Ben & Nadja: Südamerika - USA - Australien - Thailand - Alles kann, nichts muss!

Reisezeit: Mai 2013 - Februar 2014  |  von Ben Pietzner

Kolumbien: Dschungeltour zur Ciudad Perdida (6 Tage)

19.07.2013 - 25.07.2013

"Die verlorene Stadt" ist natürlich nicht wirklich verloren. Die Eingeborenen wissen schon seit jeher von ihrer Existenz und wandern für wichtige und heilige Zeremonien und Rituale zur Ciudad Perdida. Die Stadt wurde angeblich hauptsächlich zwischen dem 11. und 16. Jahrhundert vom Tairona-Stamm erbaut. Sie hatten ein beeindruckendes Wassersystem mit bewässerten Feldern und waren generell in politischen, organisatorischen und infrastrukturellen Angelegenheiten sehr weit. Ebenso waren sie begabt und fortgeschritten in Töpfer- und Goldarbeiten.
Dem Eindringen der Spanier hielten die Tairona heftigen Wiederstand entgegen, letztendlich blieb ihnen aber nur die Flucht in die Berge. Die Spanier schleppten auch Krankheiten ein, mit welchem sich die Indianer kontaminierten und so zahlreiche Dörfer dahin rafften. Die Stadt geriet in Vergessenheit, überwucherte und wurde dem Urwald gleich. Im 19. Jahrhundert wurde die Ciudad Perdida von Grabräubern wiederentdeckt und ausgeraubt.

Die indigene Stadt liegt im Norden Kolumbiens und ist neben Machu Picchu eine der größten wiederentdeckten präkolumbischen Städte Südamerikas.

Normalerweise dauert der Treck drei oder vier Tage, der clevere Benjamin hat aber fürs gleiche Geld sechs Tage vereinbart. So konnten wir die gleiche Strecke in kleineren Abschnitten zurücklegen und dafür umso mehr die herrliche Natur geniessen.

Alle, die die Strecke in vier, fünf und sechs (also Benjamin und ich) Tagen zurücklegten, starteten zur selben Zeit. So um die 40 Personen waren wir. Das war ziemlich unromantisch, kam einer Touristenabfertigung doch sehr nahe und war das genaue Gegenteil von Abenteuer und "wir-und-die-kolumbianische-Wildnis". Doch nach der ersten Nacht splittete sich die Gruppe und wir waren noch zu zehnt unterwegs, samt zwei Führern, welche auch gleichzeitig als Köche fungierten. Beide machten einen super-tollen Job. Die Küchen waren sehr rustikal und primitiv, aber mega spannend mit mehreren Holzöfen bestückt und wir staunten nicht schlecht, was für abwechslungsreiche und wohlschmeckende Menüs die zwei, teils mit Hilfe der Finca-Besitzer, hervorbrachten.

Die Natur war unfassbar schön und abwechslungsreich. Teils fühlte man sich wie mitten in einer kolumbianischer Kaffeewerbung. Wir badeten, wateten durch Flüsse, setzten uns von der Gruppe ab und genossen so die Einsamkeit und das Naturfeeling. Wir marschierten an Kogi-Dörfern vorbei (von den Tairona abstammend), der nun hier in dieser Region ansässige Indianerstamm und erhielten ein paar Infos über deren Philosophie und Lebensweise. Die Kogis gehen sehr behutsam mit Informationen um und wählen ihre Wörter, welche sie preisgeben, sehr sorgfältig. Der Kogi, der mit unserer Gruppe ein paar Wörter austauschte, sagte Kokablätter kauend, dass die Kogis sehr alt werden, um die 200 Jahre.

Am dritten Tag war es dann so weit. Nach einem überquerten Fluss, kletterten wir andächtig die steinerne Treppe nach oben. Nach den ca. 1.000 Stufen konnten wir schon die ersten terrassierten kreisrunden Wohnplateaus sehen. Je niedriger der Hierarchiestatus, desto tiefer wohnten die Familien. Etwa 2.500 Menschen lebten dazumal in der Stadt. Und ca. 200 Städte und Dörfer sollen noch immer im Dschungel der Sierre Nevada verschollen sein.

Die erste Rast nach dem ersten Aufstieg - völlig durchgeschwitzt.

Die erste Rast nach dem ersten Aufstieg - völlig durchgeschwitzt.

Einer der beeindruckenden Aussichtspunkte unserer Wanderung.

Einer der beeindruckenden Aussichtspunkte unserer Wanderung.

Unser erstes Camp, in dem wir unsere erste Nacht im Dschungel verbringen.

Unser erstes Camp, in dem wir unsere erste Nacht im Dschungel verbringen.

Die große Outdoor-Küche mit mehreren Feuerstellen.

Die große Outdoor-Küche mit mehreren Feuerstellen.

Das einzige Bett zwischen ca. 100 Hängematten, welches sich Benjamin aufgrund seines Problems mit seiner Halswirbelsäule rechtzeitig sichern konnte.

Das einzige Bett zwischen ca. 100 Hängematten, welches sich Benjamin aufgrund seines Problems mit seiner Halswirbelsäule rechtzeitig sichern konnte.

Guten Morgen Kolumbien!

Guten Morgen Kolumbien!

Erstmal Käffchen zum wach werden...

Erstmal Käffchen zum wach werden...

...während ich mich den Papageien widme...

...während ich mich den Papageien widme...

...und mein Frühstück teile.

...und mein Frühstück teile.

Einer der vielen wackeligen Flussübergänge, an denen wir teils auch mal zur Abkühlung ins frische Wasser springen konnten.

Einer der vielen wackeligen Flussübergänge, an denen wir teils auch mal zur Abkühlung ins frische Wasser springen konnten.

Das zweite Camp direkt vor einem großen Fluss, diesmal gab es für alle Betten.

Das zweite Camp direkt vor einem großen Fluss, diesmal gab es für alle Betten.

Hier wird noch ganz urtypisch nach indigenem Stil gewaschen.

Hier wird noch ganz urtypisch nach indigenem Stil gewaschen.

Willkommen in unserem letzten Camp vor der Ciudad Perdida und unserem Rückweg.

Willkommen in unserem letzten Camp vor der Ciudad Perdida und unserem Rückweg.

Es ist so entspannend, 6 Tage in der Natur, ohne Telefon, Internet und Co. zu verbringen - jeden Tag im Freien aufzuwachen, den Tieren zuzuhören und den Sonnenaufgang zu genießen! Achja, und nicht zu vergessen, nachts die unzähligen Glühwürmchen zu bestaunen.

Es ist so entspannend, 6 Tage in der Natur, ohne Telefon, Internet und Co. zu verbringen - jeden Tag im Freien aufzuwachen, den Tieren zuzuhören und den Sonnenaufgang zu genießen! Achja, und nicht zu vergessen, nachts die unzähligen Glühwürmchen zu bestaunen.

Eine alte Getreidemühle der Tairona-Indianer.

Eine alte Getreidemühle der Tairona-Indianer.

Eine der wohl wichtigsten Pflanzen der meisten indgenen Völker in Kolumbien, die Koka-Pflanze - für Medizin und Rituale wie auch zum Knabbern, wie es die Männer der indigenen Völker ständig tun. Zur Begrüßung gibt man sich nicht die Hand, sondern tauscht Kokablätter aus.

Eine der wohl wichtigsten Pflanzen der meisten indgenen Völker in Kolumbien, die Koka-Pflanze - für Medizin und Rituale wie auch zum Knabbern, wie es die Männer der indigenen Völker ständig tun. Zur Begrüßung gibt man sich nicht die Hand, sondern tauscht Kokablätter aus.

Endlich stehen wir vor den Treppen hoch zur Ciudad Perdida!

Endlich stehen wir vor den Treppen hoch zur Ciudad Perdida!

Hier musste Benjamin mal eben den Weg frei machen.

Hier musste Benjamin mal eben den Weg frei machen.

Die einzigartige Aussicht von ganz oben.

Die einzigartige Aussicht von ganz oben.

Die Ciudad Perdida in ihrer vollen Pracht.

Die Ciudad Perdida in ihrer vollen Pracht.

Die verschiedenen Ausgrabungen.

Die verschiedenen Ausgrabungen.

Handmühle der alten Art

Handmühle der alten Art

Der letzte Tag im letzten Camp, den wir ganz alleine mit unserem Tourguide verbrachten, da alle anderen nur 5 Tage gebucht hatten. Nach einem adrenalinreichen Abstieg erlebten wir ein tolles Naturspektakel.

Der letzte Tag im letzten Camp, den wir ganz alleine mit unserem Tourguide verbrachten, da alle anderen nur 5 Tage gebucht hatten. Nach einem adrenalinreichen Abstieg erlebten wir ein tolles Naturspektakel.

Nadja geht erstmal duschen...

Nadja geht erstmal duschen...

Die armen Pferde müssen den ganzen Proviant für Touristen und teilweise die Indigenen nach oben transportieren...tagtäglich...22km.

Die armen Pferde müssen den ganzen Proviant für Touristen und teilweise die Indigenen nach oben transportieren...tagtäglich...22km.

Immer mal wieder eine Abkühlung im frischen klaren Wasser nehmen...hier mit hunderten neugierigen Fischen, die an einem rumknabbern.

Immer mal wieder eine Abkühlung im frischen klaren Wasser nehmen...hier mit hunderten neugierigen Fischen, die an einem rumknabbern.

© Ben Pietzner, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 05.05.2013 ist es endlich soweit! Nach einer langen Planungsphase, großer Vorfreude und vielen Entscheidungen, die getroffen werden mussten, begeben wir uns auf eine ca. 10-monatige Reise quer durch die Welt. Um uns voll und ganz unserem Traum zu widmen und einen sauberen Schnitt zu machen, haben wir unsere Jobs gekündigt und können uns jetzt in den letzten vier Wochen auf Familie & Freunde konzentrieren. Ein seltsames und gleichzeitig fantastisches Gefühl, loszulassen und frei zu sein!
Details:
Aufbruch: 05.05.2013
Dauer: 9 Monate
Heimkehr: Februar 2014
Reiseziele: Costa Rica
Panama
Kolumbien
Der Autor
 
Ben Pietzner berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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