Wanderungen in Neuseeland

Reisezeit: Januar / Februar 2012  |  von Thomas B.

Bei den Vulkanen

Der Ngaurohe ("Schicksalsberg")

Der Ngaurohe ("Schicksalsberg")

Im Tongariro-Nationalpark: Lavagestein und Pflanzenwuchs

Im Tongariro-Nationalpark: Lavagestein und Pflanzenwuchs

Zwischen Ruapehu und Ngaurohe (Nordinsel)

Wanderung 11: (Nordinsel, Tongariro Nationalpark): Zu den Tama-Lakes an der Westflanke des Ngaurohe ("Schicksalsberg") mit Blick auf den Ruapehu, den höchsten Berg der Nordinsel.

Ausgangspunkt: DOC-Center (Whakapapa Visitor Centre) in Whakapapa-Village.
Hoch und schmal ist der Wasserfall im Tongariro-Nationalpark, gleich hinter dem DOC-Zentrum und dem Jahrhundertwende (also die vorletzte) - Hotel. Angeblich soll hier für den "Hobbit" gedreht worden sein, sind deshalb die Wege so perfekt hergerichtet? Es geht vom DOC-Zentrum zum ausgeschilderten Weg, den kleinen Umweg zum Wasserfall sollte man unbedingt machen. Am Fuß der drei Vulkane (Tongariro, Ruapehu und Ngaurohe) ist eine fast flache Heidelandschaft unterbrochen nur durch einzelne Flüsse und Brüche. Das Heidekraut stammt aus Europa, man hatte es zur Zier an einzelnen Stellen gepflanzt, jetzt verdrängt es fast die ganze originäre Vegetation.
Wir haben bei dieser Wanderung stets die beiden Vulkane Ruapehu und Ngaurohe vor uns. Alle drei Vulkane sind immer noch aktiv und es hat immer wieder Opfer gegeben.
Der eigentliche Tongariro Trail (1 voller Tag, am Endpunkt wird man von Bussen wieder zurück gebracht) wurde uns vom DOC-Center nicht empfohlen, das Wetter sei zu wechselhaft. Also wanderten wir zu den Tama-Lakes an der Westflanke des Ngaurohe (des "Mount Doom" bzw. "Schicksalsberg" in dem im Herr der Ringe der gefährliche Ring "entsorgt" werden sollte und auch wurde). Steinig ist der Weg, Lavabrocken, faszinierend die Aussichten, vor allem die Farbspiele. Die beiden Vulkane verschwinden immer wieder in Wolkenmassen. Bis zum Lower Tama Lake ist der Weg relativ einfach, der Anfang mustergültig hergerichtet. Dann aber wird es steiler, Geröll erschwert den Aufstieg und es wurde immer windiger, bis uns der Wind an der Kante über dem Upper Tama Lake fast wegdrückte. Wir machten geschützt hinter einem Felsen Pause und es blies immer stärker, war unten noch Sommer, so hatten wir hier oben schon Herbst. Immer wieder reißen Wolken und Nebel auf und geben tolle Blicke auf die beiden mächtigen Vulkane frei, der Ruapehu ist mit fast 2.800 m der höchste Berg der Nordinsel, der Ngaurohe hat fast 2300 m. Der Ngaurohe ist im Übrigen ein heiliger Berg der Maori und als solcher mit einem "Tabu" belegt, er durfte bei den Filmaufnahmen auch nur als Hintergrund verwendet werden, die eigentlichen Aufnahmen fanden an anderer Stelle statt.

Bei immer stärker werdendem Wind machten wir uns an den Abstieg und waren froh, nicht die Ganztagestour gemacht zu haben, zumal wir sehen konnten, dass dieses Gebiet die ganze Zeit in Wolken lag.

Wir waren in Europa schon am Ätna gewandert (am Tag nach einem kleineren Ausbruch) und hoch zum Vulcano auf der gleichnamigen Insel. Rein landschaftlich war das Erlebnis hier noch höher anzusiedeln, falls solche Vergleiche überhaupt sinnvoll sind.

Am Tag darauf hatten wir dann noch zwei "vulkanische" Erlebnisse. Zuerst der Vulkanpark "Crater of the moon", wo es überall dampft, schweflig raucht, Matsch und Wasser kocht und wo es äußerst sinnvoll ist, stets auf den vorgegebenen Wegen zu bleiben.
Dann am Ausfluss des Lake Taupo (ein Vulkankratersee, der größte Krater der Südhalbkugel, der bei seinem Ausbruch in frühgeschichtlicher Zeit Asche bis nach Europa geblasen hat). Dort enspringt der Waikato-River und an einem kleinen Nebenbach kommt über einen ca. 3 m hohen Wasserfall heißes Wasser geflossen, eine herrliche Badestelle, man kann sich wie zu Hause in der Dusche fühlen. Und wenn es zu heiß wird, schwimmt man einfach in den kühlen Waikato-river hinaus.

Noch einige Hinweise zum Wandern:
Überall gibt es die DOC`s (DOC = Department of Conservation), wo man Karten, Skizzen, Reiseführer usw. kaufen kann, wo man aber auch beraten wird. Bei längeren Touren sollte man sich dort melden und auch wieder zurück melden.
Von tropisch heiß bis windig-kalt und plötzlichem Regen gibt es alles. Also warme und wasserdichte Kleidung mitnehmen.
Wanderschuhe sind sinnvoll, aber vor dem Flug gut reinigen (der Zoll wird sich freuen). Tipp um Gepäck zu sparen: Wanderschuhe im Flugzeug anziehen und dann während des Fluges gegen leichte Sandalen o.ä. tauschen....
Schutzmittel gegen "sandflies" in Neuseeland kaufen, sich dort beraten lassen (jeder Kiwi hat ein Wundermittel).
Die Ozonschicht ist auf der Südhalbkugel wesentlich eingeschränkter als bei uns, daher starkes Sonnenmittel kaufen und regelmäßig auftragen!

Blick über den Lower Tama Lake zum Ruapehu

Blick über den Lower Tama Lake zum Ruapehu

Wasserfall im Tongariro Nationalpark nahe des DOC-Centers

Wasserfall im Tongariro Nationalpark nahe des DOC-Centers

warmer Bach nördlich des Taupo-Sees

warmer Bach nördlich des Taupo-Sees

Es dampft bei "Crater of the moon" nördlich des Lake Taupo

Es dampft bei "Crater of the moon" nördlich des Lake Taupo

© Thomas B., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir waren im Februar 2012 in Neuseeland, primär um unsere Tochter Anni zu besuchen, die 1 Jahr an der University of Waikato in Hamilton studierte, zum zweiten natürlich um die beiden Inseln zu bereisen. Tiefe Eindrücke bekamen wir dabei bei unseren kürzeren oder längeren Wanderungen sowie beim „whale watching“ in der Bucht von Kaikoura und beim Besuch des Te Papa Museums in Wellington. Die Wanderungen sind nicht geografisch getrennt (Nord- / Südinsel) sondern folgen unserer Reiseroute.
Details:
Aufbruch: 29.01.2012
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 28.02.2012
Reiseziele: Neuseeland
Der Autor
 
Thomas B. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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