Kanada - Der Westen

Reisezeit: Mai / Juni 2016  |  von Petra Blusk

Banff National Park: Icefields Parkway

01.06.2016

Heute haben wir uns in Richtung Jasper aufgemacht. Der Weg dorthin führt über den Icefields Parkway, einer der schönsten Panorama Straßen der Welt die sich auf einer Länge von 232 km zwischen Lake Louise und Jasper erstreckt. Reine Fahrzeit liegt bei etwa 3,5 h. Wir haben mit einigen Stopps ohne jegliche Wanderung gut 9 h gebraucht. Im übrigen, schöne Panorama Straße..., wenn man denn etwas sieht. Es regnete in Strömen und alles war dunstig, nebelig und man konnte noch nicht einmal erahnen ob dort überhaupt irgendetwas neben der Straße war oder nicht. Wir waren ein bißchen enttäuscht, denn gleiches ist uns bereits auf dem Highway No. 1 in Kalifornien passiert. Die ganze Zeit hatten wir schönstes Wetter, nur die einzigen beiden Tage der gesamten Reise, die total verregnet und bewölkt waren, waren die beiden Tage auf dem Highway. Sollte uns das hier etwa auch passieren ? Am Bow Lake sind wir auf den Parkplatz gefahren um ihn einfach auf uns wirken zu lassen. Dort fiel uns auf, dass keiner den See fotografierte, sondern alle Linsen auf die andere Seite, nämlich den Strassenrand gerichtet waren. Und da war er, unser erster Bär. Ein Grizzly, friedlich grasend am Straßenrand. Was haben wir alles gelesen, nie ohne Bärenspray aus dem Haus, bloß immer das Bärenglöckchen am Rucksack haben und nie aus dem Auto aussteigen. Und hier standen sie alle, nur wenige Schritte vom Bär entfernt, direkt neben ihren Autos. Von Bärenspray keine Spur. Es hätte mich nicht gewundert, wenn jemand rübergerannt wäre, um dem Bären die Tatze zu schütteln. Uns hat die Vernunft zum Glück nicht verlassen und wir haben uns das bunte Treiben aus sicherer Entfernung, aus dem Auto angeschaut. Weiter ging es zum Peyto Lake, den man unbedingt gesehen haben sollte. Die Farbe dieses Gletschersees läßt sich kaum beschreiben. Es ist ein milchiges dunkles blau türkis. Selbst auf Fotos kommt es nicht so rüber wie in Wirklichkeit. Vom Parkplatz aus liegt er nach einem ca. 15 min Aufstieg in seiner ganzen Pracht vor einem. Wir waren wieder einmal froh autark unterwegs zu sein und uns unsere Zeit selbst einteilen zu dürfen. Während wir noch die Aussicht genossen, muß wohl ein Bus angekommen sein und einen Haufen Touristen ausgespuckt haben. Diese tauchten in einer großen lauten Menge dort oben auf und vorbei war es mit der Ruhe. Wir sind schleunigst aufgebrochen um nach Möglichkeit vor der Meute am nächsten Aussichtspunkt anzukommen. Dies war der Athabasca Gletscher und es klarte sogar ein kleines bißchen auf. Wir sind zum Parkplatz gefahren um zum Gletscher aufzusteigen, damit wir ihn aus der Nähe betrachten können. Es war eine gute Idee, sich noch das eine oder andere Kleidungsstück über zu ziehen, denn dort oben war es ganz schön frisch und ziemlich windig. Den Gletscher kann man mit speziellen Bussen befahren. Dadurch und auch weil der Gletscher weiter abschmilzt sieht er im unteren Abschnitt ziemlich schmutzig aus. Weiter oben ist er aber noch strahlend weiß. Durch die globale Erwärmung hat sich der Athabasca Gletscher in den letzten 125 Jahren um 1,5 km zurückgezogen. Auf Markierungen am Straßenrand kann man sehen bis wohin der Gletscher noch bspw. 1935 reichte.

Gerade als wieder einer der Touri Busse auftauchte, machten wir uns wieder vom Acker. Von der Strasse konnten wir noch den Stutfield Gletscher sehen. Zum Glück hatten wir ein Fernglas eingepackt. So ließen sich die verschiedenen Eisschichten besser erkennen.
Unser nächster Halt war der Sunwapta Fall. Das donnernde Tosen hört man schon von weitem. Das Wasser rauscht mit einer solchen Kraft bergab, das ist schon beeindruckend. Wir sind danach schnurstracks weiter zu unserer nächsten Unterkunft gefahren, weil wir die Vermieter nicht all zu lange warten lassen wollten.

Peyto Lake, man muß ihn gesehen haben.

Peyto Lake, man muß ihn gesehen haben.

Die Farbe ist fast genau so, wie auf dem Bild.

Die Farbe ist fast genau so, wie auf dem Bild.

Athabasca Gletscher

Athabasca Gletscher

Unser erster, vermutlich aber auch letzter Moose

Unser erster, vermutlich aber auch letzter Moose

© Petra Blusk, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Rocky Mountains, Vancouver, Vancouver Island
Details:
Aufbruch: 28.05.2016
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 14.06.2016
Reiseziele: Kanada
Der Autor
 
Petra Blusk berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.