Vancouver und Vancouver Island

Reisezeit: Juni / Juli 2018  |  von Meike K.

Telegraph Cove

Da in Telegraph Cove selbst vom 2.-4.7. keine Unterkunft nach unserem Geschmack mehr frei war, hatte ich über Airbnb das Nimpkish Forest B&B/Mount Waddington bei Port McNeill gebucht. Das Haus steht gefühlt direkt im Wald. Abends waren die Seeadler zwischen den hohen Bäumen unterwegs. Wir hatten eine riesige sehr gemütliche Wohnung, jedes Kind ein eigenes Schlafzimmer, im Haus von Carmen und Paul. Zur Abwechslung mit persönlichem Anschluss, was nett war, um mal etwas über Land und Leute zu erfahren.

Abends bummelten wir noch durch den Hafen von Port McNeill bei herrlicher Sonne aber Wind und Temperaturen, die wir im Sommer nicht so gewöhnt sind. Man konnte in einiger Entfernung die schneebedeckten Gipfel des Festlandes sehen. Auch einen kleine "Regenwald-Trail" (School House Creek Trail) sind wir noch gelaufen, haben es uns dann aber Zuhause gemütlich gemacht. Zum Frühstück am nächsten Morgen bekamen wir sogar von Carmen selbstgebackenes Bananenbrot gebracht. Dann mussten wir auch schon los, da die Whalewatching Tour mit "Stubbs Island" um 9:30 Uhr startete. Nach Telegraph Cove war es wider Erwarten noch eine ordentliche Strecke. Wir kamen pünktlich aber als letzte und es wurde schon gewitzelt, da die Deutschen doch sonst immer so korrekt seien. Nach einer Einweisung ging es auf´s Boot und los in einen kühlen diesigen Morgen.

Minivogelkinder waren nicht an Whalewatching interessiert, nur an ihrem Frühstück.

Minivogelkinder waren nicht an Whalewatching interessiert, nur an ihrem Frühstück.

Doch selbst bei diesem Wetter ist die Küste mit ihren vielen vielen Inseln und dichtem Bewuchs wunderschön. Man weiß nie, was einen erwartet, wenn man rausfährt. Zuerst sahen wir die Seehunde einschließlich Babies auf einer kleinen Insel, recht bald konnte man auch schon duzende Seeadler sehen, die über einem einem Heringsschwarm im Futterrausch wild umherflogen.

Bald Eagles and Rhinoceros Auklets

Bald Eagles and Rhinoceros Auklets

Es waren auch immer wieder Schweinswale (porpoise) und Delphine zu sehen.
Und später wurden im Blackfish Sound die Motoren ausgestellt, da wohl ein Buckelwal in der Nähe sein musste. Wir sollten nun alle schauen und hören, wo er das nächste Mal auftauchen würde. Es war eine große Ruhe auf dem Wasser und wir waren alle sehr sehr gespannt. Wir wurden belohnt und hörten bald das Prusten, als der Buckelwal beim Ausatmen eine Fontäne aus dem Wasser blies. Ok, nun wußten wir sicher, dass einer da war, doch nach dem Ausatmen tauchen sie wieder 5-8 Minuten. Alle an Bord waren geduldig bis zum nächsten Mal, spannend war immer, wo er dann wieder auftauchte. Die Crew erkannte an der Rückenflosse und später auch an der Schwanzflosse, dass es "Squiggle" war. Wir drehten eine ruhige langsame Runde durch diese Bucht und plötzlich war klar, dass sogar noch ein zweiter Wal unterwegs war. Nun hatte jeder auf dem Boot die richtige Position, denn sie tauchten und bliesen auf beiden Seiten und zeigten auch immer wieder ihre Schwanzflossen. Der zweite Wal wurde als "Merge" erkannt.

Die lang ersehnte Fontäne

Die lang ersehnte Fontäne

Der Humpbackwhale "Merge"

Der Humpbackwhale "Merge"

Nachdem wir das Schauspiel eine ganze Weile genießen durften, musste das Boot jedoch leider wieder den Rückweg antreten. Langsam tuckerten wir nach Telegraph Cove zurück, und genauso langsam kam auch die Sonne zum Vorschein.
Zurück an Land gönnten wir uns in einem Café auf dem Steg noch warme Getränke...die Tour hatte uns ordentlich ausgekühlt, obwohl wir für Juli dick angezogen waren (Mütze und Schal durchaus sinnvoll).
Dann bummelten wir langsam zurück an den kleinen alten Häuschen vorbei. Telegraph Cove war ursprünglich die nörliche Endstation der Telegrafenlinie und ein Sägewerk, viel mehr ist hier auch nie entstanden. Derzeit leben hier 20 Einwohner das ganze Jahr über, sonst nur Touristen, die Wale, Bären und die Wildnis genießen wollen.

Telegraph Cove auf Pfählen

Telegraph Cove auf Pfählen

Zurück in unserem schönen "Nimpkish Forest" durften wir uns im Hot Tub aufwärmen. Später konnte ich sogar ein paar Minuten im durchaus warmen Sonnenschein lesen - nun war auch hier Sommer angekommen.
Das Abendessen gönnten wir uns im empfohlenen "Northern Lights" in Port McNeill - und würden es auch selbst weiterempfehlen. Abschließend konnten wir noch am kleinen Strand am Ende unserer Straße den Sonnenuntergang bewundern.

© Meike K., 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Westkanadas Pazifiktraum - eine Rundreise
Details:
Aufbruch: 26.06.2018
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 13.07.2018
Reiseziele: Kanada
Der Autor
 
Meike K. berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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