FIRST CALIFORNIA, THAN THE WORLD!!

San Christobal de Las Casas

Bevor wir uns morgen weiter zum Dschungeltempel nach Tikal im Norden Guatemalas machen, gibts hier nochma kurz was von unseren letzten Tagen zu hoeren, die wesentlich besser als die vorherigen verlaufen sind. San Christobal de Las Casas liegt mit seinen 130.000 Einwohnern im Herzen Chiapas und damit schon ziemlich nah an der Grenze zu Guatemala. Die schoene und aeusserst farbenfrohe Kolonialstadt ist ziemlich hoch gelegen, was hoffentlich auch der Grund dafuer ist, dass man sich nach ein paar Treppenstufen schon wie nach einem halben Marathon fuehlt. San Christobal hat seine Bekanntheit durch die Zapatistenbewegung (was ihr einen angenehmen revolutionaeren Charakter verleiht) und seine umliegenden Mayadoerfer erlangt. Wir haben hier unter anderem an ner Bootstour durch nen Canyon teilgenommen, wo wir endlich mal Tiere (Pelikane, Spinnenaffen und Krokodile) in ihrem natuerlichen Umfeld beobachten konnten und haben dort auch Rose und Ralphe, n witziges und wie wir glauben, fuer London typisches Paaerchen kennengelernt.

Ausserdem haben wir noch an ner Reittour nach San Juan Chamula (umliegendes Mayadorf, in dem Tzotzil geprochen und Polygamie ausgelebt wird) teilgenommen, wo wir beide neben Margaux und Oddar, zwei Maedels aus Frankreich die einzigen waren. Anfangs noch ganz witzitg, da wir fuer unsere umgerechnet 7 Euro machen durften was wir wollten, hatte ich nach ner Stunde dermassen die Schnauze voll, da mir alles weh getan hat und ich mehr und mehr eine Antipathie fuer mein Pferd entwickelt habe. Irgendwann sind wir dann doch angekommen und haben die uns empfohlene Kirche besucht, die schon ziemlich beeindruckend war. Auch wenn die Kirche von aussen wie eine typische und unscheinbare Kirche aussah, waren die darin stattfindenden Rituale mit nichts vergleichbar. Auffaellig waren die unheimlich vielen und am Boden mit Wachs festkeklebten Kerzen, die einerseits Licht und megaviel Waerme spenden und gleichzeitig Hauptbestandteil der Zeremonie der Tzotzil-Indianer ist. Anscheinend dient das Abbrennen der Kerzen mit ihren unterschiedlichen Farben dazu, boese Krankheiten loszuwerden bzw. sich gegen diese vorbeugend zu schuetzen. Der mit Tannennadeln uebersaehte Boden und das Schwenken mit Wasserflaschen und Huehnern ueber den Kerzen scheinen die Zeremonie zu vollenden. Wir mussten dann irgendwann, nachdem wir auf dem Vorhof der Kirche von den Kindern der Mayas und ihren angebotenen Sachen belagert wurden, wieder weiter. Simone freute sich natuerlich auf den Heimweg aufm Pferd, waehrend ich mir mit immer staerkenden werdende Muskelkater wuenschte, schon zurueck zu sein. Irgendwie gings dann aber und es war im Nachhinein ne echt coole Tour.

Am Tag darauf haben wir uns in nordoestlicher Richtung auf den Weg nach Palenque gemacht. Los gings um 6 uhr morgens und komischerweise scheinen wir uns immer genau die Hostels und Tourunternehmen rauszusuchen, die eher von Einheimischen als von anderen Travellern genutzt werden. Meistens sieht das dann so aus, das man aufgrund der Sprachbarriere ausser Hola und Adios nicht viel mehr miteinander redet. Eins unser Zwischenziele auf dem Weg nach Palenque waren u.a. Agua Azul, einem natuerlichen und ueberdimensionalen Wasserfallkomplex, der ausserhalb der Regenzeit wohl tuerkisblau sein soll. Wir durften die Wassermassen in schoenstem Dunkelbraun beobachten. Danach gings weiter nach Mizol Ha. Hierbei handelt es sich um nen ca. 40 m hohen Wasserfall. Nach 5 min. hat man jedoch das Gefuehl alles gesehen zu haben und so gings auch gleich weiter zu den vor ueber 2000 Jahren erbauten Ruinen von Palenque, die mitten im Dschungel sind und es dort auch dementsprechend heiss war. Die Ruinen und deren Umgebung waren schon echt geil anzusehen, aber die unheimliche Schwuehle und unsere mueden Beine haben das ganze leider ziemlich erschwert. Irgendwann waren wir dann endlich fertig und wurden in der Stadt selbst abgesetzt, wo wir uns mit zwei anderen Travellern auf die Suche nach einem billigen Hostel gemacht, was wir dann schliesslich mit 200 Pesos die Nacht gefunden haben. Jetzt machen wir uns mal auf die Suche nach einem guenstigen Ticket fuer die 4 stuendige Bus- & Bootsfahrt (da die Grenze wohl ein Fluss ist) nach Tikal/Guatemala morgen. Alright, adios und bis bald!