Vom Rhein bis zum Drachnefels

Der Drakhenfels ist von allen Stadtteilen aus zu Fuß zu erreichen. Dieser 320 Meter hohe Hügel ist von allen Teilen der Stadt aus sichtbar, und eine prächtige Burg in der Mitte verleiht ihm eine phantastische Wirkung. Um den Drachenfels ranken sich farbenfrohe Drachensagen. Eine Geschichte besagt, dass ein Drache auf dem Hügel lebte, aber das Gebet eines christlichen Mädchens ihn auf Nimmerwiedersehen davonfliegen ließ. In einer anderen Geschichte soll ein anderer Drache mit einem Schiff voller Schießpulver in die Luft gesprengt und besiegt worden sein. Nach der bekanntesten deutschen Sage aber wurde Fafnir, der Sohn eines Zwergenkönigs, durch einen verfluchten Ring in einen Drachen verwandelt und von dem mythischen Helden Siegfried getötet. Fafnir lebte in einer Höhle voller Schätze, die sich der Sage nach in Drakhenfels befand.

Am Fuße dieses verträumten Felsens erreichte ich die Drachenfelsbahn, die wohl älteste Eisenbahnanlage Deutschlands. Sie wurde 1883 mit Dampflokomotiven in Betrieb genommen und 1953 auf elektrische Züge umgestellt, die bis heute in Betrieb sind.

Neben dem Bahnhof Drachnfels steht ein Schild, das die Gehzeit zum Gipfel mit 45 Minuten angibt. Was mich aber vielleicht davon abgehalten hat, diesen Weg zu gehen, ist der kühne Name, der ihm gegeben wurde. Er heißt "Eselsweg" und verdankt seinen Namen der Tatsache, dass man früher Esel benutzte, um die Herren und Damen auf den Gipfel des Hügels zu bringen. Mit Ernst und etwas Humor verzichtete ich also vorerst auf den Fußmarsch und betrat den Bahnhof.

Die Einzelfahrt kostete 10 Euro, die Hin- und Rückfahrt 12 Euro. Mit diesem wunderschönen Zug zu reisen und mich inmitten der Natur und der Schönheit des Drachenfelsens zu bewegen, löst in mir ein unglaubliches Gefühl aus. Wie bei Alice im Wunderland oder in Zeichentrickfilmen für Kinder, in denen fiktive Figuren ihr Gesicht in den Wind halten, oder wie jedes andere gute Gefühl, das ich mir in meiner Fantasie vorgestellt habe.

Nach einer wunderschönen Fahrt erreichten wir die erste Station, Schloss Drachenburg. Ich beschloss, es auf dem Rückweg zu besichtigen. Also stieg ich am letzten Bahnhof aus.

Sobald ich aus diesem wunderschönen Zug aussteige, gehe ich unwillkürlich an den Rand der Klippe, um einen der beliebtesten und berühmtesten Ausblicke auf den Rhein zu genießen. Ja, es ist der Blick auf den Rhein mit einer kleinen Insel in der Mitte. Etwas weiter, neben einem der Wahrzeichen des Drachenfelsens, sieht man die andere Rheinseite. Von hier aus kann man die Schönheit der Stadt Ben erkennen.

Wenn Sie am Restaurantbereich vorbeikommen, finden Sie eine saubere und kostenlose Toilette. Die kostenlose Toilette ist nicht nur eines der Wunder dieses legendären Hügels, sondern ganz Europas. In die gleiche Richtung bewegte ich mich in Richtung der Ruine der Burg Drachenfels, die sich auf der Spitze dieses Hügels befindet.

Im Jahr 1138 begann der Erzbischof von Köln mit dem Bau dieser Burg, die schließlich im Jahr 1149 fertiggestellt wurde. Ursprünglich war es dazu gedacht, die Stadt Köln gegen mögliche Eindringlinge zu verteidigen. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts, während des Dreißigjährigen Krieges, griffen die Schweden die Höhenburg an und beschädigten sie schwer. Der Herr von Drakhenfels, der eine andere Burg bewohnte, hatte kein Interesse an einem Wiederaufbau. Da die Burg ihre strategische Bedeutung verloren hatte, wurde sie nie wieder aufgebaut und ist heute noch eine Ruine. Nach den napoleonischen Kriegen wurden Drachnfels und seine Burgruine von Persönlichkeiten wie Lord Byron besucht und zum Gegenstand von Gedichten. Dies führte zu einer Belebung des Fremdenverkehrs in der Region, insbesondere durch die Eröffnung der Drachenfelsbahn im Jahre 1883. In dieser Zeit entstand auch das Schloss Drachenburg.

Auf einer der Informationstafeln für Touristen habe ich bemerkt, dass es neben den Geschichten, die ich erzählt habe, noch andere Legenden über den Drachen dieses Felsens gibt. Haben all diese Drachengeschichten mit diesem Felsen zu tun?

Nachdem ich die Ruinen der Burg Drachenfels besichtigt hatte, war ich bereit, mit der Drachenfelsbahn zurück zur Mittelstation dieses wunderschönen Hügels zu fahren, um Schloss Drachenburg zu besichtigen. Das Interessante an diesem Besuch war die auffällige Anwesenheit niederländischer Touristen. Vielleicht aufgrund der Beliebtheit des Hügels bei niederländischen Touristen hat sich der Drachenfels den ironischen Spitznamen „höchster Hügel der Niederlande“ verdient. Ich stieg am Bahnhof Drachenburg Schloss aus und machte mich auf den Weg zu diesem Fantasieschloss.

Der Eintritt für dieses Schloss kostete 8 Euro, und wenn man einen Strichcode einscannte, konnte man an einer digitalen Führung teilnehmen. Ich war schon immer der Meinung, dass die beste Unterhaltung die billigste ist, und es fiel mir immer schwer, Eintritt zu bezahlen. Aber in diesem Fall zahlte ich gerne den Eintrittspreis und betrat aufgeregt das Herz des Schlosses, das Disneys Dornröschen inspirierte.

Das Schloss wurde Ende des 19. Jahrhunderts zwischen 1882 und 1884 von Baron Stephan von Sarter als Sommersitz für sich und seine Familie erbaut. Die Gestaltung des Schlosses orientiert sich an der Architektur der mittelalterlichen Burgen entlang des Rheins und zeigt eine Mischung aus neugotischen, romanischen und Renaissance-Architekturstilen.

Von den Terrassen und Balkonen des Schlosses hat man einen herrlichen Blick auf den Rhein und die umliegenden Berge. Das Schloss ist umgeben von einem wunderschönen Garten mit gepflegten Rasenflächen, prächtigen Blumen und verschlungenen Wegen.

Nachdem ich über das Gelände dieses wunderschönen Schlosses geschlendert war, betrat ich das Innere des Palastes. Schon beim Eintreten war ich, wie der Vater des schönen Mädchens in der Geschichte „Die Schöne und das Biest“, von der Schönheit der Inneneinrichtung und Einrichtung des Schlosses fasziniert. Erstaunliche Wandmalereien, einzigartige Dekorationselemente wie Marmorbüsten, Geschirr, verschiedene Instrumente und all die Möbel haben das Innere ebenso stilvoll und luxuriös gemacht wie sein Äußeres. Sehr exquisite Möbel, wunderschönes Geschirr, aufwendige Holzarbeiten, bunte Glasfenster und Wandgemälde haben diesem Fantasiepalast ein einzigartiges Aussehen verliehen. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass die Haushaltsgegenstände zu mir sprachen wie die Geschichte von „Die Schöne und das Biest“.Das Schloss verfügt über geräumige Zimmer und Suiten mit gekachelten Kaminen, Balkonen mit Blick auf den Wald, kunstvollen Kacheln und wunderschönen Teppichen. Verschiedene luxuriöse Räume wie der große Saal, das Musikzimmer, das Raucherzimmer und der Speisesaal dieses legendären Palastes werden Sie verzaubern. Als ich die Haupträume des Palastes besichtigte, bemerkte ich, dass mich der zuständige Beamte aus der Ferne mit großer Anspannung beobachtete. Etwas später sah ich ein Schild mit der Aufschrift: "Wenn du einen Rucksack hast, trage ihn vorne! Ja, das ist ein vorbeugender Hinweis, die Möbel in diesem Palast so zu pflegen, dass der Rucksack nicht versehentlich gegen die Möbel stößt. Nachdem ich die Situation mit meinem Rucksack geklärt hatte, kehrte der Wächter sicher auf seinen Posten zurück (und ich habe nie verstanden, warum Shafaha mir nichts von dem Problem gesagt hatte?!).

Das Schloss wurde das ganze Jahr über als Drehort für mehrere Filme und als Austragungsort für verschiedene Veranstaltungen genutzt, beispielsweise für die deutsche Fernsehserie Babylon Berlin als Zuhause von Alfred Nyssen. Dieses Schloss diente auch als Inspiration für den Roman „Never Send Flowers“ aus der Reihe der James-Bond-Geschichten. Es ist bekannt, dass zu Weihnachten im Schloss und im umliegenden Garten ein schillerndes Schauspiel aus farbigen Lichtern entsteht. Nun, die Geschichte dieses Schlosses und all seiner aristokratischen Schönheiten ist endlich zu Ende und mit einem aufregenden Spaziergang werde ich zu einer weiteren Schönheit dieses Hügels gehen.
Nach einem kurzen Spaziergang erreichte ich bald die wunderschöne Nibelungenhalle. Ich habe bereits ein wenig über Siegfried, den Drachentöter, gesprochen, eine Figur aus dem Nibelungenlied, einem berühmten deutschen mythologischen Gedicht. Die Nibelungenhalle ist ein einzigartiges kulturhistorisches Gebäude, das von Richard Wagners Oper inspiriert ist (die ihrerseits von demselben deutschen mythologischen Lied beeinflusst ist). Die Nibelungenhalle ist ein Steintempel, der eine seltsame Kombination aus Kunst- und Architekturmuseum, Fantasiegarten und Zoo darstellt. Es ist mit Reliefs, Skulpturen, Fliesen und Gemälden geschmückt, von denen viele Drachen, Zwerge und andere Figuren aus Wagners Opern darstellen.

Das Highlight der Nibelungenhalle ist zweifellos die Drachenhöhle mit einem 13 Meter hohen steinernen Drachen, der die Sage von Fafnir darstellt.

Drachenhöhle in der Nibelungenhalle

Ich wünschte, ich könnte diesen Reisebericht mit dem stolzen Gesicht des legendären Fanfir beenden, aber leider ist nach 90 Jahren Bauzeit dieser wunderschönen Statue von Franz Josef Krings der Kopf des Drachen durch natürliche Erosion abgebrochen (und das war schmerzhafter als die Enthauptung des Drachen durch Siegfried). Viele Besucher werfen Kupfermünzen in diesen Teich und wünschen sich etwas. Nun, da der Kopf des Drachen neben diesen Münzen liegt, wer wird die Wünsche erfüllen?

Schäden an der Drachenstatue nach 90 Jahren

Ich bedauere auch, Ihnen mitteilen zu müssen, dass die realistischste Kreatur in dieser wunderbaren Sammlung ein Krokodil ist, das trotz seines wilden Aussehens weit von dem Drachen entfernt ist, den Sie sich vorgestellt haben. Neben diesem lächerlichen Cartoon eines Drachens gibt es im Reptilienzoo dieser Sammlung auch viele Schlangen, Eidechsen und Schildkröten. Wenn Sie dem Nibelungenkrokodil in die Augen schauen, werden Sie feststellen, dass es Ähnlichkeiten mit dem sagenhaften Drachen hat. Nur die Augen!

Ja, Augen haben viele Geschichten zu erzählen. Die Augen des Drachen habe ich in diesem Felsen nicht gefunden, aber vielleicht reise ich eines Tages nach Algerien, Tunesien oder Ägypten auf der Suche nach einem Drachen, der Feuer spuckt. Die Welt ist voller Legenden. Aber schauen wir mal, was Lord Byron über diesen Hügel zu sagen hat. Ich bringe sein Gedicht auf Englisch, um das Vertrauen zu wahren.

“The castled crag of Drachenfels
Frowns o’er the wide and winding Rhine,
Whose breast of waters broadly swells
Between the banks which bear the vine,
And hills all rich with blossom’d trees,
And fields which promise corn and wine,
And scatter’d cities crowning these,
Whose far white walls along them shine,
Have strew’d a scene, which I should see
With double joy wert thou with me.
And peasant girls with deep blue eyes,
And hands which offer early flowers,
Walk smiling o’er this paradise;
Above, the frequent feudal towers
Through green leaves lift their walls of grey,
And many a rock which steeply lowers,
And noble arch in proud decay,
Look o’er this vale of vintage-bowers;
Bur one thing want these banks of Rhine, –
Thy gentle hand to clasp in mine!
I send the lilies given to me;
Though long before thy hand they touch,
I know that they must wither’d be,
But yet reject them not as such;
For I have cherished them as dear,
Because they yet may meet thine eye,
And guide thy soul to mine even here,
When thou behold’st them drooping nigh,
And know’st them gathered by the Rhein,
And offered from my heart to thine!
The river nobly foams and flows,
The charm of this enchanted ground,
And all its thousand turns disclose
Some fresher beauty varying round:
The haughtiest breast its wish might bound
Through life to dwell delighted here;
Nor could on earth a spot be found
To nature and to me so dear,
Could thy dear eyes in following mine
Still sweeten more these banks of Rhine!”

Bei so viel Romantik und der Anwesenheit eines Drachen, denken Sie nicht, dass in unserer Geschichte vielleicht auch ein Esel vorkommt (wie in der Geschichte von Shrek)? In den Sagen vom Drachenfels gibt es zwar keine Geschichte von einem romantischen Blick zwischen dem Drachen des Felsens und einem Esel, aber im Allgemeinen kann man die Anwesenheit dieses schönen Tieres überall in der Stadt spüren, insbesondere am Rhein. und keineswegs unter dem schweren Schatten des Drachen Nicht platziert

Schließlich legte ich die extremen Gedanken an die „Überlegenheit des Menschen gegenüber anderen Tieren“ beiseite und ging den Eselsweg entlang und erreichte den Fuß des Hügels. Die Entfernung vom Fuß des Drachenfels bis zum Bahnhof beträgt etwa 7 Minuten zu Fuß. Ich betrete den Bahnhof Königswinter und warte auf den Zug zum nächsten Ziel.