Zur Mandelblüte in die Pfalz

Reisezeit: März / April 2018  |  von Herbert S.

Albersweiler - Naturparkrundweg 1

Wir können den Wagen direkt auf dem Parkplatz des BASF-Schulungsgebäude stehen lassen, da der Wanderparkplatz nur 200 m weiter liegt und das ist gut so, da bei unserer Ankunft dieser schon fast besetzt ist.

Das Schloß in St. Johann
Nach der Zerstörung der Burg Scharfeneck im Jahre 1623 wurde der Verwaltungssitz der Herrschaft Scharfeneck in die ehemaligen Gebäude Reuerinnenklosters St. Johann verlegt, das 1529 von den Grafen von Löwenstein-Scharfeneck nach Einführung der Reformation in ihrem Herrschaftsgebiet eingezogen worden war.
Hundert Jahre später waren die Räumlichkeiten zu klein und „ruinös". Dies hatte zur Folge, dass die Verwaltungsgeschäfte zumeist vom Löwensteiner Hof in Landau aus getätigt wurden. Um 1760 reiften Pläne zum Bau eines repräsentativen Verwaltungsgebäudes. Das Gebäude sollte auch Räumlichkeiten für die fürstlichen Familien enthalten, die sie bei Besuchen in der Herrschaft bewohnen würden.
Baumeister Mayer aus Mannheim ließ im Auftrag des Fürsten von Löwenstein-Wertheim, den Nachfolgern der Grafen von Löwenstein-Scharfeneck, das alte Gebäude abreißen und plante an der selben Stelle einen Neubau, der von 1764 bis 1774 im Stile des Rokoko erbaut wurde. Die Grundsteinlegung fand in Anwesenheit des regierenden Fürsten Carl Thomas und seiner Gemahlin Antonia mit einigem Gepränge im Mai 1764 statt.
Der Bau, der letztlich 11 089 Gulden kostete, dauerte bis zur Vollendung aller Nebengebäude und Außenanlagen über 10 Jahre. 1774 suchte Carl Thomas das Schloss kurz vor seiner Vollendung erneut auf. Es diente als Wohn- und Amtssitz des Amtmannes der Herrschaft Scharfeneck sowie als Sitz der Verwaltung, wurde aber auch an adelige Familien weitervermietet, so 1778 bis 1789 an den Baron Johann Bernhard von Rommerskirchen und seine Frau.
1793 floh die Verwaltung der Herrschaft vor den anrückenden Franzosen, die die linksrheinische Pfalz im Verlauf der Revolutionskriege besetzten. Die Fürsten von Löwenstein-Wertheim verloren ihren linksrheinischen Besitz. Das Schloss wurde als Nationalgut im Jahre 1807 für 3500 francs versteigert. 1808 kaufte es der Notar Daguesant, der das Gebäude auch bewohnte. Nach dem Übergang der Pfalz an Bayern 1816 wurde es drei Jahre später erneut versteigert. 1820 bis 1884 war es im Besitz der Familie Hilgard aus Speyer, die 1880 bis 1884 ein Töchterinstitut in dem Schlosskomplex unterhielt. Im letzteren Jahr kaufte es eine Gräfin von Kayserling-Rautenburg. 1913 ging es an die Badische Anilin- und Sodafabrik über, die es zum Genesungsheim für Mütter und Kinder umwandelte. Von 1914 bis 1918 diente es als Lazarett des
Deutschen Roten Kreuzes. Genesungsheim blieb es bis 1965. Nach einem Umbau wurde es als Studienhaus der BASF wieder eröffnet. In den 1980er Jahren wurde das Gebäude restauriert, die Nebengebäude wurden umgebaut und es wurden neue Seminarräume angebaut.
(aus Infotafel)

Der Naturparkrundweg 1 beginnt moderat am Bach entlang.

Westwallbunker - Pumpwerk
Rund um Albersweiler wurden in den Jahren 1936 bis 1940 insgesamt 15 'Bunkerbauwerke errichtet. Hier handelt es sich um eine Pumpstation für das höher gelegene Wasserreservoir. Von dort aus wurden zwei Bunker mit dem notwendigen Wasser versorgt. Heute dient es als Pumpstation für die Wasserversorgung des Naturfreundehauses "Kiesbuckel".

Westwallbunker - Pumpwerk
Rund um Albersweiler wurden in den Jahren 1936 bis 1940 insgesamt 15 'Bunkerbauwerke errichtet. Hier handelt es sich um eine Pumpstation für das höher gelegene Wasserreservoir. Von dort aus wurden zwei Bunker mit dem notwendigen Wasser versorgt. Heute dient es als Pumpstation für die Wasserversorgung des Naturfreundehauses "Kiesbuckel".

Danach steigt derPfad durch den arg mitgenommenen Wald – jede Menge Bäume entwurzelt und umgefallen – steil bis zur Naturfreundehütte, wo allerdings schon echt viel Betrieb ist.

Naturfreundehütte

Naturfreundehütte

Vom Bier über Wein, von der Erbsensuppe mit Wurst bis zum Kuchen wird beiß alles nach draußen getragen.

Blick von der Terrasse

Blick von der Terrasse

Wir streben jedoch weiter und beginnen wieder mit dem Abstieg der gewonnen 175 Höhenmeter. Auf dem Rückweg können wir einen tollen Blick auf den Trifelsen genießen und wenige hundert Meter weiter haben wir einen weiten Blick in die Rheinebene.

Triefels-Blick

Triefels-Blick

Blick in die Rheinebene

Blick in die Rheinebene

Unser Soll von mehr als 10000 Schritten haben wir wieder erfüllt und ruhen uns nach einem Snack zu Hause etwas aus, bevor wir heute Abend noch einmal in die Schloßgaststsätte vom ersten Abend wollen.
U: noch einmal Rinderzunge H: Forelle vom Forellenhof Hans (sehr groß) – Williams Christ vom Haus.

© Herbert S., 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach dem langen und verregneten Winter mußten wir unbedingt dem Frühling entgegenreisen, auch wenn es auch an der Weinstrasse nicht so warm war wie in den vergangenen Jahren. Deshalb wurde auch das Mandelblütenfest um zwei Wochen - genau in unseren Zeitpunkt- verlegt.
Details:
Aufbruch: 27.03.2018
Dauer: 9 Tage
Heimkehr: 04.04.2018
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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