die Felsen passiert und wuerden nicht drauf getrieben werden. Das naechste Land in Windrichtung waere Sumatra und das gab uns etwa eine Woche Zeit, unsere Lage zu richten. Das sah nicht allzu schlecht aus.
Das Wetter war auch nicht schwierig und so konnten wir jetzt in aller Ruhe einen Plan machen.
Mit Funk hatten wir schon die Regattaleitung informiert und da waren auch ein paar Boote in greifbarer Naehe. Aber wir haben sie gebeten, erst Mal ihr eigenes Rennen zu Ende zu fahren; immerhin waren wir ja nicht in echter Seenot.

Mir ging es dann ein wenig auf den Beutel, weil jeder eine bessere Loesung zu bieten hatte. Da hab ich (als Bootsbauer) dann einfach zugehoert, was sich die potentielle Kundschaft so einfallen laesst.
Das sah dann so aus:
Wir hatten eine lange Stange dabei - die nennen wir normalerweise Spinakerbaum. Wir hatten innen auch ein paar Einlegebretter fuer die Betten - die nennen wir Kojenbretter.
Das haben wir dann zusammengeschraubt und eine Art Wikingerschiff-ruder gebastelt - das nannten wir Notruder.
Zum Glueck hatten wir einen Akku-Schrauber dabei. Der sollte eigentlich nicht da sein, weil Jeremy kein unnoetiges Gewicht an Bord wollte - allerdings habe ich den beim Ausraeumen in Port Klang vergessen.
Da soll mal einer sagen, dass Altzheimer zu nichts nuetze ist.

Ich hatte auch vergessen zu berichten, dass Ronan uns in Penang desertiert ist. Seine lokale Freundin (auf einem anderen Boot) ist vorher dauernd um ihn rum als wenn er nicht segeln muesste.
Statt dessen war jetzt Phoebe bei uns, die hier mit 18 ein Berufspraktikum macht.
Das bringt mich zu der alten Rede ueber Frauen an Bord...
Kann man aber Phoebe nicht zur Last legen; sie hat sich wacker geschlagen und war mit ihrer eigenen - schweigsamen - Segelerfahrung mindestens genauso wertvoll wie Ash mit seiner kommunikativen Methode

Spaeter war es dann etwas langweilig, weil unter Motorhilfe die letzten Meilen richtig laaaaaaaaaaaaaaaaang wurden.
Am Ende war dann Malcolm, der mit seiner Yacht gewartet hatte, um uns die letzten Meter in die Marina zu schleppen.

© Andreas Klunker, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Raja Muda Regatta
Details:
Aufbruch: 14.11.2009
Dauer: 9 Tage
Heimkehr: 22.11.2009
Reiseziele: Malaysia
Der Autor
 
Andreas Klunker berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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