Südostasien reloaded, version 2.012

Reisezeit: Dezember 2011 - Januar 2012  |  von Conny Lachenmayr

Vang Vieng

Coy's Eindruck:
Coy's Eindruck:

schweren Herzens verlassen wir Vientiane, das so anders ist, als ich erwartet hatte.

Ein froehlicher TukTukfahrer holt uns am Guesthouse ab (er will eigentlich jemand anderen abholen, aber er nimmt dann einfach uns. ein NETTER Kerl), wir verstauen unser Gepaeck und unsere Beine in dem Minigefaehrt und freuen uns auf den versprochenen VIP-Bus nach VangVieng. Kurz habe ich ein bisschen Angst, dass wir das mit dem BUS falsch verstanden haben und versuche mich gerade mit dem Gedanken einer 4h-TukTukFahrt anzufreunden, als er uns charmantlaechelnd erklaert, wir muessen noch zwei Leute abholen. die waren sichtlich begeistert, als sie uns, unser Gepaeck und unsere (nun ja wirklich nicht soooo langen) Beine im TukTuk sahen. Als die beiden schliesslich sich und ihr Gepaeck verstaut hatten und ein bisschen gequaelt aussahen, troestete ich sie mit der Information, dass wir nur noch zwei weitere Gaeste abholen wuerden. Anscheinend kommt mein Humor auf Englisch gar nicht gut an, weshalb ich diesen Scherz gleich wieder aufklaerte (ich bin mir sicher in ihrem Reisebericht steht: blonde deutsche Frauen halten sich fuer extrem witzig. sind sie aber nicht!)...
Wenigstens sollte sich meine Sorge um die Fahrt nicht bestaetigen: wir kamen an einem huebschen Sleeping-Bus an, was vor allem mich sehr freute: da werden Erinnerungen an Vietnam wach! die Einrichtung des Busses war allerdings.... nun ja: Porno-Style. Rote Plastikbetten, goldene Verzierung... Doc's Laune wurde von der Wahl der Betten (UNTEN!) sehr getruebt, da er um den guten Ausblick fuerchtete. Als 5 Minuten nach uns eine Horde 20jaehriger junger Maedels den Bus in Hotpants (und zwar SOWAS von Hot, ich konnte genau erkennen, wer "uennerum" welche Frisur trug. igitt!!!) bestieg, fand er die Aussicht gar nicht mehr soooo uebel... (ich hatte meine hellste Freude bei der Vorstellung, wie sich die Beinchen der Damen (und nicht nur die!) am Plastiksitz festsaugen wuerden und konnte so meinen Neid ob der makellosen Beine niederringen..)

Nach einer kurfigen, holprigen Fahrt mit einer kurzen Pinkelpause (diese WCs gehen in die Top 5 der ekligsten WCs all meiner Reisen ein!) rettete mich nur noch ein Reisekaugummi und die Panne eines anderen Busses vor peinlichen Zwischenfaellen (mei, war MIR schlecht!). Die immer roter werdende Natur draussen nahm ich kaum noch wahr (und was ich sah erinnerte mich schwer an Kambodscha) und war schliesslich mehr als froh, als wir mehr oder weniger aus dem Bus geworfen wurden. Ehe ich richtig stand, lagen unsere Rucksaecke schon in rotem Staub und unsere Plaetze wurden von Reisenden mit dem Ziel LuangPrabang eingenommen.
Da waren wir also. in VangVieng. Dem Ort, "an dem sich die Geister scheiden", wie Loose so schoen sagt. Wir waren gespannt. Ein TukTuk brachte uns in die Hauptstrasse des Ortes, wir entfernten uns von unseren (Hotpantigen) Mitreisenden und machten uns auf die Guesthousesuche. Loose versprach uns im Babylon ein nettes kleines, ruhiges Guesthouse (nach der lauten Bude in Vientiane erschien mir das verlockend!) mit ordentlichen Zimmern. Wir baten hoefflich darum, die Raeume erst begutachten zu duerfen und befanden das Zimmer ganz oben mit Balkon fuer gut. Unser Gepaeck liesen wir gleich dort und checkten kurz unten ein. Als wir zurueckkamen war ich geschockt: die hatten glatt hinter unserem Ruecken die Bude total runtergewirtschaftet: cm-hoher Staub, Asbestdecke und Schimmel in jeder Ecke! das kann doch wohl nicht wahr sein! Die andere Theorie, die ich in LuangPrabang nochmal pruefen werde: sinkt der Anspruch oder das Sehvermoegen mit ca. 20 kg Gepaeck auf dem Ruecken?! oh man. ich fuehle mich wieder sehr als Backpacker und ueberlege, ob ich jemals in einem schlechteren Guesthouse geschlafen habe. Selbst JollyFrog war damals schoener... der Vorteil ist... aehm... wir sammeln BackpackerPunkte und duerfen dann mit gutem Gewissen auf den Inseln in "Luxus"Schuppen schlafen. Ausserdem zahlen wir ungefaehr 4 Euro pro Kopf und Nacht: what you give is what you get...

Fuer alle anderen VangViengReisenden: egal was Loose sagt: geht zum Fluss und sucht euch was nettes, LAUT war es bei uns heute Nacht auch! (special Thanks to our Sponsor Ohropax!!!)
VangVieng. was soll ich sagen: ich schwanke zwischen allen Meinungen. Dieses Staedchen bietet: Tubing im Fluss (bei gleichzeitigem Besaeufnis), einige spannende (?) Hoehlen, unzaehlige Kneipen und Bars (in denen nonstop alte Friends-Folgen laufen!!!), kurz gesagt: der Ballermann von Laos!
Andererseits ist es ein nettes Oertchen. die Leute sind unglaublich freundlich und entspannt. Schon nach 2h in diesem Ort sind wir sowas von entschleunigt, dass wir uns hinreissen lassen, EINE Folge Friends im Liegen und mit einem kleinen Bier zu geniessen. Natuerlich sehr kritisch: wir finden, das DARF ein Traveller eigentlich nicht. und wir haben berechtigte Angst, dass unser Freund Stefan Loose gleich auftaucht und uns des Paradieses verweisst: IHR DUERFT HIER NICHT MEHR REIN! andererseits... NOCH eine klitzekleine Folge... wir sind ja so muede vom Reisen.... und ueberhaupt: selbst doc findet Friends auf Englisch lustig... Schliesslich verbringen wir tatsaechlich den ganzen Abend relaxt mit den Friends - und reden uns ein, das machen wir mit der Unterkunft wieder wett... Nebenbei beobachten wir die anderen Traveller (ich find ja, das sind Touristen! , die schon um 20 Uhr ihr Hotel nicht mehr finden - nicht nur die guenstigen Alkoholika sorgen hier fuer "Stimmung"...!
Der erste Morgen in VangVieng: als erstes suche ich meinen Koerper nach Bissen und Stichen diverser Tierchen ab - ich bin mir sicher es wohnen mehrere Generationen in meiner Matratze!) uns bin ganz froh, dass wir nur noch eine Nacht hier vor uns haben.
Unsere Plaene fuer den heutigen Tag werfen wir alle kurzerhand ueber Bord: zum Tuben sind wir einfach schon zu alt und zum Fahrradfahren fehlt uns die Lust, der Hoehlenaufstieg ist MIR zu gefaehrlich. Wir sind total "gechillt" (igitt!!!) und das obwohl wir keine der Special-Pizza gegessen haben. "Special"Angebote gibts hier einige - Claudi, der Weihnachtsfeiergrinch weiss, wovon ich spreche!!!! - Pizza mit "Gras"Beilage und HappyPilze werden hier sichtlich begeistert konsumiert. WIr stellen mal wieder fest: wir sind zu alt fuer diesen Mist! Wir machen uns auch so einen schoenen Tag und sind nicht ungluecklich ueber unsere Weiterreise morgen nach LuangPrabang.

Memo an Stefan Loose: DAS war nicht WITZIG! das war das LETZTE Mal, dass wir dir vertraut haben! oder wann WARST du denn das letzte Mal hier?!

Memo an mich: niemals. aber wirklich NIEMALS in einer rantzigen Bude unter den Wandbehang schauen.

Docs ToDo: Klaeren mit welchen gesundheitlichen Einschraenkungen man nach zwei Naechten in der SchimmelHoelle rechnen muss...

© Conny Lachenmayr, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich ist es wieder soweit: die nächste Asientour steht an: Los geht's im gelobten Land. BKK wird uns wie ein wilder Strudel vom europäischen Level in die Zauberwelt Asiens spülen, uns mit schwül-stickiger Luft begrüßen und uns mit den einzigartigen Gerüchen Thailands wieder mal in seinen Bann ziehen. Weiter geht's dann je nach Wasserstand Richtung Zentralthailand und Laos. Mehr zur Strecke: lasst euch überraschen - wir tun's auch! :-)
Details:
Aufbruch: 27.12.2011
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 20.01.2012
Reiseziele: Thailand
Laos
Der Autor
 
Conny Lachenmayr berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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